Was ist und bedeutet natürliche Verhütung?

Neben den klassischen Verhütungsmethoden kann man ja auch durch die natürliche Verhütung eine ungewollte Schwangerschaft verhindern. Aber was ist und bedeutet denn eigentlich eine natürliche Verhütung? Was oder welche Techniken gehören denn alles dazu und wie effektiv sind denn diese? Habt ihr schon mal oder seid immer noch dabei künstlich zu verhüten und wie gut kommt ihr mit diesen Methoden klar?

Ich denke, dass das so Sachen sind wie Temperatur messen, weil man da ja keinen Einfluss von irgendwelchen Dingen hat wie beispielsweise bei der hormonellen Verhütung. Ansonsten gibt es ja auch Frauen, die den Schleim ansehen und danach verhüten oder auch einfach den Eisprung mit einem Kalender bestimmen und dann eben an bestimmten Tagen darauf verzichten. Als Mann ist es vielleicht auch das vorzeitige Herausziehen, was aber recht gefährlich sein dürfte.

Unter natürlicher Verhütung verstehe ich, dass man auf den Akt während der fruchtbaren Tage verzichtet. Das wäre eben die Zeit um den Eisprung herum und etwa 3-4 Tage davor und danach, da Sperma ja auch mehrere Tage im Körper der Frau überleben kann.

Da der Zyklus sich auch durch Stress immer ändern kann und nicht bei allen Frauen immer regelmäßig ist, wäre es notwendig, den Zyklus durch Indikatoren zu überwachen. Das kann, wie Ramones schon sagte, durch Temperaturmessung und -protokollierung der Fall sein, aber auch durch weitere Beobachtung von Parametern wie die Konsistenz des Schleims. Je mehr Faktoren man dabei beobachtet und einbezieht, desto sicherer.

Man kann bei der Temperaturmethode selbst einen Kalender führen und alles aufschreiben, man kann aber auch diverse Computer benutzen, die es extra dafür gibt. Mehr kann ich zu diesem Thema nicht sagen, ich habe da (noch) keine Erfahrung. Ich nehme noch die Pille als Verhütung, aber wenn ich sie absetzen sollte, würde ich auch eher auf die natürliche Verhütung vertrauen.

Nur weil man bei natürlicher Verhütung auf Hormone oder dauerhafte Fremdkörper wie Spirale oder Kupferkette und dauerhafte Eingriffe wie die Sterilisation verzichtet, heißt das doch nicht, dass man an den fruchtbaren Tagen enthaltsam lebt.

Schließlich gibt es Kondome, Portiokappen und alternative Praktiken, die eine Befruchtung verhindern. Nur genießt man an den anderen Tagen eben Zweisamkeit ohne irgendwelche Vorbereitungen und ohne ständig zu verhüten. Das tut man an den entsprechenden Tagen natürlich.

Um natürlich zu verhüten, reicht eigentlich ein gutes Thermometer und eine genaue Beobachtung des Körpers. Damit lässt sich der Eisprung mit etwas Übung sehr sicher bestimmen. Ein Pearl Index von 0,3 ist erreichbar.

Weniger Eigenverantwortung erfordern Computer, die die Messung auswerten. Bei manchen Modellen kann man zusätzlich die Ergebnisse der Schleimbeobachtung eingeben, das erhöht die Sicherheit. Außerdem gibt es Hormontests, die anzeigen, wann es gefährlich wird. Persona dürfte da zu den ältesten Geräten gehören.

Ich habe mich mit dem Thema sehr intensiv beschäftigt und damit auch eine Zeit lang verhütet. Neben den hormonellen Verhütungsmethoden gibt es noch ein paar andere. Zum einen die bereits erwähnte Kalendermethode. Hierfür benötigt man ein Thermometer sowie einen Kalender. Das Thermometer sollte nach dem Komma zweistellig sein und der Kalender sollte auch die Uhrzeit zeigen. Jeden Tag zur gleichen Uhrzeit misst man mit diesem Thermometer seine Temperatur.

