Ist die Welt der Dystopien wirklich so fern

vom 12.06.2016, 20:04 Uhr

Ich habe sowohl Die Tribute von Panem, wie auch die Eleria-Trilogie von Ursula Poznanski gelesen. Ich habe beide Buchreihen verschlungen. Beide Buchreihen handeln von einem Leben auf der Welt, in einer nicht allzu weit entfernten Zukunft. Allerdings in einer Welt, die durch Krieg oder andere Einflüsse so verändert ist, dass sie mit dem heutigen Leben nur entfernt was zu tun hat. Beide Buchreihen werden im Genre Dystopien angesiedelt.

Ich halte in beiden Romanreihen die Handlung nicht so sehr weit hergeholt. Das solche Hunger Spiele, wie sie in Die Tribute von Panem Grundlage sind, durchgeführt werden, halte ich vom Grundsatz her möglich. Wenn man es genau nimmt, gab es solche Spiele auch schon mal im römischen Reich. Der Unterschied liegt eher in der Art und Weise der Spiele.

Trotzdem halte ich es für möglich, dass in ein paar Jahren die technischen Möglichkeiten soweit gereift und entwickelt sind, dass Hunger Spiele, so wie sie Suzanne Collins beschreibt, umsetzbar wären.

Klar sind Bücher immer auch Fiktion. Aber gerade im Genre Dystopie frage ich mich, ob diese Fiktionen wirklich so weit entfernt sind? Heute mag vielleicht noch keiner das für möglich halten? Aber wird die Welt von Morgen so aussehen oder so ähnlich aussehen, wie sie in Dystopien dargestellt werden?

» Fugasi » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,33 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Dystopien sind ja nichts Neues. Schau dir mal solche an, die vor ein paar Jahrzehnten geschrieben wurden und in unserer Gegenwart angesiedelt waren. Das war ja die Zukunft von damals. Berühmtestes Beispiel ist hier sicherlich "1984" von George Orwell, der einen Überwachungsstaat gezeichnet hat. Es wird immer wieder darauf hingewiesen, wie sehr wir uns diesem sehr bedrückenden Zustand annähern oder ihn in Teilen sogar überholt haben.

Ich muss dabei auch immer an den Film "Die Klapperschlange" denken. Der Film wurde Anfang der 80er gedreht, spielt aber im Jahr 1996. Da wurde ganz Manhattan zum Gefängnis umgewandelt, weil es aufgrund der zunehmenden Gewalt nicht mehr genügend gab. Da fragt man sich dann schon, was die sich in den 80ern so für Gedanken über die Menschheit gemacht haben, aber vielleicht haben sie sich ja nur um ein paar Jahrzehnte verschätzt. :think:

Letztlich spielen Dystopien immer mit Gedanken, die nicht allzu fern liegen. Darin liegt der Reiz. Der Gesellschaft einen Spiegel vorhalten, der die gegenwärtigen Zustände so extrem zeichnet, dass sie endlich auffallen. Ein Spiegel, der zwar das tatsächliche Gesicht zeigt, aber jede Falte und Unreinheit ins richtige Licht rückt. Demzufolge ist keine Dystopie wirklich abwegig. Sonst wäre es keine Dystopie mehr, sondern Fantasy.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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