Reiseziel Istanbul - wissenswerte Informationen
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Istanbul ist eine Stadt auf zwei Kontinenten. Der Bosporus - wichtige Verbindung zwischen dem Schwarzen Meer und dem Mittelmeer - trennt die europäische Seite von ihren asiatischen Vororten. Sobald man die Stadt betritt, bemerkt man die faszinierende Mischung aus Orient und Okzident. Die Musik, die Menschen, die Atmosphähre - das alles ist anders, doch gerade das Fremdartige daran macht es so anziehend. Die Altstadt von Istanbul (Stambul), einst Zentrum eines Reichs, das sich von den Toren Wiens bis an den Indischen Ozean erstreckte, wurde auf einem Hügel erbaut, der an drei Seiten von Wasser umgeben ist. Im Norden liegt die Bucht des Goldenen Horns, im Süden das Blau des Marmarameers und im Osten der von zwei modernen Hängebrücken überspannte Bosporus. Auf der ganzen Welt finden sich nur wenige Stadtansichten von solch beeindruckender Schönheit. Unvergesslich ist der Anblick eines über den Kuppeln und Minaretten von Istanbul aufgehenden Halbmonds, der sich im dunklen Wasser spiegelt. Die schönsten Sonnenuntergänge kann man von der Galatabrücke im Norden der Altstadt aus betrachten. Wer dem Rummel Istanbuls entfliehen möchte, kann mit der Fähre auf die rund 10 Kilometer südöstlich der Stadt im Marmarameer gelegenen Prinzeninseln fahren, wo es einige schöne Strände und Wanderwege zu entdecken gibt. Einheimische wie ausländische Touristen tummeln sich hier jeden Freitag zu Land und zu Wasser und tanken frische Luft.
Kurze Zusammenfassung der Sehenswürdigkeiten
- Topkapi-Palast: Der ehemalige Sultanspalast beherbergt den legendären Topkapi-Diamanten.
- Hagia Sophia: über 1000 Jahre lang die berühmteste Kirche der Christenheit, genannt das Auge des Universums
- Blaue Moschee: eine der großartigsten Moscheen Istanbuls
- Prinzeninseln: Badeinseln im Marmarameer 10 Kilometer südöstlich von Istanbul
- Alte Stadtmauer: byzantinische Festungsanlage
Die Altstadt
Auf den Straßen von Istanbul herrscht eine bunte Mischung aus Altem und Neuem. Autohupen dröhnen mit orientalischer Musik aus Transistorradios um die Wette, alte Männer spielen mit ihren Gebetsperlen und rauchen im Cafe gemeinsam Wasserpfeife, während ihre Söhne ein Fußballspiel i Fernsehen verfolgen. Im Hochsommer kann die Verbindung aus Hitze und Lärm unerträglich werden. Ein gewisser Kulturschock ist vorprogrammiert, muss jedoch keine dramatischen Formen annehmen. Istanbul bietet eine Fülle von Sehenswürdigkeiten, vorallem in der Altstadt.
Topkapi-Palast
Majestätisch an der Einfahrt des Goldenen Horns thronend, erhebt sich im Osten der Altstadt der Topkapi-Palast, von dem aus man eine wundervolle Aussicht über den Bosporus auf den asiatischen Teil der Stadt hat. Das Osmanische Reich wurde über 400 Jahre lang von diesem palast aus regiert - häufig von Eunuchen, Haremsdamen und den gefürchteten Janitscharen. Überraschenderweise ist er kein Bau von überwältigender Größe, wie etwa Versailles oder Buckingham Palace, sondern ein freundlicher Ort mit schattigen Innenhöfen und wohlproportonierter Architektur. Er wurde Mitte des 15. Jahrhunderts begonnen zu erbauen, nachdem die Türken die Stadt erobert und zum Sitz ihres Reichs gemacht hatten. Im Verlauf der Jahrhunderte wurden zahlreiche Erweiterungen vorgenommen, woraus schließlich der heutige, asymmetrische Komplex aus Gebäuden und Innenhöfen entstand. Den Hauptteil des Palastes betritt man durch das Mittlere Tor (Orta Kapi), das in den großen Zweiten Hof führt. An dessen hinterem Ende liegt zur Linken er weltberühmte Harem, der nur im Rahmen einer Führung zu besichtigen ist.
