Mit Eutonie einfach entspannen

Eutonie ist vielen vielleicht noch unbekannt aber beginnt langsam in den Kreis der abspannenden als auch spannungsaufbauenden Techniken Einzug zu halten. Eutonie heißt im Grunde nichts anderes als „gute Spannung“ und soll sowohl zu angespannten als auch zu abgespannten Menschen helfen um entweder Muskelverspannungen zu lösen oder im anderen Fall die Spannkraft seiner Muskeln zu stärken.
Entwickelt wurde Eutonie übrigens von Gerda Alexander, eine Physiotherapeutin aus Schweden die krankheitsbedingt seit ihrer Kindheit im Rollstuhl sitzt. Durch ihre Krankheit begann sie mit der Erforschung ihres Körpers um ein bewegungspädagogisches Programm zu entwickeln welches Verspannungen lösen und gleichzeitig das Körpergefühl verbessern kann.

Die Grunderkenntnis der Eutonie durch Alexander war, dass im Alltag oft unbewusst einseitig beanspruchende Bewegungen ausgeführt werden, welche zu einer ungesunden Körperspannung führen – die in der Folge sind Rückenschmerzen, Müdigkeit oder Nervosität bedingen. Mittels der Eutonie soll eine erweiterte Reaktionsfähigkeit, mehr Ausgeglichenheit im Alltag erreicht und freiere und leichtere Bewegung ermöglicht werden.

Im Grunde braucht es dazu nicht sehr viel, da die Eutonie darauf setzt, dass der Körper sich regenieren soll indem man ihn als Einheit betrachtet und somit die Aufmerksamkeit zuerst in ein Körperteil richten soll - wie auf einer Landkarte soll man dieses durch Berührung mit Fingern, Stäben oder Bällen abtasten, abrollen und abfahren uns so intensiv spüren.

Die Grundübung, die man ganz ohne Hilfsmittel machen kann ist das Abklopfen – beim Abklopfen soll das innere Gerüst des Körpers berührt werden um es sich ins Bewusstsein zu rufen. Die Übung wird sitzend auf dem Boden durch ein intensives Abklopfen mit leicht geballter Faust beginnend beim rechten Bein über die Beine bis hin zur linken Fußspitze ausgeführt. Diese Übung soll vor allem Verspannungen lösen und zu einer Steigerung des seelischen Wohlbefindens beitragen.

Eine erweiterte Übung wäre die gegen Rückenschmerzen – entweder mit Bällen oder mit Stäben.

Bei der Übung mit den Bällen beginnt man in der Rückenlage und dann werden die Beine angewinkelt. Das Becken wird gehoben und 2 Tennisbälle links und rechts unter das Kreuzbein gelegt – danach sollte man das Becken absinken lassen und für mehrere Minuten (solang wie möglich und angenehm) das Gewicht dieses darauf verlagert werden.

Bei der Übung mit den Stäben wird zuerst ein Stab aus Holz oder Bambus benötigt der über Becken und Schulter reicht – ein Besenstiel ist ausreichend. Man begibt sich wieder in die Rückenlage und rollt sich leicht zur Seite – anschließend sollte der Stab ungefähr in Rückenlage positioniert werden und man sollte sich langsam sein Gewicht (nicht die Wirbelsäule) auf den Stab rollen. Diese Übung sollte nicht zulange durchgeführt werden, nach maximal einer Minute ist eine Pause angebracht. Danach sollte man die Übung mit der anderen Rückenseite wiederholen und das ganze mehrmals hintereinander um den Rücken spürbar aufzulockern.

Mit Eutonie einfach entspannen, ist schnell gesagt aber nicht so einfach. Gerade in der heutigen Zeit haben viele Menschen Rückenschmerzen. Das sind Schmerzen, die können oft sehr heftig sein, kaum zum aushalten. Die Behandlung eines Physiotherapeuten kann da Wunder bewirken.

Die einseitige, körperliche Anspannung auszugleichen durch gezielte Übungen macht wirklich Sinn. Das sollte jedermann machen, um gesund zu bleiben oder zu werden. In bestimmten Situationen, auch in Stresssituationen seinem Körper und Rücken zu helfen, das auszugleichen, muss man lernen. Dazu ist die Hilfe eines guten Physiotherapeuten angebracht.

Wahrnehmungsübungen sollte jeder erlernen, nicht nur seinen Körper selbst wahrnehmen, auch zum Beispiel die Atmung. Wer atmet schon bewusst? Wer seinen Körper wahrnimmt, bei dem kommt es weniger zur Verspannung. Lernen muss man auch zu akzeptieren, was nicht geht und nicht mit Kraftanstrengung etwas ändern zu wollen, was unmöglich ist. Also behutsam zu sich selbst zu sein und sich nicht unter Druck - unter eigenem Druck setzen.