Ältere Menschen, die ihrem Körper zuviel zumuten?

vom 21.06.2016, 12:13 Uhr

Bei meinen Großeltern ist es häufig der Fall, dass sie trotz inzwischen nicht mehr allzu guter Gesundheit immer noch ziemlich viel machen und tun wollen. Zum Beispiel arbeiten sie oft auch bei Hitze im Sommer noch viel im Garten, oder helfen meinem Vater in seinem Garten oder aber renovieren zum Teil das Haus meiner Eltern, wenn diese im Urlaub sind.

Meine Eltern freuen sich zwar, wenn ihnen von Oma und Opa geholfen wird, trotzdem sind sie nicht besonders begeistert darüber, dass die beiden sich soviel Arbeit zumuten. Allerdings bringt es auch nichts, den beiden zu sagen sie sollten doch mal lieber weniger tun. Besonders mein Großvater ist in dieser Hinsicht sehr stur. Sobald er sich irgendeine Aufgabe in den Kopf gesetzt hat, möchte er diese auch erledigen. Auf seine Gesundheit achtet er dabei leider eher weniger. Auch nachdem er aufgrund von Hitzeschlägen oder Lungenentzündungen schon mehrmals im Krankenhaus war, wobei ihm die Ärzte zu mehr Vorsicht geraten haben, hat sich an seinem Verhalten wenig geändert.

Kennt ihr ähnliche Situationen in denen ältere Menschen, wohlmöglich auch Verwandte von euch, einfach nicht einsehen wollen, dass ihr Körper nicht mehr so kann und will, wie sie es gerne hätten? Und die dann trotzdem die Warnsignale ihres Körpers, sowie die gut gemeinten Ermahnungen von anderen ignorieren?

» Kami » Beiträge: 265 » Talkpoints: 0,23 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Das dürfte jeder von seinen Großeltern kennen. Zumindest geht es mir da genauso wie dir. Meine Oma ist 82 Jahre alt und buddelt immer noch täglich in ihrem Garten. Für eine Frau in ihrem Alter ist das viel zu anstrengend. Zumal ältere Menschen ja gerne das Trinken vergessen und dann auch schnell dehydrieren. Meine Eltern sind aber immer sehr hinterher, dass sie nicht zu viel macht und verordnen ihr auch Zwangspausen im Garten.

Deine Eltern sollten das vielleicht auch tun. Gerade mit der Vorgeschichte. Natürlich ist das schwierig aber man kann ihnen ja auch ganz gut erklären, dass man sie noch braucht und das schlecht ist, wenn sie sich selber umbringen, weil sie sich zuviel zumuten. Ältere Menschen brauchen Aufgaben und wollen gebraucht werden. In den Zwangspausen strickt und häkeln meine Oma ganz viel für ihre zukünftigen Urenkelkinder. Folglich hat sie auch da eine Aufgabe und ein Ergebnis. Das ist nicht so anstrengend, wie im Garten zu arbeiten und trotzdem eine tolle Sache.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Meine Ur Oma ist bis sie 90 war täglich auf eine Burg gelaufen, was ein wirklich anstrengender Weg war, aber davon war sie nicht abzubringen. Immerhin ist sie damit ja auch sehr alt geworden. Wobei man sich gerade in dem Alter dann schon Sorgen macht.

Wobei das eben auch eine Generation ist, die sich nicht so viel sagen lässt. Die Personen haben meistens Kriege erlebt und wissen einfach, dass sie sehr viel können. Natürlich überschätzt man sich da gerne mal und quält sich auch mehr, weil man es eben ganz anders gewöhnt ist.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich glaube das ist ganz normal. Wenn man es gewohnt ist, dass man bestimmte Tätigkeiten früher ohne ein Schweißperlchen und den Hauch einer Anstrengung tun konnte, dann ist es nur schwer, damit klar zukommen, dass man körperlich abbaut, was ja mit zunehmendem Alter durchaus normal ist. Dann überschätzt man sich selbst auch mal, was nicht so gut ist. Aber wie man das älteren Menschen begreiflich machen kann, weiß ich auch nicht.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Natürlich gibt es alte Menschen, die ihren Körpern viel zu viel zumuten. Doch das Buddeln im Garten zählt da für mich nicht dazu. Bis meine Oma umgezogen ist, hat sie auch jeden Tag im Garten gearbeitet. Das hat sie glücklich gemacht, da sie so auch im Alter das Gefühl bekam, noch etwas leisten zu können. Seit sie keiner Tätigkeit mehr nachgehen kann, ist sie regelrecht eingegangen. Das bloße Ausruhen tut dem Körper nämlich auch nicht gut.

Wenn die richtige Ernährung und genug Flüssigkeitszufuhr vorhanden ist, ist es meiner Meinung nach auch im Alter möglich, noch sehr viel zu leisten, ohne dabei den Körper zu überanstrengen. Da sehe ich junge Menschen mehr in Gefahr. Diese denken oft, dass sie ja noch jung sind viel mehr machen können. Man betrachte dazu nur das Phänomen Burn-out.

» Wasteoftime1398 » Beiträge: 158 » Talkpoints: 10,20 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Was hat das mit den älteren Menschen zu tun? Es gibt genug andere in jüngeren Generationen die ihrem Körper auch zu viel zumuten und wenig auf Ratschläge, Ermahnungen und alles weitere geben und sich davon nicht abbringen lassen.

Ich finde es auch reichlich albern, dass man versucht einem Erwachsenen Menschen sein Leben zu diktieren nur weil er nun alt ist und nach der eigenen Auffassung kürzer treten soll. Somit bin ich eher der Meinung, dass man diese einfach machen lassen soll, was sie wollen und wie sie es wollen. Gegen die Sturheit kommt man ohnehin nicht an, aber es macht ein Verhältnis auch nicht besser wenn man sich ständig als Klugscheisser hinstellt und diese Generation ermahnt.

Man darf dabei auch nicht vergessen wer heute 80 oder 90 Jahre alt ist, der hat noch ganz andere Arbeiten in seinem jungen Leben verrichten müssen und musste dort mehrmals wenn nicht sogar täglich über die eigenen Grenzen hinausgehen. Von daher sind diese Leistungsstark und haben einen Willen mit dem sie Berge versetzen können. Jemand das zu nehmen ist ein Diebstahl der eigenen Würde, wieso sollte ich es denn machen? Man kann zwar anbieten mit Hilfe, wenn derjenige es aber ablehnt sollte man es Respektieren und nicht einfach auf die Sturheit schieben sondern auch zu dieser Person aufsehen, die überhaupt noch in der Lage ist das im hohen Alter auszuführen.

Diese Generation einfach nur aufs Sofa setzen ihnen nichts mehr zuzutrauen und keine Aufgaben zugeben, dass macht sie einfach kaputt und sorgt dafür, dass deren eiserner Wille eben bricht und sie unglücklich werden. Ich glaube niemand möchte seine eigenen Großeltern traurig sehen, weil man ihnen alles abnimmt und nichts mehr zutraut. Stattdessen sollte man einfach unterstützen und mit anpacken und nicht ständig nur Ermahnungen und "trink dies", "mach das" von sich geben sondern sie einfach machen lassen. Wenn es dann eben nicht mehr geht, kann man immer noch intervenieren.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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