Bei Umzug alles verkaufen und dann neu kaufen?
Eine Arbeitskollegin von mir hat eine für mich persönlich ziemlich befremdliche und eigenartige Einstellung. Sie hasst es nämlich, bei Wohnungsumzügen immer so viel "Ballast" mit sich herumschleppen zu müssen und hat sich daher angewöhnt, dass sie bei einem Umzug in eine neue Wohnung zuvor ihr ganzes Eigentum an den Nachmieter verkauft und sich dann im neuen Wohnort alles neu kauft.
So hat sie das nämlich bei ihrem letzten Umzug gemacht. Sie ist vor wenigen Monaten in unserer Abteilung zu uns gestoßen und wurde eingestellt, wobei sie davor weiter weg gewohnt hat. Sie hatte keine Lust direkt einen Transporter zu mieten und obwohl sie nur wenige Jahre in ihrer früheren Wohnung gelebt hat und die meisten ihrer Sachen praktisch neu und sehr gut gepflegt waren, hat sie sie alle verkauft. Wenn ich sage "alle Sachen" meine ich damit den Kleiderschrank, Küchenmöbel, Esszimmermöbel, ihr Sofa und sogar Waschmaschine und Trockner. Auch diverse Regale und ihren Schreibtisch und den Sessel hat sie dort gelassen, damit sie quasi im Prinzip nur ein paar Bücher mitnehmen muss und einen Koffer mit Klamotten.
Ich käme gar nicht auf die Idee, bei jedem Umzug fast alle meine Sachen zu verkaufen und dann vor Ort alles neu zu kaufen. Gerade solche Sachen wie Sofa, Trockner und Waschmaschine sind ja nicht gerade günstig und man macht ja ziemliche Verluste damit, wenn man sie ständig neu kauft und dann verkauft, weil man sie wieder neu kaufen will, obwohl sie noch gut in Schuss sind. Bei der Küche kann ich das ja noch verstehen, weil die ja selten in eine neue Wohnung reinpasst und dann auch angepasst werden muss. Aber bei allen anderen Sachen verstehe ich das nicht. Könnt ihr verstehen, wie man bei einem Umzug alles verkaufen und dann neu kaufen kann? Macht ihr das vielleicht genauso? Findet ihr diese Strategie clever oder dumm?
Ich finde das nicht besonders klug, da es ja viel teurer ist, sich alle Möbel neu anzuschaffen, als sie bei einem Umzug eben mitzunehmen. Ich kann das nur nachvollziehen, wenn man wirklich weit weg zieht und eine große Strecke dafür zurücklegen muss. Oder sogar vielleicht ins Ausland zieht. Da ist es sicher einfacher sich die meisten Möbel neu zu kaufen.
Für mich käme das ansonsten nicht in Frage. Da ich auch an einigen Möbelstücken hänge und so lange meine Elektrogeräte noch gut funktionieren, würde ich mir da auch keine neuen kaufen. Vielleicht ist deine Kollegin auch alleinstehend und hat keine Freunde, die ihr beim Umzug helfen und ihr ist vielleicht spezielles Umzugsunternehmen zu teuer, so dass sie deswegen all ihre Möbel an den Nachmieter verkauft hat.
Dumm ist es nicht, so spart man sich eine Menge Arbeit und auch Zeit. Wenn man das Geld hat, wieso denn nicht. Und man muss auch nicht alles neu hinterher einkaufen, wenn man auf gebrauchte Gegenstände setzt kann man dabei sogar noch einen Gewinn machen. Gerade wenn man in der Stadt wohnt gibt es viele Angebote zu Schränken, Sofas und Co, dass man dort auch gut den Preis drücken kann.
Ich überlege mir das ganze bereits, sobald ich die neue Wohnung angemietet habe was alles mit soll und was nicht. Was ich nicht mitnehmen möchte, weil es z.B. nicht in die neue Wohnung passt oder vielleicht schon vorhanden ist, wird vorher veräußert. Auch wenn ich vorhabe mir direkt ein neues Gerät nach dem Umzug zuzulegen, dann verkaufe ich die Sachen ebenfalls bereits vor dem Umzug. Denn so muss ich das ganze gar nicht erst tragen.
Bislang ging es immer auf, teilweise wurden die Leute sogar noch am Umzugstag direkt abgeholt und ersparten mir damit schon so manche Schlepperei und hinterher ein Einlagern. So war es z.B. beim letzten Umzug mit meiner Küche und dem Geschirrspüler. Diese habe ich quasi erst verkauft, als der Transporter schon auf dem Hof stand.
Natürlich durften die Käufer das ganze auch selbst zerlegen und tragen, dafür haben sie es günstig bekommen und ich hatte in der neuen Wohnung beides bereits vorhanden. Auch das Sofa und das Bett wurden so einige Tage vor dem Umzug verkauft, da ein Sofa bereits in der neuen Wohnung stand und übernommen wurde durch mich und ich ohnehin ein neues Bett kaufen wollte.
Bei manchen Möbelstücken ist das gar nicht so dumm. Ich denke da an die typischen IKEA Sachen. Die bekommt man relativ gut verkauft, was wahrscheinlich daran liegt, dass die potentiellen Käufer wissen was sie kaufen und nicht lange überlegen und besichtigen müssen und man kann sie am neuen Wohnort natürlich ohne Probleme neu kaufen.
Das mag etwas teurer sein, aber man muss ja auch die gesparten Transportkosten mit einkalkulieren und die gesparte Zeit für den Abbau. Außerdem muss man in der neuen Wohnung nicht lange überlegen wo man etwas unterbringen kann sondern kauft direkt die Version, die am besten passt.
Bei mir wäre aber schon mal das Problem, dass ich nicht mehr wirklich viel IKEA habe und bei einigen Möbeln wirklich lange gebraucht habe bis ich genau das gefunden habe, was ich wollte. Und dann habe ich auch ein paar Sachen, die ich geerbt oder selber restauriert habe. Von so etwas trennt man sich natürlich auch nicht einfach mal so.
Außerdem muss man doch erst mal einen Nachmieter finden, der dann auch die gesamte Einrichtung übernimmt. Das ist ja oft schon bei einer Einbauküche problematisch, weil die Leute ihre eigenen Sachen mitbringen wollen oder sich etwas nach ihrem Geschmack kaufen wollen. Diese Strategie ist deshalb im Endeffekt wahrscheinlich nicht weniger stressig als einfach alles zusammen zu packen und in einem Umzugswagen zu packen.
Sorae hat geschrieben:Und man muss auch nicht alles neu hinterher einkaufen, wenn man auf gebrauchte Gegenstände setzt kann man dabei sogar noch einen Gewinn machen.
Also meine Kollegin kauft keine gebrauchten Gegenstände. Sie ekelt sich sogar davor, egal wie gut diese in Schuss sind. Meine Kollegin legt auch sehr viel Wert darauf, dass sie die Sachen neu und im Fachgeschäft kauft, weil sie eben großen Wert auf die Montage und Lieferung legt. Sie möchte einfach keine Arbeit damit haben, in dem sie solche Geräte wie Waschmaschine oder Trockner transportieren und dann vor Ort selbstständig wieder aufbauen muss. Dadurch macht sie aber Verluste auf lange Sicht betrachtet und es ist auch nicht so, dass sie bei Umzügen größere Strecken zurück legen müsste.
Der letzte Umzug betraf eine Distanz von 55km und das Geld dafür hat sie auch nicht wirklich (laut eigenen Angaben). Sie beschwert sich nämlich immer, sie würde als Assistentin viel zu wenig verdienen und müsste sparen, davon sieht man aber nicht viel.
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