Hund vor Geschäft nicht anbinden, da entspannter für Tier?

Als ich heute im Supermarkt einkaufen war, herrschte dort ziemliches Chaos. Ein großer Hund lief frei im Supermarkt herum und ließ sich erst mit dem Einsatz einiger Mitarbeiter nach draußen befördern. Im Supermarkt selbst bekamen einige Leute Angst vor dem doch recht forschen Hund, der jeden direkt anschnuppern wollte. Im Endeffekt fand sich auch der Besitzer des Tiers, der zum Unmut der Verkäufer meinte, er wolle seinen Hund nicht anbinden. Das würde ihn nur in Stress versetzen, so dass er die ganze Zeit jaulend vor dem Supermarkt sitzen würde.

Der Besitzer meinte dann auch, dass der Hund normalerweise immer draußen ruhig vor dem Supermarkt sitzen würde, ohne reinzukommen. Wenn er nicht angebunden sei, dann wäre er auch viel entspannter. Nun sei er wohl neugierig geworden und wollte schauen, wo sein Besitzer war. Verzichtet ihr darauf, euren Hund vor dem Supermarkt anzubinden, weil das entspannter für ihn ist? Was haltet ihr von dieser Theorie?

Ich denke, dass man einen Hund entweder kurz anbinden muss oder zu Hause lassen sollte. Wobei ich zu Hause lassen auf jeden Fall besser finde, denn da ist der Hund wirklich entspannt. Natürlich ist das für den Hund keine angenehme Situation dort angeleint zu sein, aber man muss ja auch die Leute dort schützen und kann dem Supermarkt nicht die Kunden kosten. Man muss da einfach auch Rücksicht nehmen und den Hund fest machen.

Man weiß ja auch nie wie der Hund reagiert oder was er macht. Wenn da mal der falsche Mensch kommt, reagiert der Hund vielleicht über und dann gibt es Probleme, die nicht hätten sein müssen. Selbst der entspannteste, netteste Hund ist eben auch ein Tier und vorhersehen kann man nichts.

Ich halte von dieser Theorie ehrlich gesagt nicht viel. Mag sein, dass der Hund dann entspannter wäre, wenn es absolut ruhig wäre und im und um Supermarkt nicht viel los wäre, aber gerade zu Stoßzeiten sind ja wirklich sehr viele Menschen dort und gehen da ein und aus. Außerdem kommen manchmal auch Kinder vorbei, die nicht verstehen, wann man ein Tier in Ruhe lassen sollte und wann nicht.

Da kann ich schon verstehen, dass das Tier so gestresst ist, dass es mehr oder weniger aus Panik ins Geschäft läuft, weil es nicht weiß, was es tun soll. Für mich zeugt es außerdem von einer schlechten Erziehung, wenn das Tier nicht still sitzen bleibt, sondern einfach abhaut und das tut, was es nicht soll. Wenn es so viel Stress ist, das Tier anzubinden, dann hätte ich es im Auto oder direkt zu Hause gelassen. Mir wäre so eine Szene extrem peinlich wie du sie im Supermarkt beschreibst.

Täubchen hat geschrieben:Da kann ich schon verstehen, dass das Tier so gestresst ist, dass es mehr oder weniger aus Panik ins Geschäft läuft, weil es nicht weiß, was es tun soll.

Ich muss sagen, dass ich von dem Verhalten des Mannes gar nichts halte. Ich habe eine Bekannte, die Angst vor Hunden hat und sie hätte in dem Geschäft sicher große Angst gehabt, wenn der Hund da auf der Suche nach seinem Herrchen frei herumgelaufen wäre. Sicher kann ich es verstehen, dass ein Hund angespannter ist, wenn er angeleint wird, als wenn er ohne Leine vor dem Geschäft wartet.

Aber es geht doch in dem Moment nicht nur um das Tier, sondern auch um die anderen Menschen, an die man auch denken muss. Und auch wenn der Hund sonst immer brav vor der Tür wartet, kann es doch sein, dass Kunden sich nicht an ihm vorbei trauen und dem Geschäft so Umsätze ausbleiben. So finde ich schon, dass man den Hund anbinden muss, wenn man ihn nicht zu Hause lassen kann oder möchte.

Ich würde niemals meinen Hund unbeaufsichtigt und nicht angeleint zurücklassen. Nicht angeleint ist ja schon doof, wenn man dabei ist, wenn eine Gefahrensituation entsteht. Nehmen wir mal an, auf der anderen Straßenseite ist ein anderer Hund oder ein Kind mit einem Quietschspielzeug oder ein Eichhörnchen.

Klar gibt es Hunde, die wirklich so gut trainiert sind, dass ihnen das alles am Allerwertesten vorbeigehen würde. Die nicht mal wegrennen würden, wenn direkt neben ihnen ein Auto eine höllische Fehlzündung hätte. Aber wie viele Hundebesitzer können sich denn darauf wirklich verlassen? Dieser jedenfalls nicht, da der Hund sich ja einfach auf Erkundungstour begeben hat. Ganz ohne Gefahrensituation offensichtlich.

Entspannt ist ja schön und gut. Aber Sicherheit geht einfach vor. Sicherheit für andere Menschen und auch für den Hund. Dem bringt es gar nichts, wenn er ganz entspannt einer Katze hinterherjagt und vom Auto überfahren wird.

Ich kann mir schon vorstellen, dass es für den Hund angenehmer ist und dieser entspannter ist wenn er eben nicht mit kurzer Leine an einen Pfosten angebunden wird. Es gibt genug Hunde, die das überhaupt nicht mögen und von daher auch aggressiv werden, wenn man sie anbindet. Vielleicht war das ein solcher Kandidat, aber auch dann geht es nicht, dass man den Hund einfach draußen "abstellt" und einkaufen geht. Denn man haftet trotzdem für den Hund und wenn jemand wirklich Panik vor Hunden hat und den Hund dann ohne Leine dort sieht, dann kann ich mir schon vorstellen das diese Person darüber nicht sonderlich erfreut sein dürfte. Auch wenn der Hund, wie normalerweise, sitzen bleiben würde und auf das Herrchen wartet.

Aber man sieht ja wie der Hund hört und folgt, sonst wäre er auch nicht in den Supermarkt gekommen und hätte sich dort umgesehen. Wenn der Besitzer das ganze schon so handhaben möchte, dann sollte er das Tier auch entsprechend erziehen damit es das eben nicht macht. Denn das geht auch nicht, dass ein Hund einfach so in den Supermarkt rennt und sich dort umsieht aus Neugierde wenn er das Kommando bekommen hat zu warten.

Somit würde ich den Hund eher Zuhause lassen, denn so muss man weder den Hund anbinden der das vielleicht nicht mag und läuft auch nicht die Gefahr, dass der Hund nochmals in den Supermarkt rennt. Zuhause sind die Tiere doch meistens entspannter und vor einem stark frequentierten Supermarkt fühlen sich die meisten Hunde überhaupt nicht wohl, gerade wenn diese noch sehr dicht an den Hunden vorbei müssen wie z.B. im Eingangsbereich.