Wie viel frische Luft bekommen Kinder heute noch?

Also ich bin auch der Meinung das die Kinder jeden Tag an die frische Luft sollen. Und bei uns ist es auch so. Meine Maus ist jetzt drei Jahre alt und sie ist sicher fast jeden Tag in ihrem Leben draußen gewesen. Einfach weil es gut tut. Sie kann sich bewegen, sie kann laufen oder eben wie es früher war eine Runde mit dem Kinderwagen.

Leider kenne ich auch Leute die die Kinder nur vor dem Fernseher parken und das war es dann. Für diese Kinder ist die Schule oder der Kindergarten die einzige Möglichkeit sich zu bewegen. Wir gehen zwar auch nicht jeden Tag auf einen Spielplatz, aber im Prinzip hat sie in unserem Garten einen eigenen Spielplatz und draußen ist sie auch. Und damit es nicht fad wird kommen dann einfach ihre kleinen Freunde vorbei.

Ich achte auch darauf das meine Tochter fast täglich an die frische Luft kommt, außer wenn sie extrem krank ist oder das Wetter sehr schlecht oder es halt einfach zeitlich nicht passt. Ihre Tagesmutter ist allerdings auch fast täglich mit den Kindern draußen, so dass es nicht so tragisch ist wenn wir mal nachmittags nicht draußen sind.

Zudem haben wir noch einen Hund, und somit haben wir sowieso einen Grund raus zu gehen, zumindest für einen Spaziergang. Ich möchte das auch in Zukunft beibehalten und hoffe auch das wenn sie in dem Alter ist, sich jeden Tag mit ihren Freunden draußen trifft, so wie ich es damals auch gemacht habe. Wir waren so gut wie nie zu Hause, nur in Ausnahmefällen. Allerdings sehe ich auch das viele Kinder nicht so häufig raus gehen. Meine Nichten und mein Halbbruder, sind gerade alle in der Vor- bzw. Pubertät, und hängen lieber vor dem Computer oder dem Fernseher rum.

Die Eltern sind natürlich arbeiten und somit haben sie erst ab dem Nachmittag wirklich Kontrolle darüber was ihre Kinder so machen. Das Angebot ist natürlich nicht zu vergleichen mit dem was wir früher hatten, Computer mit ewig langen Ladezeiten, 3 Programme , dennoch finde ich es irgendwie schade das die Kinder soviel drin rumsitzen.

Ich denke auch, dass wenigstens unsere Kinder so oft es geht an die frische Luft gehen sollte. Ich gehe gerade, nachdem ich meinen großen Sohn im Kindergarten abgeliefert habe, auch noch immer eine kleine Runde mit meinem kleinen Sohn spazieren. Entweder gehen wir noch zum Einkaufen, machen eine Runde durch das Viertel oder machen sonst eine kleine Besorgung, wie zum Beispiel zum Briefkasten laufen. Jedenfalls ist er da schon immer noch etwas draußen.

Später hole ich dann meinen Sohn vom Kindergarten ab, wo man auch bedacht ist, dass die Kinder so oft es geht im Garten spielen. Es wird zu Mittag gegessen und nach dem Mittagsschlaf packen wir uns alle drei noch einmal zusammen um entweder noch eine Runde Laufrad zu fahren, auf den Spielplatz zu gehen oder einfach nur durch das Viertel zu bummeln.

Wenn es nun auch wieder wärmer wird, bietet auch unser Garten einen netten Spielplatz für die Kinder, da sie im Sandkasten spielen können, rutschen können oder einfach nur ausgelassen tovben können. Da steht im Frühling/Sommer die Türe meistens sowieso offen und sie können das machen, worauf sie gerade Lust haben.

Wenn ich meine Kindheit mit der Kindheit von meinem Neffen und meiner Nichte vergleiche, dann bekommen Kinder heutzutage wirklich weniger frische Luft. Klar, solange sie im Kinderwagen waren, waren sie oft draußen, weil wir sie immer beim Gassigang mitgenommen haben. Aber jetzt (mit 10 Jahren) sitzen die zwei lieber rum.

Okay, meine Nichte geht mittlerweile Fußball spielen und bekommt dabei doch schon einiges an Frischluft. Mein Neffe ist aber so ein richtig kleiner Sofa-Lümmler und hockt lieber vor der Glotze. Wir haben ihn mittlerweile animiert auch Sport zu machen, da er das auch machen soll (die U10 hat ergeben, dass er nicht gerade gute Muskeln hat). Aber er hat sich für Schwimmen entschieden. Und dabei bekommt man ja nun auch nicht gerade Frischluft.