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Im Gegensatz zur landläufigen Meinung war der Harem keineswegs nur der Ort, an dem die Frauen und Konkubinen des Sultans lebten, sondern auch Sitz der Regierung des gesamten Reichs. Folglich mussten genügend Unterkünfte für die diversen Minister, Generäle, Berater und so weiter bereitsteen. Verständlicherweise waren diese Quartiere streng vom eigentlich Harem getrennt. Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten des Topkapi-Palasts zählt der großartige Dekor der Thronhalle im Dritten Hof, in welchem sich auch die Bibliothek Ahmets III. und die Schatzkammer befinden. Letztere liegt am rechten hinteren Ende des Hofs und enthält zahlreiche Stücke von unschätzbarem Wer, darunter der weltberühmte Topkapi-Diamant.
Teil der Schatzkammer ist darüber hinaus der bezaubernde Pavillon Mehmets II., von dessen Terrasse aus man eine schöne Aussicht auf den Bosporus hat. Am Rande des Dritten Hofes kann man im angeschlossenen Museum Porträts der Herrscher von einst bewundern. Dahinter liegt der Vierte und letzte Hif, mit BLick auf das Goldene Horn - Ibrahim der Wahnsinnige hielt sich am dortigen Pool mit seinem Harem auf. Hier befinden sich auch der kleine und fernöstlich angehauchte Pavillon Bagdad Köskü (auf Köskü geht das Wort Kiosk zurück) und der Pavillon ustafa Pasa Köskü.
Hagia Sophia
Die kuppelgewölbte Basilika die 532-537 unter dem römischen Kaiser Justinian erbaut wurde, steht am Sultan-Ahmet-Platz gegenüber der Blauen Moschee im Herzen der Altstadt. Ihr Name bedeutet auf griechisch soviel wie Heilige Weisheit. Der Bau der Hagia Sophia (auf türkisch Ayasofya) war ein gewaltiges Projekt. An ihrer Fertigstellung sollen 10.000 Menschen fast sechs Jahre lang gearbeitet haben, und sie hätte beinahe den Bankrott des Römischen Reichs herbeigeführt. Zu den verwendeten Baumaterialien zählten Spolien (antike Bauüberreste) aus Tempeln in Ephesos (an der türkischen Ägäisküste) und Baalbek (im heutigen Libanon). Der lichtdurchflutete, zentrale Innenraum ist von überwältigender Größe und wird von einer mächtigen Kuppel überspannt. Über 1000 Jahre lang war dies der größte umbaute Raum der Welt.
Die frei schwebende Kuppel hat einen Durchmesser von 33 Metern und steht auf vier massiven Pfeilern, die außen von Widerlagern gestützt werden - für die damalige Zeit eine architektonische Meisterleistung. Im nördlichen Seitenschiff befindet sich die berühmte Weinende Säule. Obwohl die sagenhaften Schätze der Hagia Sophia im Lauf der Geschichte gestohlen oder zerstört wurden, sind viele der Originalmosaiken von Heiligen und Kaisern erhalten. Nach der Eroberung Konstantinopels durch die Türkein 1453 wurde die Hagia Sophia eine Moschee und schließlich von Atatürk 1934 zum Museum erklärt. Im Laufe ihrer langen Geschichte erlitt die Hagia Sophia mehrfach Plünderungen. Die größte Schmach wurde ihr 1204 beigebracht, nachdem Kreuzfahrer die Stadt verwüstet hatten. Sie feierten ihren Sieg mit einem Trinkgelage in der Hagia Sophia und setzten eine Prostituierte auf den Kaiserthron.
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Blaue Moschee
Die Blaue Moschee, den Türken besser als Sultan Ahmet Cami bekannt, liegt gegenüber der Hagia Sophia (auf türkisch Ayasofya), und man hat von dort aus einen herrlichen Blick auf den Bosporus, das Goldene Horn und Marmarameer. Von Nordosten betrachtet, entfaltet sich ihre von mehreren kleineren auf die zentrale Kuppel überleitende Struktur, von sechs schlanken Minaretten mit jeweils drei Rundbalkonen flankiert. Der Bau dieser Türme sorgte für einiges Aufsehen in der arabischen Welt, besaß die Blaue Moschee doch nun ebenso viele Minarette wie die Große Moschee von Mekka, die al-Haram. Anstatt der Symmetrie der Blauen Moschee zu zerstören, ließ der Sultan an der al-Haram-Moschee ein siebtes Minarett errichten.
