Verminophobie und das öffentliche Leben

Wenn man unter Verminophobie leidet, hat man schlicht und einfach Angst vor Bakterien. Wobei sicherlich jeder Mensch irgendwie Angst davor hat sich anzustecken und deshalb versucht Bakterien zu vermeiden. Wird die Angst aber krankhaft, spricht man von einer Verminophobie.

Nun ist es aber mal leider so, dass man an sich überall von Bakterien umgeben ist. Nicht nur in Krankenhäusern lauern krankmachende Bakterien auf ihre Opfer. Auch an Haltestangen in öffentlichen Verkehrsmitteln, an Türgriffen und Griffen von Einkaufswagen kleben die Bakterien unsichtbar fest. Selbst der eigene Briefkasten wird regelmäßig mit Bakterien in Kontakt kommen, wenn der Briefträger die Post bringt.

Wie gestaltet sich also eine Verminophobie im alltäglichen und öffentlichen Leben? Ich kenne Menschen, die aus Angst vor Krankheitserregern alle desinfizieren oder ständig alles putzen. Von einem Waschzwang haben ja auch sicherlich die meisten schon mal was gehört. Treten Waschzwang und Verminophobie aber immer zusammen auf?

Ich bin alles andere als ein Experte auf diesem Gebiet, aber eine der Fragen kann ich doch beantworten, denn ich hatte eine Bekannte mit Waschzwang. Sie war dann auch ständig am Putzen und Händewaschen, ich kenne sie kaum ohne Putzlappen in der Hand. Allerdings litt sie nicht unter dieser Verminophobie, die mich doch sehr an Monk erinnert.

Sie lief also nicht mit Mundschutz herum, konnte recht normal öffentliche Türklinken etc. berühren und fiel zumindest in der Öffentlichkeit nicht auf. Ich lernte sie allerdings auch erst kennen, nachdem sie ihren Waschzwang hatte behandeln lassen. Was ich bei Besuchen zu sehen bekam, war also "nur noch" eine übertriebene Reinlichkeit, kein zwanghaftes Verhalten mehr.

Wir haben aber dann irgendwann auch mal darüber gesprochen, weil ich einfach ein wenig mehr wissen wollte, wie sich so ein Waschzwang äußert. Und da erzählte sie mir davon, wie es bei ihr abgelaufen war. Beide Krankheiten treten daher nicht automatisch zusammen auf.