Wenn einer von den beiden mal an die frische Luft zum Spielen geht, dann ist das meistens meine Nichte und sie düst mit dem Fahrrad draußen rum. Ab und an animiert sie ihren Bruder dann auch, aber der lässt sich nicht oft animieren.

Wir gehen jeden Tag mindestens eine Stunde nach draußen. Meistens jedoch länger. Selbst wenn es draußen regnet, dann ziehen wir uns dementsprechend an und gehen raus. Letztens habe ich dann eine Frau getroffen, welche mit ihrer Tochter spazieren gegangen ist. Diese meinte dann zu mir, sie müsse nun heim, weil sie schon über eine Stunde draußen wären und so lange wären sie noch nie draußen gewesen.

Diese Aussage hat mich sehr erschrocken, denn eine Stunde ist für uns eher die „Kurzvariante“ beim Rausgehen. An dem Tag schien die Sonne richtig schön und wir waren über 3 Stunden unterwegs. Oftmals gehen wir dann nur eine kleine Runde spazieren und anschließend in den Garten. Unser Spielplatz ist leider nicht so schön, weshalb wir dahin nicht ausweichen können.

Eine andere Frau erzählte mir auch schon, dass sie nicht mit den Kindern raus geht. Sie hätte draußen ja nicht so viel Arbeit und würde die Spaziergänge deshalb lieber mit Einkaufen oder Ähnlichem verbinden. Das fand ich auch etwas komisch und ich machte mir mal Gedanken. Wenn ich spazieren gehe, was jeden Tag vorkommt, treffe ich eigentlich nie andere Mütter mit ihren Kindern. Es gibt eigentlich nur 3 Wege die man mit Kindern bei uns im Ort gut gehen kann und egal welchen Weg ich gehe, es kommt nur wahnsinnig selten vor, dass auch mal Kinder unterwegs sind. Auch der Spielplatz ist wie ausgestorben.

Ich finde es schon erschreckend, dass die Eltern mit ihren Kindern nur noch so wenig raus gehen. Auch für mich ist es doch schöner, wenn ich raus gehe und meine Tochter mal was anderes sieht.

Ich habe diesbezüglich unterschiedliche Erfahrungen gemacht, denn nicht jede Mutter ist Hausfrau und hat demnach die Zeit und Lust, mit ihrem Kind auch am Nachmittag noch raus zu gehen. Ich selbst hatte wohl den großen Vorteil, dass meine Mutter noch nicht lange in Deutschland war, als ich den Kindergarten besucht habe, demnach hat sie gerade einen Sprachkurs und eine Weiterbildung besucht und wir hatten Nachmittags noch viel Zeit, etwas zu unternehmen. Wir sind dann beispielsweise häufiger mal in den Park gegangen und das eine oder andere Mal auch auf einen Spielplatz, wobei das eher selten die Wahl war, weil keiner in unserer direkten Nähe war und wir uns meistens auch schon im Kindergarten ausgetobt hatten. Später dann, als meine Mutter wieder arbeitete, war ich Nachmittags nach der Schule meistens im Haus oder habe mich im Garten etwas beschäftigt.

Ich finde dennoch, dass man hier ein bisschen unterscheiden sollte, denn wenn man mich fragt, dann kann man nicht von frischer Luft reden, wenn das Kind in der Stadt aufwächst und dann dort auf die Straße geht oder einen Spielplatz besucht, der irgendwo an der Straße liegt. Frische Luft ist es für mich erst dann, wenn man mit dem Kind auch wirklich irgendwo in die Natur geht und keinen Spaziergang am Straßenrand unternimmt. Bei der kleinen Schwester meiner Freundin sehe ich diesbezüglich beispielsweise eine sehr positive Entwicklung, da diese bis in den Nachmittag hinein im Kindergarten bleibt, wo man eben auch viel draußen ist und später dann unternimmt meist ihr große Schwester auch noch viel mit ihr und geht mit ihr raus.

Auch bei anderen Bekannten und Nachbarn kann ich nicht behaupten, dass diese ihre Kinder viel Zeit zu Hause verbringen lassen, meine Tante beispielsweise ist Hausfrau und geht mit den Kindern sehr oft raus und unsere Nachbarin hat ihren kleinen Sohn früher im Winter wie im Sommer in seinem Kinderwagen herumgekarrt, leider sehe ich diesbezüglich eine negative Entwicklung und heute ist der Kleine häufiger mal nur im Garten oder sitzt gar vorm Laptop. Nicht immer wird das aber als positiv bedacht, wie ich nämlich von Kindern aus der Nachbarschaft sehen konnte. Die Kinder sind im Alter von sechs bis acht Jahren und die Mutter erlaubt ihnen eben auch her nachmittags etwas zu turnen, die fahren dann Fahrrad bei uns in der Straße, viele Autos gibt es hier nicht unbedingt, weswegen das auch nicht so gefährlich ist.

