Freundin im Stress - Ständig Tagesmutter spielen?

vom 08.10.2008, 17:17 Uhr

Meine Freundin hatte mit ihrer Arbeit viel Glück. Sie erhielt die Möglichkeit, für einen Architekten die Büroarbeit von zu Hause aus zu erledigen. Da sie zwei Kinder hat eine optimale Arbeitslösung. Vor 2 Monaten bekam sie ein Angebot zusätzlich als Trainer für Jugendliche zu arbeiten und nahm den Job an. Seither müssen ich und andere Freundinnen ständig in der Kinderbetreuung einspringen.

3x die Woche müssen die Kinder von Bekannten versorgt werden. Uns tut vor allem die Tochter leid, da sie schon Schulpflichtig ist und ihre Hausaufgaben ständige bei einer anderen Freundin erledigen muss. Wir haben mit unserer Freundin noch nicht darüber gesprochen, da der Job mit Dezember endet.

Sollen wir ganz einfach abwarten dass es vorüber ist, oder sollen wir ihr unsere Meinung dazu sagen?

» Sanddorn » Beiträge: 42 » Talkpoints: 0,16 »



Ich würde schon mit deiner Freundin reden, dass das nicht selbstverständlich ist. Allerdings würde ich es bis Dezember wohl auch weitermachen, solange es keine langfristige Lösung ist. Für weitere "Extrajobs" würde ich an ihrer Stelle allerdings eine richtige Tagesmutter nehmen, da es nicht so gut für die Kinder ist einmal da und einmal dort zu sein. Die fühlen sich sehr schnell zerrissen und brauchen auch eine bekannte Umgebung.

Also für den Job würde ich es noch machen, da es einfach so kurzfristig mit einer anderen Betreuung nichts wird und wenn, ist sie für die Kinder trotzdem fremd.

» Inanna » Beiträge: 375 » Talkpoints: 0,45 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich würde mich an deiner Stelle mit deinen Bekannten und Freundinnen zusammentun und ihr dann einmal sanft die Meinung sagen. Ihr könnt ihr ruhig sagen, dass es nicht okay ist, was sie da macht und auch ihr Kind (bald) darunter leidet. Ich denke, dass sie das verstehen wird. Du kannst ihr ja sagen, dass du und deine Freundinnen bis Dezember die Kinder noch weiter betreuen werdet, aber das danach Schluss ist.

Wie Inanna schon gesagt hat, wäre es auch noch eine Möglichkeit das Kind oder die Kinder zu einer Tagesmutter zu bringen. Das ist dann etwas teurer, aber die Kinder haben dann eine gewohnte Umgebung und nach einiger Zeit werden dann auch ruhiger.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich finde es ehrlich gesagt auch zuviel von Freunden verlangt, dass sie regelmäßig und so häufig auf ein Kind aufpassen. Ich selber bin alleinerziehend und meine Eltern und meine Geschwister wohnen leider auch nicht in meiner Nähe. Meine Eltern wohnen 130 Kilometer von mir entfernt und meine Geschwister noch weiter. Dass sie später einmal also einfach so meinen Sohn schnell vom Kindergarten oder von der Schule abholen, wird demnach nicht wirklich möglich sein, schon gar nicht regelmäßig.

Da ich aber über kurz oder lang auf jeden Fall auch berufstätig sein werde, oder werden muss, da es sich sonst finanziell nur knapp bis nicht ausgehen wird, habe ich mir diesbezüglich natürlich auch schon Gedanken gemacht und ich fürchte, dass das nicht besonders leicht werden wird.

Ich habe auch liebe Freundinnen in meinem Dorf. Aber trotzdem muss ich definitiv eine Lösung finden, dass mein Sohn nicht jeden Montag oder so bei Freundin X ist und jeden Mittwoch bei Freundin Y. Das würde ich von Freunden niemals verlangen oder ich würde sie eben auch nie darum bitten. Ich glaube schon, dass ich auf die Hilfe dieser Freunde zurückgreifen werde, wenn einmal alle Stricke reißen und da bin ich dann auch froh, dass ich dann eben auch noch jemanden habe, die einspringen könnten.

Aber es darf eben kein Regelfall sein. Wie ich es genau lösen werde, weiß ich auch noch nicht konkret, aber ich würde mir da auch eher eine Tagesmutter vorstellen. Im Kindergarten ist es so, dass der generell ja auch eine Nachmittagsbetreuung hat, aber wenn es in der Schule dann keinen Hort oder so geben sollte, wird es wohl auch eine Art Tagesmutter oder so werden. Das kostet dann natürlich auch etwas mehr, aber ich möchte meine Freunde nicht überbelasten und auch für ein Kind ist es denke ich nicht so toll, wenn es jeden Tag wo anders seine Hausübungen macht.

