Welchen Anteil hat Cameron am Brexit?
Für viele ist der britische Premierminister David Cameron der Hauptschuldige wegen des Brexit. Er hat ohne echte Not eine Volksabstimmung über den Verbleib in der EU ausgerufen und diese Abstimmung verloren. Leider ist damit nicht nur seine Karriere futsch sondern auch die vieler Briten.
Besonders bitter stößt vielen auf, dass Cameron sich früher selber gegen die EU positioniert hat und sie immer wieder schlecht gemacht, wobei ich hier klar und deutlich sagen muss, dass ich bisher noch nie die Nachrichten in Großbritannien verfolgt habe und ich habe auch meine Zweifel daran, dass man ohne etwas Kritik an der EU dort wirklich an die Spitze kommen kann.
Was ich auf Wikipedia über ihn lese, sieht für mich eher so aus, als hätte er eine differenzierte Position zum Thema EU und dass er seine Kritik nur etwas deutlicher zum Ausdruck gebracht als andere. Daher sehe ich Schuldzuweisungen an ihn nur als Ablenkung von der falschen Politik anderer, die die EU schlecht da stehen haben lassen. Da denke ich in erster Linie an die verhunzte Flüchtlingspolitik unserer Kanzlerin.
Cameron war für mich persönlich nach den Panama-Papers, wo von er wusste, nicht mehr tragbar. Da war er jedoch nicht so couragiert und ist gegangen, was ich natürlich nachteilig sehe.
Er hat wohl offenbar gedacht, wenn er großkotzig den Volksentscheid ins Leben ruft, dass dann alle für die EU sind. Die Gegenwehr hatte er offenbar so nicht gesehen und das kann nur passieren, wenn man sich mit den Problemen im Land, der älteren Bevölkerung, den Arbeitslosen usw. Wählern nicht näher auseinandersetzt.
Hier setzt man auch darauf, die Leute zu diffamieren, weil sie die AFD wählen, statt mal endlich dahinter zu klemmen, was eigentlich die Probleme wirklich sind. Die Politiker fast überall, auch Cameron, sind weiter weg vom Volk als sie jemals waren und die Retourkutsche kam prompt.
Doch ihn alleine verantwortlich zu machen? Dafür fehlt mir zu viel Background-Wissen, um das beurteilen zu können. Unschuldig wird er allerdings nicht sein, aber das ist ja immer so.
Wenn man noch nie die Nachrichten aus Großbritannien verfolgt hat und somit keine Ahnung von dem Thema hat sollte man sich vielleicht erst mal einen Überblick verschaffen bevor man sich einbildet, dass man qualifiziert sei eine Meinung zu haben. Hier ist für den Anfang ein guter Artikel, der die wichtigsten Fakten zusammen fasst. Die englischen Presse geht da natürlich noch wesentlich mehr ins Detail.
Natürlich ist Cameron nicht alleine verantwortlich für den Ausgang. Da spielt zum Beispiel auch die Tatsache eine große Rolle, dass es parteiintern schon länger einen Machtkampf mit Boris Johnson gibt. Nicht umsonst spricht man in der britischen Presse davon, dass das Referendum eigentlich ein Streit zwischen zwei verwöhnten Schnöseln aus der Oberklasse war.
Der Vergleich von Brexit Befürwortern mit AFD Wählern ist übrigens gar nicht so dumm. Auch die AFD Wähler wählen zum größten Teil "dagegen" und wissen nicht so genau für was sie da eigentlich ihr Kreuzchen machen. In Großbritannien sind viele nun aufgewacht und begreifen langsam, dass sie eben nicht nur gegen die EU Mitgliedschaft sondern auch für solche Sachen wie ein schwaches Pfund gestimmt haben.
Für mich hat Cameron einen großen Anteil. Cameron hat diese Wahl hervorgerufen und nun haben die Briten den Salat. Ich vermute sehr stark, dass Cameron seine Entscheidung sehr bereut, dies erklärt auch der Rücktritt. Ich verstehe allerdings auch nicht, warum Cameron erst in zwei Monaten zurücktreten will.
Cloudy24 hat geschrieben:Wenn man noch nie die Nachrichten aus Großbritannien verfolgt hat und somit keine Ahnung von dem Thema hat sollte man sich vielleicht erst mal einen Überblick verschaffen bevor man sich einbildet, dass man qualifiziert sei eine Meinung zu haben.
Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass ich nicht die englischsprachige Presse verfolgt habe und was in dem Artikel stand, habe ich auch schon alles gehört und gelesen. Wenn man deine Argumente liest, merkt man sehr schnell, warum du so viel Zeit hast, hier im Internet zu posten. Wir werden nun mal abwarten, ob die ganzen Horrorszenarien eintreffen oder ob es nicht doch wie beim Mindestlohn laufen wird.
Jrui, du beschwerst dich über persönliche Angriffe? Was machst du denn da gerade bitte? Wer austeilt muss auch einstecken können. Aber da du gerne mit zweierlei Maß misst, fällt dir das natürlich nicht auf. Es wäre übrigens schön, wenn du nicht nur lesen würdest, sondern auch verstehen könntest. Da hapert es anscheinend ein wenig.
Es ist noch nicht einmal allen Briten klar, dass Deutschland in der EU ist. Manch Brexit-Wähler argumentiert, dass es Deutschland doch auch gut geht und das ganz ohne EU. Merkel und die Flüchtlinge interessieren da einfach einmal nicht, auch wenn du irgendwie nicht verstehen kannst, dass Großbritannien anders tickt.
Seit ewigen Zeiten schiebt die britische Regierung alle Probleme Großbritanniens auf die EU. Eigene Fehler werden bequem auf den den Kontinent geschoben. Läuft etwas schief, war es die EU. Das klappt bestens, schließlich funktioniert das auch hier bestens.
Nehmen wir nur die Krümmung der Gurken. Das führen extrem viele Deutsche als Beispiel für die Überregulierung durch die EU an. Dabei wird vergessen, dass genau das eine deutsche Initiative auf Wunsch des deutschen Handels war.
Cameron hat dieses Spiel lange mitgespielt, schließlich war es bequem, das Referendum zu nutzen, um einen parteiinternen Machtkampf zu lösen, war natürlich auch ziemlich dämlich. Aber die Bestrebungen zum Brexit sind über 20 Jahre alt.
Und dass nun ausgerechnet die Älteren für den Austritt gestimmt haben, das hat auch historische Gründe und nichts mit den Flüchtlingen oder Merkel zu tun. Den Briten sind EWG und EU immer als Vorteil für die Wirtschaft verkauft worden. Nur waren die Effekte nicht so groß wie erhofft.
Deshalb möchten die Menschen nicht mehr. Die EU hat nach ihrem Empfinden nichts gebracht, nimmt dem großartigen Empire sie Souveränität, holt zu viele EU-Ausländer ins Land und ruiniert das Gesundheitssystem. Die denken da ebenso simpel wie du, weil es ihnen seit Jahrzehnten vorgebetet wird.
Diese Entschuldigung hast du nicht. Allein dein Hinweis auf den Mindestlohn. Selber denken kannst du nicht? Pipi Langstrumpf ist eine schöne Kindergeschichte, in deinem Alter sollte man aufhören, sich die Welt zu machen, wie sie einem gefällt und ein wenig Sinn für Realität entwickeln.
@ cooper: Und was willst du uns damit erzählen? Selbstverständlich darfst du gerne der Ansicht sein, dass das zentrale Thema der letzten Zeit ausgerechnet beim Brexit keine Rolle gespielt haben soll Schließlich unterstützen auch alle in Europa Merkels Flüchtlingspolitik vorbehaltlos und es gibt keinerlei Kritik daran.
Es hat auch in der Schweiz eine Volksabstimmung zu dem Thema gegeben und dort wurde der Beitritt abgelehnt, weil man nicht die Melkkuh Europas werden wollte. Dies hat weder der Schweiz noch der EU geschadet. Daher glaube ich auch nicht, dass der Brexit nun zur Katastrophe wird. Meiner Ansicht nach geht es hier nur um reine Panikmache.
Cameron hat die Leute frei wählen lassen. Daran ist für mich nichts verwerflich. Er hat seine Meinung klar und deutlich gesagt und war gegen den Brexit. Damit hat er nichts mit dem Brexit zu tun. In Wahrheit geht es meiner Ansicht nach nur darum, einen Sündenbock dafür zu finden, dass man die Normalbürger nicht mehr an demokratischen Prozessen beteiligen will.
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