Es gibt aber immer wieder Rentner bei uns in der Nachbarschaft, die das nicht gutheißen und dann herumschreien, die Kinder beschimpfen wenn es gerade Mittagszeit ist und sich auch sonst sehr gestört fühlen, wenn die Kinder ihrem Grundstück zu Nahe kommen. Die Kinder werden sogar als ''Streuner'' beschimpft. Die Mutter hat sicherlich nicht immer Zeit, sich mit den Kindern zu beschäftigen und ein Spielplatz ist hier bei uns in der Nähe eben nicht, als wüsste ich auch nicht, was die Kinder sonst machen sollten. Schlimm finde ich das jetzt nicht, aber es ist nun mal leider nicht gerne gesehen und daher gibt es eben auch Faktoren wie diese, die Kinder sogar daran hindern, draußen frei zu spielen.

Ich sehe das genauso wie du. Bewegung und frische Luft sind sehr wichtig. Wer das als Kind nicht lernt, wird es als Erwachsener auch nicht machen. Übergewicht und Herz-Kreislauferkrankungen sind die Folge.

Wir gehen mit meinen Kindern jeden Tag raus. Da wir einen Hund haben ist das sowieso Pflicht. Allerdings ist das nicht immer ein Spaziergang. Da wir ein Haus mit Garten haben, sind wir oft auch einfach nur im Garten. Und das ist glaube ich der Grund, warum man nicht mehr so viele Kinder auf den Spielplätzen sieht. Viele haben einen eigenen Garten und da hat fast jedes Kind inzwischen seine eigene Sandkiste, Rutsche und so weiter. So ist es zumindest bei uns im Dorf.

Kinder müssen an die frische Luft. Sonst können sie nicht die Welt entdecken und können sich nicht richtig ausleben. Ich habe schon einige vornehmlich junge Eltern gesehen, die kaum mit ihren Kindern raus gehen. Ich finde das immer sehr schade, da sehr kleine Kinder eben einfach nicht die Möglichkeit haben alleine rauszugehen. Meiner Meinung nach ist es aber wirklich wichtig für die Entwicklung eines Kindes. Mein Neffe (wird bald 1 Jahr alt) ist täglich viele Stunden draußen und ihm tut das wirklich gut. Dazu kommt, dass er, wenn er nicht ganz draußen ist, ist er meistens auf der Terrasse der Wohnung, weil er das einfach liebt.

So gut es geht versuche ich mit meinem Sohn jeden Tag an die frische Luft zu kommen und ihn auch austoben zu lassen. Leider ist es mir nicht immer möglich, da ich finanziell auf mehrere Jobs angewiesen bin und entsprechend auch knapp die Zeit manchmal ist, wenn ich einen 18 Stunden Tag hinter mir habe. An den freien Tagen sind wir jedoch meistens den kompletten Tag draußen als Ausgleich, dabei sind wir gerne mit dem Fahrrad unterwegs da er seinen Anhänger auch liebt, Tierparks, Spielplätze und auch Schwimmbäder.

Es kommt halt auch immer auf das Wetter drauf an und ich möchte meinem Kind dabei auch Abwechslung bieten. Ich merke ebenfalls, wenn es drei Tage hintereinander auf den Spielplatz geht, dass er jeden Tag weniger Freude daran hat und auch schneller wieder nach Hause möchte. Mit der Abwechslung lässt sich das ganze ein wenig vermeiden.

Wenn ich Zuhause in der Wohnung viel zu erledigen habe mit Hausarbeit oder auch Papierkram, dann kann ich ihn auch nicht einfach alleine nach draußen lassen, da wir mitten in der Stadt wohnen und hier auch eine stark befahrene Straße vorbeigeht sowie mehrere Straßenbahnlinien direkt vor dem Haus verlaufen. Daher bleibt dann nur der Balkon zum spielen übrig, da ich ihn nebenbei beaufsichtigen kann aber auch so das draußen sein nicht komplett nehme. Allerdings ist der Platz dort sehr eingeschränkt, dass dort auch nur eine Sandkiste zum buddeln steht und im Sommer noch eine Wanne mit Wasser zum planschen. Für mehr reicht es leider nicht aus.