Ich würde an deiner Stelle nun wohl auch noch weiter machen, ganz einfach, weil es ja offensichtlich eine zeitliche Beschränkung bis Weihnachten gibt. Wenn danach aber wieder etwas kommen sollte und sich die Frist verlängern sollte, dann würde ich die Mutter schon sehr klar darauf ansprechen. Ich kann es mir ja auch für dich mühsam vorstellen, dass du da jede Woche ein zusätzliches Kind zum Betreuen hast.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Also ich habe grundsätzlich kein Problem damit, wenn man sein Kind oder seine Kinder ab und zu mal bei Freunden hat, wenn man deren Kinder auch ab und zu bei sich hat. So mache ich das mit einer Freundin von mir. Unsere Kinder sind befreundet und freuen sich, wenn sie ab und zu miteinander ganz allein spielen können und sich nicht nur in der Schule oder im Kindergarten sehen. Allerdings gleicht es sich in der Summe aus. Wenn man jemanden regelmäßig in Anspruch nimmt, dann sollte man demjenigen entweder etwas als Aufwandsentschädigung oder irgend einen anderen Gefallen tun.

Das ist der eine Punkt, den ich bei Eurer Situation nicht in Ordnung finde. Der andere ist, dass man als Mutter überlegen muss, was man möchte. Ich finde es nicht schlimm, wenn Kinder in einer Einrichtung oder in bei einer Tagesmutter untergebracht sind. Nur sollte es nicht immer anders sein, also heute bei dem und morgen bei jemand anderen und dann wieder bei jemand anderen. Das ist auf die Dauer zu viel für Kinder. Dann sollte man sich eine Tagesmutter suchen oder das Kind für den Hort anmelden.

Bei Schulkindern sollte man auch genau aufpassen, ob die Hausaufgaben ordentlich erledigt werden oder nicht. Mitunter ist es sinnvoller, die Hausaufgaben zu Hause zu machen. Dann sieht man erstens, was eventuell Probleme bereitet und man weiß, dass sie das Kind wirklich alleine gemacht hat.

Auf jeden Fall würde ich an Eurer Stelle mal mit Eurer Freundin reden. Am besten aber unter 4 Augen. Wenn sie in der Unterzahl ist und Ihr ihr durch die Blume sagen wollt, dass ich das nicht in Ordnung findet, sie also in Ihrer Erziehung der Kinder kritisiert, dann ist es in Unterzahl immer unangenehm und bringt nicht viel.

Das Thema kannst Du ja mal völlig wertfrei ansprechen und fragen, wie es denn nach Dezember weitergehen soll. Dann wirst Du sehen, ob sie schon etwas neues sucht oder ob es nur für diese Zeit war.

» floraikal » Beiträge: 1127 » Talkpoints: 2,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Wieso "müsst" Ihr ständig für Eure Freundin und ihre Tochter einspringen? Es gibt so ein kleines Wörtchen, das "Nein!" heisst und entsprechend kann man es handhaben. Ehrlich gesagt ist es sicherlich nicht leicht, dieses Wörtchen anzuwenden, aber ich finde es heftig, wenn Freundschaften so ausgenutzt werden, dass man stets für andere Menschen Aufgaben wie die Erziehung und Betreuung eines Kindes übernimmt.

Ich denke, Ihr solltet gemeinsam mit Eurer Freundin sprechen, ob es nicht sinnvoll ist, für die Kinder eventuell doch eine Tagesmutter/ Kinderfrau zu engagieren. Ihr alle müsst doch selbst Euren Alltag mit den Kindern und Familien so meistern, so dass eine regelmässige Betreuung, die dazu noch unentgeltlich stattfindet, einfach nicht mehr möglich ist. Ich kann ja verstehen, wenn man vielleicht einmal die Woche oder einmal alle zwei Wochen in Ausnahmefällen die Betreuung übernimmt, aber nicht mehrmals in einer Woche.

Es wäre sicher etwas anderes, wenn Eure Freundin mit Euch allen vorher darüber gesprochen und mit Euch die Betreuung der Kinder abgesprochen hat. Aber es klingt nicht wirklich danach. Somit würde ich das auch nicht in Ruhe aussitzen wollen, auch wenn der Job nur befristet ist. Vorher reden und wenn es geht, eine Lösung finden, die allen Positionen gerecht wird. Ansonsten ist es wirklich besser, für die beiden Kinder eine geeignete Betreuungsperson zu finden oder sie in eine Betreung zu schicken, in der sich die Kinder auch wohlfühlen.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Die Kinder tun mir nun nicht unbedingt Leid. Es ist nicht schlimm, wenn Kinder eben nicht die ganze Zeit von ihren Eltern betreut werden, sondern außerhalb der Familie. Anders geht es ja auch normalerweise nicht, es sei denn, die Eltern (oder zumindest ein Elternteil) ist arbeitslos. In vielen Ländern um uns herum ist es üblich, dass Kinder (auch die jüngeren) nicht rund um die Uhr von ihrer eigenen Mutter betüddelt werden und das funktioniert wunderbar.

