Forenuser amüsiert sich über Suizidversuch eines Kindes

vom 12.06.2016, 01:30 Uhr

Auf einer anderen Plattform verfolgte ich die Tage eine Diskussion um die Freistellung und Suspendierung von Kindern aus dem regulären Schulunterricht. In dem Zusammenhang berichtete ein Forensuer auch von einem Klassenkamerad des eigenen Kindes, welches nach einem Suizidversuch vom Unterricht freigestellt worden war.

Im Laufe der Diskussion erwähnte der Forenuser immer wieder, wie unterhaltsam er die Geschichte rund um den Suizidversuch doch findet. Die Forengemeinde sah das leider ein wenig anders und der Schreiberling konnte nicht verstehen, warum man sich denn aufregt, denn das Kind sei ja eh ein widerliches Kind und wollte ja nur Aufmerksamkeit.

Sicherlich mag es Kinder oder auch erwachsene Menschen geben, die einen Suizidversuch als Druckmittel verwenden. Allerdings sind viele Forenuser auch der Meinung gewesen, ein Kind welches einen Suizidversuch unternimmt, hat Probleme, mit denen man sich auseinandersetzen sollte. Aber auf keinen Fall sollte ein suizidales Kind der Unterhaltung von anderen Menschen dienen.

Ist der Eindruck der anderen Forenuser so kleinlich, wenn sie einem suizidalen Kind keinen gewissen Unterhaltungswert beimessen? Besagter User konnte gar nicht verstehen, warum manche seine Äußerungen über das betroffene Kind nicht unterhaltsam empfunden haben.

» Fugasi » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,33 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



In meinen Augen sind Suizid und psychische Erkrankungen, die zum Suizid führen können, ernst zu nehmen und nichts, worüber man sich amüsieren könnte. Menschen, die das trotzdem tun haben für mich einen sehr schlechten Humor und ich habe dafür auch gar kein Verständnis. Mag sein, dass so ein öffentlicher Suizidversuch ein Schrei nach Hilfe ist, aber ich würde so etwas trotzdem immer Ernst nehmen und da weiter nachhaken.

Bei mir gibt es auch kein Ansehen der Person. Selbst wenn eine Person, die mir total unsympathisch ist, Suizid begehen wollen würde, würde ich mich nicht "freuen", dass ein Vollhorst weniger auf diesem Planeten bei erfolgreicher Tat wandeln würde, sondern ich würde mir Sorgen machen und versuchen da weiter nachzuhaken und zu helfen.

Ich finde es ganz schön arrogant und eingebildet, wenn man meint, die Menschen einteilen zu können in solche, die es wert sind am Leben zu bleiben und in solche, die kein Verlust wären und die schnell entfernt werden müssen aus der Gesellschaft.

Es kann doch auch sein, dass die psychische Krankheit eine Person ins Negative verändert und ihn unsympathisch werden lässt. Wer sagt denn, dass die Person immer noch "widerlich" ist, wenn sie geheilt wäre? Ich habe schon häufiger gehört, dass Menschen mit Depressionen eine negative Charakteränderung durchgemacht haben.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Es geht um ein Kind was er kennt und er amüsiert sich darüber? Das finde ich mehr als unangebracht. Immerhin macht ein Kind das in der Regel nicht um besonders viel Aufmerksamkeit zu bekommen, sondern weil es psychische Probleme hat und nicht mehr klarkommt. Ich finde dass das alles eine sehr traurige Geschichte ist und man sich durchaus Gedanken machen muss, warum das so passiert ist.

Bei einem Kind kommt das doch eher selten vor, also muss es schon ganz schöne Probleme haben und das ist eher etwas, wo man als Vater Mitleid haben sollte. Sein Kind tut mir ehrlich gesagt sehr leid, weil es sicherlich auf eine sehr unangebrachte Art und Weise erzogen wird bei dem Vater.

Ich finde es aber sehr gut, dass der Vater dann auch von den anderen Usern in die Schranken gewissen wurde. Sein Verhalten war einfach sehr daneben. Er kann ja gar nicht einschätzen was das Problem bei dem Kind ist und selber war er sicherlich auch noch nicht in der psychischen Gefühlslage wie das Kind.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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