Die weithin sichtbaren Minarette der blauen Moschee sind auch ein nützlicher Orientierungspunkt. Innen sind die Wände mit über 20.000 blauen Fliesen aus Iznik bedeckt und die Bögen mit arabischen Kalligraphien verziert. Die Kuppeln stehen auf massiven Elefantenfußsäulen, Buntglasfenster erhellen den hohen Raum. Man muss stehts daran denken, dass man beim Besuch einer Moschee immer die Schuhe ausziehen muss und keine "aufreizenden" Kleider oder Shorts trafen darf.
Fliesen aus Iznik
Heute ist Iznik nur eine Kleinstadt an einem See im Südosten von Istanbul. Im 15. Jahrhundert ließ Mehmet I. rund 500 persische Töpfer dorthin umsiedeln, die die Geheimnisse ihrer Künst mitbrachten. In der Folge entstand ein florierender Handel mit exquisiten handbemalten Fliesen. Viele davon enthielten ein bis dato außerhalb Persiens unbekanntes Kobaltblau. Auf dem Höhepunkt der Entwickung produzierten über 300 Brennöfen in Iznik Keramiken und Fliesen, die in alle Teile des Osmanischen Reichs versandt wurden.
Hippodrom
Die antike römische Arena, in der 100.000 Zuschauer Platz fanden, liegt im Shcatten der Blauen Moschee. Die Länge der Rennbahn betrug über 1000 Meter. Hier fanden die beliebten Wagenrennen statt, die ware Massen an Zuschauern anzogen wie heute Spitzenbegegnungen im Fußball. Das Hippodrom wurde im 3. Jahrhundert angelegt. Von der einstigen Pracht ist bis auf die Säulen in der Mitte der Bahn nicht viel übrig. Die Schlangensäule wurde im 6. Jahrhundert aus den eingeschmolzenen Schilden der besiegten persischen Armee gegossen. Als Mehmet II. Konstantinopel eroberte, untersagte er seinen Truppen die üblichen Plünderungen und schlug in einem symbolischen Akt einen der Schlangenköpfe der Säule ab. Der ägyptische Obelisk entstand im 15. Jahrhundert vor Christus während der Regierungszeit des Pharaos Thutmosis III. Er wurde von Kaiser Theodosios I. im 4. Jahrhundert erbeutet und zerbrach beim Transport. Die Hiergoglyphen darauf sind auch heute noch deutlich zu erkennen.
Antike Hooligans
Die Zuschauer der Wagenrennen im Hippodrom waren für ihr Parteigängertum berüchtigt. Bei jedem Rennen traten zwei Wettkämpfer gegeneinander an, einer trug ein blaues, der andere ein grünes Emblem. Die fanatische Menge schied sich in die beiden verfeindeten lager der Blauen und der Grünen, zwischen denen es häufig zu gewalttätigen Auseinanderstzungen kam. Einmal eskalierte die Situation so sehr, dass weite Teile der Stadt in Schutt und Arsche gelegt wurden, darunter auch ihre größte Kirche. An ihrem Platz entstand später die Hagia Sophia.
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Großer Basar
Der größte überdachte Basar der Welt heißt auf türkisch Kapali Carsi. Nachdem Mehmet der Eroberer das christliche Konstantinopel 1453 besiegt hatte, begann er es zur Hauptstadt seines neuen islamischen Weltreichs umzuformen. Um Kaufleute in die verlassene Stadt zurückzuholen und die stagnierende Wirtschaft anzukurbeln, besaß die Errichtung des Bazars oberste Priorität. Dieser wurde daher lange vor dem Topkapi-Palast oder der ersten neuen Moschee fertiggestellt. Im Verlauf der Jahrhunderte erlebte der Große Basar zahlreiche Katastrophen. Er brannte mehrmals ab und wurde bei einem Erdbeben völlig zerstört.
