Frauen wollen nach einem Jungen immer noch ein Mädchen

Ich habe im Februar diesen Jahres einen Jungen bekommen. Ich liebe ihn von ganzen Herzen und er ist mein ganzer Stolz. Als ich schwanger war, war da immer ein bisschen die Hoffnung mit einem Mädchen schwanger zu sein, irgendwann hatte ich dann das Gefühl, dass es ein Junge wird und so war es dann auch. Der Wunsch nach einem Mädchen besteht aber irgendwie noch.

Zumal es ja auch mit dem Kleinen super läuft. Es ist alles irgendwie viel einfacher als gedacht und ich habe mich super in die Rolle der Mutter gefunden, auch wenn es manchmal natürlich auch sehr anstrengend sein kann, aber es macht mir super Spaß. Ich möchte also noch ein Mädchen und werde auf jeden Fall noch ein Kind machen, wenn ich dann wieder darf und wenn es dann auch passen sollte.

Nun meinte meine Mutter gleich nach dem Ergebnis Junge in der Schwangerschaft schon, dass dann noch ein Mädchen oder zumindest noch ein Baby folgen wird, weil Mütter ja gerne auch ein Mädchen haben würden. Natürlich ist es bei mir so, aber ich kenne auch durchaus Frauen, die dann eben auch voll zufrieden waren, dass sie nur ein Kind und dann eben auch einen Jungen hatten. Wolltet ihr nach dem Jungen noch ein Mädchen? Ist es etwas geworden und was meint ihr zu dieser These?

Warum sollten alle Frauen nach einem Jungen noch ein Mädchen wollen? Ist das etwa genetisch festgelegt und Frauen können gar nicht anders, der Wunsch kommt automatisch? Wenn das so sein sollte, dann bin ich keine Frau.

Ich habe drei Jungs und nachdem das erste Kind männlich war, durfte der Rest gerne ebenso männlich werden. Das vereinfacht den Umgang, Einrichtung, Spielzeug und Hobbys. Mir fehlt jedenfalls kein Mädchen, dass man rosa einkleiden und mit Zöpfen schmücken kann.

So wirklich repräsentativ wird meine Beobachtung bestimmt nicht sein, aber mir fallen spontan drei Frauen ein, die als erstes einen Sohn bekommen haben und sich tatsächlich eine Tochter gewünscht haben im Anschluss.

Es hat aber bei allen dreien nicht geklappt. Die erste hat zwei Söhne bekommen und danach war das Thema Nachwuchs für sie erledigt, die zweite hat vor kurzem den zweiten Sohn bekommen, wobei ich nicht weiß ob sie fertig ist mit der Familienplanung oder es noch einmal versuchen möchte und die dritte hat drei Söhne bekommen bis sie aufgegeben hat und sich den Wunsch nach einem Mädchen aus dem Kopf geschlagen hat.

Gerade die Dritte meinte, dass Schwiegertöchter ja früh genug kommen würden und dass sie dann eben in ihnen die Töchter hat, die sie nie bekommen hat. Mir ist aber auch bewusst, dass nicht alle Frauen so sind. Denn ich kenne auch Frauen, denen war das Geschlecht des Kindes egal, solange es eben gesund ist. Ich denke, das ist subjektiv sehr verschieden.

Halte ich ebenfalls für Blödsinn, beim ersten mal wusste man auch nicht was es wird und wieso sollten Frauen die zuerst einen Jungen bekommen haben hinterher auch ausgerechnet ein Mädchen haben wollen? Damit könnte man die These ebenfalls umkehren, aber dort ist es meistens nicht der Fall, dass man sich hinterher einen Jungen wünscht.

Ich habe kein zweites Kind, es steht keines in "Planung" und ob ich überhaupt noch ein weiteres möchte, kann ich zum aktuellen Zeitpunkt gar nicht sagen. Das Geschlecht wäre mir dabei so etwas von egal, es gibt auch nichts sich auf etwas zu versteifen und solange weitere Kinder zu zeugen und auszutragen, bis eben das passende Wunschgeschlecht dabei ist.

Entweder man findet sich damit ab was man bekommt, oder man ist einfach nicht reif genug im Kopf das zu verstehen, dass sich nicht alles nach den eigenen Wünschen und Vorstellungen richtet und sollte am besten überhaupt einmal über seine "Kinderplanung" nachdenken. Die Chance ist immerhin 50:50 und selbst im Labor suchen sie nicht das passende Spermium aus, damit hinterher auch das Wunschgeschlecht entsteht.

Es sei denn, es liegt ein triftiger Grund vor z.B. das alle weiblichen Nachkommen irreparable Gendefekte aufweisen, bereits mehrere Kinder deswegen im Vorfeld verstorben sind. Dann wird auch schon einmal das passende Männliche ausgesucht. Kinder "macht" man auch nicht, was ist das denn für eine ordinäre Ausdrucksweise, so etwas erwarte ich eigentlich nur bei unreifen Jugendlichen diese Formulierung, Kinder werden gezeugt.

Auch wenn man daraus keine statistische Relevanz ableiten kann, fallen mir spontan sogar mehrere Fälle ein, wo es so war. Gleich zwei Familien bekamen vier Kinder, weil sie unbedingt noch ein Mädchen wollten, was dann bei beiden Familien erst beim vierten Kind auch klappte.

Der umgekehrte Fall, dass eine Familie mehrere Mädchen hatte und dann auf einen Jungen gehofft hat, ist mir nicht bekannt, aber das heißt ja nichts, geben wird es das ganz sicher. Ich finde es gerade aus weiblicher Sicht nachvollziehbar, dass eine Frau auch noch eine Tochter haben möchte, so wie sicher viele Männer gerne zumindest einen Sohn haben wollen. Menschen wollen sich halt auch in ihren Kindern gespiegelt sehen, daran ist ja nichts verwerfliches.

Hätte ich Kinder und ich müsste mich im Vorfeld auf ein Geschlecht festlegen, wäre es auch ein Mädchen gewesen, aber zum Glück ist das ja gar nicht möglich und es bleibt nur ein Gedankenspiel. Als Frau stelle ich mir die Erziehung eines Mädchens aus meiner persönlichen Sicht einfacher vor, es fiele mir schwerer, mich in einen kleinen Jungen zu versetzen ab einem gewissen Alter. Und nicht nur wegen der fehlenden hübschen Kleidchen und dem ganzen Mädchen-Zeug.