Familienbett - Was denkt ihr darüber? Wie lange okay?

Momentan haben wir noch ein Familienbett. Das heißt der Kleine schläft nachts zwischen uns auf einer Art Unterbett, damit er ein bisschen seinen eigenen Bereich hat und nicht hin und her kullert. Wir finden das so eigentlich sehr praktisch, weil man ihn eben nachts so auch besser füttern kann, wenn er Hunger hat.

Wobei wir am Anfang auch nicht unbedingt auf so ein Modell Lust hatten. Wir hatten naiv wie man vielleicht beim ersten Kind manchmal ist gedacht, dass der Kleine total gerne im Stubenwagen liegen wird. Das hatten wir zumindest für den Tag gedacht, dass er eben mal da hinein gelegt werden kann, wenn man etwas machen möchte. Das mochte mein Kleiner aber so gar nicht, was ja auch verständlich ist, wenn man mal darüber nachdenkt, aber nun weiß ich es eben auch besser.

Wir werden ihn ein eigenes Zimmer in der nächsten Wohnung oder dem Haus, was auch immer parat stellen und da wird er dann auch ein eigenes Bett haben. Mit dem Bett wollen wir anfangen, wenn er nachts noch besser durchschläft und noch ein paar Monate vergangen sind. Wir wollen ihn nicht mehr als Kindergartenkind oder so im Bett haben.

Man sieht aber immer wieder, dass es sogar Eltern gibt, die das noch länger machen und auch zufrieden mit dem Konzept sind. Da schläft dann eben die ganze Familie zusammen bis ein Kind eben nicht mehr möchte und einen eigenen Schlafplatz bekommt. Ich denke aber, dass ein Kind auch einen Ort braucht um auch mal für sich sein zu können und nachts wäre ich ja dann auch gleich da, wenn er sich bemerkbar macht. Was meint ihr dazu? Wie lange sollte ein Kind im Familienbett bleiben dürfen?

Zunächst einmal, ein Stubenwagen ist ein komplett ungeeignetes Mittel um ein Kind dauerhaft darin schlafen zu lassen. Diese sind zu klein und sobald das Kind anfängt sich zu drehen, ist die Gefahr zu groß das es daraus heraus fällt. Ebenfalls sind diese eng und durch das drehen im Schlaf beim Kind und die ganzen netten Kissen darin besteht erhöhte Erstickungsgefahr. Daher ist es auch nur für den Mittagsschlaf bis etwa 6 Monate zu empfehlen, während sich jemand die ganze Zeit im selben Raum aufhält.

Ich halte von dem Familienbett überhaupt nichts und von Unterbauten sowieso nicht. Die Gefahr mit der Bettdecke über das Kind zu kommen ist zu groß, ebenfalls das Rollen der Eltern in die entsprechende Mulde zum Kind. Wenn man es schon machen möchte, dann ist ein Beistellbett die beste Lösung oder eine Erhöhung im Bett. Das ganze ist in den letzten Jahren in Mode gekommen und soll angeblich die Bindung zum Kind stärken, was ich nicht bestätigen kann.

Ich praktiziere das Modell nicht und bin auch froh darum, dass es sich bereits nach einer Woche gegeben hat und mein Kind im eigenen Gitterbett geschlafen hat. Allerdings durfte er lange in meinem Bett einschlafen und wurde danach erst in sein eigenes Bett gebracht. Egal ob er Nachts aufgestanden ist oder durch schläft, längerfristig kommt er nicht in mein Bett und schon gar nicht wenn ich darin schlafe.

Was man aber auch beachten sollte, sobald nur ein Elternteil Raucher ist, Alkohol getrunken wurde, Drogen genommen werden oder auch Medikamente eingenommen werden hat das Kind in einem Familienbett nichts mehr zu suchen und gehört in sein eigenes Bett alleine aus Sicherheitsgründen.

Ich war leider auch schon einige male bei Fällen mit dem plötzlichen Kindstod. Bei drei Fällen lagen die Kinder im Familienbett und hinterher bei der Obduktion kam heraus, dass diese Erstickt sind auch wenn die Eltern beteuert haben das keine Bettdecke auf dem Kind gelegen hat. Somit bin ich in dieser Sache auch vorbelastet und würde kein Kind in meinem Bett schlafen lassen, egal wie praktisch es auch ist nachts. Denn zum Flasche warm machen muss man ohnehin aufstehen und auch zum wickeln.

Ich halte es offen gesagt für ziemlich leichtsinnig, sein Baby im Elternbett schlafen zu lassen. Für mich käme das nie in Frage, von Anfang an nicht. Lieber lege ich das Baby ins Gitterbettchen, da kann ich sicher sein, dass nichts passieren kann und das Kind nicht versehentlich erstickt, weil man sich drauf rollt oder eine Decke darüber legt. Man kann sein Verhalten im Schlaf einfach nicht kontrollieren und mir wäre das zu unsicher, falls doch was passieren sollte. Wenn doch was passieren sollte, würde ich mir das nie verzeihen.