Das Problem sehe ich hier eher für dich und die anderen Frauen, die als Tagesmutter dienen. Wenn man alle paar Wochen mal auf ein Kind einer Freundin aufpasst und darauf auch Lust hat, ist das eine Seite. Hier scheint es aber eine Regelmäßigkeit zu geben. Die Kinder sind drei Tage pro Woche bei dir und den anderen Freundinnen und das sicher auch nicht nur für eine halbe Stunde. Das bedeutet, dass ihr drei schon einen großen Teil eurer freien Zeit für die Kinder einer anderen Person aufwendet. Ist das bei euch dreien problemlos machbar, weil ihr sonst keine weiteren Verpflichtungen habt, oder wünscht ihr euch durchaus, weniger Zeit für diese Tagesmutter-Tätigkeit aufzuwenden?

Ich finde es nicht richtig, dass diese Frau ihre Freundinnen als Tagesmütter einspannt. Vermutlich ist es einfacher und günstiger, als wenn sie die Kinder zu einer professionellen, bezahlten Tagesmutter geben würde. An eurer Stelle käme ich mir jedoch ausgenutzt vor, vor allem wenn dieses Muster seit längerer Zeit so abläuft. Auch wenn der Job bald endet, wie du schreibst, wäre das für mich nun keine echte Perspektive.Vielleicht kommt danach eine neue Herausforderung, die sie interessiert. Was ich sagen will ist folgendes: dieser Job endet, aber ein neuer wird vielleicht kommen - und dann braucht sie wieder ihre Freundinnen, die die ganze Zeit auf die Kinder aufpassen.

Einen Kritikpunkt kann man aber auch euch dreien anlasten. Du schreibst, dass ihr in die Kinderbetreuung einspringen müsst. Niemand muss das tun. Es liegt bei euch, nein zu sagen, falls ihr keine Lust habt, so viel Zeit als Tagesmutter zu verbringen oder wenn ihr generell keine Lust auf die Kinder habt. Vielleicht hättet ihr einfach früher schon mal nein sagen müssen. Deine Freundin hätte sich dann eben eine Tagesmutter außerhalb ihres Freundeskreises suchen müssen und dabei direkt festgestellt, dass auch das möglich ist.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich muss sagen, dass ich es nicht schlimm finde, wenn man ab und zu auf die Kinder von Freunden aufpasst. Wenn man miteinander befreundet ist, hilft man sich nun einmal hin und wieder gegenseitig und dazu gehört es dann auch, dass man beispielsweise auf die Kinder aufpasst. Immerhin kommen früher oder später sicherlich Situationen, in denen die Freunde einem wieder helfen können und von daher gleicht sich das dann auch irgendwann wieder aus. Aus diesem Grund hätte ich nichts dagegen und wenn ich ohnehin gerade Zeit hätte, dann wäre das auch gar kein Problem für mich. Unter Umständen hätte ich ja auch selbst Freude daran.

Obwohl ich es völlig normal finde, dass man ab und zu auf die Kinder von Freunden aufpasst, finde ich es absolut nicht normal, dass das gleich mehrmals die Woche der Fall ist. Ehrlich gesagt finde ich, dass die Freundin dich ausnutzt. Immerhin kostet eine Kinderbetreuung normalerweise sehr viel Geld, wobei sie das bei dir scheinbar kostenlos bekommt. Auf diese Weise kann sie dann alles gemeinsam unter einen Hut bekommen, wobei sie mit dir auch noch eine Menge Geld spart. Das finde ich jedoch gar nicht in Ordnung und ich finde, dass sie dich auf jeden Fall auch dafür entschädigen sollte, wenn du ständig die Kinderbetreuung spielst. Ansonsten würde ich das nicht machen und das wäre ja auch völlig verständlich. Immerhin ist Kinderbetreuung ja auch eine Arbeit und auch wenn man miteinander befreundet ist, heißt das noch lange nicht, dass man das ständig machen muss, ohne selbst etwas dafür zu bekommen.

In der Zeit, in der du ständig die Kinder betreuen musst, könntest du ja auch ganz andere Sachen machen und du könntest deine Zeit auch sinnvoller nutzen, weshalb du ständig wegen deiner Freundin zurück stecken musst. Das würde ich mir auf Dauer wirklich nicht gefallen lassen und von daher finde ich es wirklich wichtig, dass du deiner Freundin einfach sagst, dass es nicht so weiter gehen kann und dass du das auf Dauer nicht mit machst.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ich denke, dass man das im Übergang schon mal machen kann. 3 Mal die Woche klingt im ersten Moment schon viel, aber wenn die Kinder bei den Freundinnen gut klarkommen und sich wohlfühlen ist das ja kein Problem. Wenn das Ganze nicht mehr gewünscht ist, muss man es sagen. Ansonsten würde ich es erst danach sagen und mal ehrlich darüber reden.

Ich denke aber schon, dass man als Freundin oder Freund schon mal einspringen kann. Gerade auch, wenn die Eltern sich keine anderen Leute leisten können, ist es einfach sehr nett, wenn man diesen Freundschaftsdienst macht und so aufwendig ist das ja nun auch nicht. Ich denke, dass es in Ordnung ist, wenn man sich ein paar Mal in der Woche mit dem Kind beschäftigt. Hauptsache dem Kind geht es gut.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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