Öfter mal auch an sich selbst denken - egoistisch?
Es gibt ja immer wieder mal Situationen im Leben, da möchte man wirklich mal viel mehr Zeit für sich selbst haben und auch mal seinen eigenen Interessen nachgehen. Nur, macht man das dann eine Zeitlang, dann gilt man oftmals auch gleich als egoistisch und manche Menschen können das nicht nachvollziehen und spotten dann oder wenden sich von einem ab.
Kennt ihr solche Situationen auch und warum ist das so? Hattet ihr auch schon Phasen, wo ihr wirklich nur mal an euch selbst gedacht habt? In welchem Zusammenhang war das denn und habt ihr das auch konsequent durchgezogen?
Ich denke, dass man nur so wirklich seelisch gesund sein kann. Man muss ab und zu einfach auch mal nur an sich denken und sicherlich ist das ein bisschen egoistisch, aber so muss man eben manchmal sein, damit es einem gut geht. Die Leute, die einen umgeben sollten einen aber genauso akzeptieren. Ich geb auch nur Leute, die das so akzeptieren, wenn das bei mir mal der Fall ist.
Meiner Erfahrung nach sind es meistens diejenigen, die am meisten von der Selbstlosigkeit, dem Engagement und dem unermüdlichen Einsatz ihrer Mitmenschen profitieren und dies auch gern (aus)nutzen, am schnellsten mit dem Vorwurf bei der Hand, man sei egoistisch, wenn man ihnen nicht jeden Wunsch von den Augen abliest, jeden Gefallen vorweg nimmt und die eigenen Bedürfnisse dabei standhaft ignoriert. So können diese Kameraden sich im Idealfall langfristig die treuen Dienste ihrer Umgebung sichern, da ja keiner als egoistisch gelten möchte und auf einen derartigen Vorwurf mit Scham, Verunsicherung und Verdoppelung der Anstrengungen reagiert.
In meinen Augen handelt es sich hier in der Mehrheit der Fälle um Formen von emotionaler Erpressung, und das kann ich nicht leiden, da werde ich dickschädelig. Natürlich sollte man nicht immer nur auf den eigenen Vorteil bedacht sein und seine Umwelt wie Dreck behandeln, aber das heißt ja noch lange nicht, dass man gefälligst stets dienstbereit zu sein hat.
Wenn jemand mal "an sich selbst denkt", bedeutet das meiner Erfahrung nach zudem nicht, dass derjenige gleich Familie, Job, die pflegebedürftige Oma und den drei Monate alten Säugling hinten lässt und sich auf Hawaii an den Strand legt, sondern eher, dass die Person (oft eine Frau, Männer denken sich weniger dabei) vielleicht mal einen Samstag nachmittag für einen Stadtbummel mit Friseur oder einen Abend fürs Theater freischaufelt.
Dabei handelt es sich für mich weniger um Manifestationen einer egoistischen Grundhaltung, sondern eher um die Wahrnehmung seiner Menschenrechte. Und wenn sich jemand deswegen "abwendet", weil der Service auf einmal zu wünschen übrig lässt, sei es demjenigen auch von Herzen gegönnt.
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