Dies kann oral, unter den Achseln, aber auch rektal geschehen, wobei rektal die genaueste Methode ist und empfohlen wird. Es erfordert Disziplin, dies jeden Morgen zu tun. Einen Tag nach dem Eisprung steigt die Temperatur ein wenig an. Um sicher den Zeitpunkt des Eisprungs zu bestimmen, sollten aber schon einige Zyklen notiert worden sein. Der Eisprung findet durchschnittlich vierzehn Tage nach dem ersten Tag der Periode statt. Um sicherzugehen, sollte man aber seinen eigenen Rhythmus notieren. Welchen Pearl-Index die Kalendermethode hat weiß ich nicht mehr, aber sie allein anzuwenden ist nicht die beste Methode, wenn man verhüten will.

Eine andere Methode ist die Messung des Zervix-Schleims. Eine gesunde Frau hat Ausfluss, welchen man Zervix-Schleim nennt. Die Konsistenz dieses Ausflusses verändert sich im Laufe eines jeden Zykluses. Je näher der Tag des Eisprungs ist, desto klarer und dehnbarer wird der Schleim, um Spermien beim Eindringen in die Gebärmutter zu helfen, damit diese das Ei befruchten können. Ist der Schleim klar und spinnbar, ist man also fruchtbar. Nach dem Eisprung allerdings wird er zäh und milchig; keine gute Grundlage für Spermien da durch zu schwimmen. Man nennt diese Methode Billings-Methode.

Verbindet man nun diese beiden Verhütungsmethoden miteinander, wendet man die symptothermale Methode an. Diese ist sehr sicher, wenn man sie richtig anwendet und sogar vom Pearl-Index her mit der Pille vergleichbar.

Alle drei Methoden haben allerdings den Nachteil, dass sie nicht vor Geschlechtskrankheiten schützen und man an fruchtbaren Tagen nicht auf weitere Verhütungsmittel wie Kondome etc. verzichten kann. Alle drei Methoden sind aber auch gut zur Planung einer Schwangerschaft einzusetzen.

Wenn man nun für die Messung und Aufzeichnung seiner Daten einen Verhütungscomputer benutzt, hat man schon die vierte Methode gefunden. Bei diesen gibt es auch extra Teststreifen, die den Urin messen und so beurteilen, wie fruchtbar man ist.

Und dann gibt es natürlich solche Methoden, die auf das Einsetzen eines Diaphragma oder der Kupferspirale bzw. der Kupferkette basieren. Kupferkette und Kupferspirale geben allerdings regelmäßig Kupfer ab, die Spermien abtöten.

Der Coitus interruptus ist das abrupte Unterbrechen des Geschlechtsverkehrs durch Herausziehen des Gliedes des Mannes. Diese Methode gilt als sehr unsicher und wird nicht empfohlen.

Zum Schluss gibt es noch das Ertasten des Muttermundes. Im Laufe eines Zyklus verändert sich die Beschaffenheit des Muttermundes und wird weicher, je näher der Eisprung rückt. Das Ertasten des Muttermundes sollte allerdings nicht als alleine Verhütungsmethode angewendet werden und erfordert viel Übung.

Ich denke, dass natürliche Verhütung ein relativ weitläufiger Begriff ist. Eher würde ich entscheiden zwischen hormoneller und nicht-hormoneller Verhütung. Zu hormoneller Verhütung gehören für mich NuvaRing, Pille, Hormonspirale sowie Hormonspritze und das Implantat, was für mich nicht natürlich ist. Nicht-hormonelle Verhütung würde ich eher in der natürlichen Kategorie sehen, dazu gehören Kupferspirale und Kupferkette, Kondome, Diaphragma oder natürliche Familienplanung.

Letzteres meinst du wahrscheinlich mit natürlicher Verhütung, da dies die einzige Methoden ist, wo man seinen Körper absolut nicht beeinflusst. Hierbei wird die Temperatur gemessen und der sogenannte Zervixschleim beobachtet und an Hand dessen werden die fruchtbaren Tage ermittelt. An diesen muss zusätzlich verhütet werden mit Barrieremethoden, wie dem Kondom. Diese Methode ist entgegen der Behauptungen ziemlich sicher wenn sie konsequent angewendet wird.

Ich verhüte zwar nicht mit NFP, allerdings auch hormonfrei mit der Kupferkette, auch Gynefix genannt. Ich bin mit dieser Methode sehr zufrieden und froh, dass ich die Pille abgesetzt habe. Nebenwirkungen habe ich keine und auch die Kosten sind auf 5 Jahre gesehen niedriger. Mir ist es das auf jeden Fall wert meinen Körper nicht mehr täglich mit Hormonen zu belasten, welche bei mir starke Nebenwirkungen hervorriefen.