Auf den ersten Blick erscheinen seine verwinkelten Gassen wie ein Irrgarte, doch folgen sie in Wirklichkeit einem klaren Raster. Der Basar ist in separate Bezirke gegliedert, die auf ganz unterschiedliche Waren spezialisiert sind. Im Zentrum befindet sich der Ic Bedesten (Alter Markt), wo Antiquitäten, Silberzeug und Kupferwaren verkauft werden. Südlich davon liegen die Geschäfte der Taschenmacher entlang der Keseciler Caddesi. Westlich des Ic Bedesten finden sich weitere Antiquitäten und Silberggegenstände im Takkecilar Sokak. Der älteste Teil des Basars heißt Sahafler Carsisi. Hier werden schon seit byzantinischer Zeit alte Bücher verkauft. Viele Straßen des Basars wurden nach den dort einst angesiedelten Gewerben benannt: Gasse der Waffenhmiede, Straße der Juweliere und so weiter.
Der Basar ist mitunter stickig und überfüllt, Taschendiebe sind keine Seltenheit. Doch der nächste Getränkestand oder Trinkbrunnen ist nicht weit. Die meisten Ladenbesitzer sind Besuchern gegenüber freundlich und feilschen gerne bei einer Tasse Tee. Und es gibt so manches Schnäppchen hier zu machen, von exquisiten Lederstiefeln oder Parfüms bis hin zu protzigen Goldmedaillons und allerlei Kitsch.
Der Zorn des Sultans
Als Istanbul im 15. Jahrhundert von der Pest heimgesucht wurde, ließ Mehmet II. den Großen Basar schließen, um die Ausbreitung der gefürchteten Krankheit zu verhindern. Mit gezogenem Schwert postierten sich seine Wachen rings um den Basar. Als dieser nach Monaten wieder geöffnet wurde, stellte man jedoch fest, dass fast der gesamte Warenbestand gestohlen worden war. Zur Strafe für die ungenügende Bewachung ließ der Sultan jeden zehnten Mann seiner Wache köpfen.
Süleymaniye Moschee
Die Süleymaniye-Moschee liegt im Nordwestteil der Altstadt auf einem Hügel oberhalb der Galatabrücke am Goldenen Horn. Sie wurde Mitte des 16. Jahrhunderts, zur Glanzzeit des Osmanischen Reiches, von Mimar Sinan, dem bedeutenden Architekten der Türkei, für Süleyman den Prächtigen erbaut und gilt als sein Hauptwerk. Über 5000 hochqualifizierte Handwerker waren an ihrer Entstehung beteiligt. Die Buntglasfenster wurden von Ibrahim dem Trunkenen geschaffen. Die äußeren Proportionen der Moschee sind harmonisch aufeinander abgestimmt. Vom berühmten Aussichtspunkt am Nordostende der Galatabrücke aus gesehen, erheben sich ihre mächtigen Kuppln und schlanken Minarette bei Sonnenuntergang malerisch über dem Westteil der Stadt.
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Das Innere der Moschee wurde im 19. Jahrhundert von zwei Schweizer Architekten, den Fossati-Brüdern, restauriert, die es für angebracht hielten, ihre klaren Linien mit allerlei barocken Schnörkeln zu akzentuieren - ein Stilbruch, der heutige Architekturkritiker erschauern lässt. Auf dem Friedhof neben der Süleymaniye Moschee befinden sich die Gräber Süleymans und seiner gefürchteten Ehefrau Roxelana, die wachsenden Einfluss auf den Sultan ausübte und ihn schließlich überredete, den Thronerben ermorden zu lassen, dami ihr eigener Sohn den Thron besteigen konnte. An der Ecke der nach Mimar Sinan benannten Straße kann man das Grab dieses großen Architekten besichtigen, das von ihm selbst entworfen wurde.
Tulpen aus Istanbul
Eines der farbenfrohsten Ereignisse in Istanbul ist das Tulpen-Fest, das jedes Jahr von Ende April bis Anfang Mai in der nördlichen Gartenvorstadt Emirgan am Westufer des Bosporus (auf halben Weg zwischen den beiden Brücken) stattfindet. Schon Sultan Ahmet III. veranstaltete nächtliche Tulpen-Feste auf den mindbeschienenen Terrassen des Topkapi-Palastes. Tulpen stammen ursprünglich aus der Mongolei und gelangten schließlich über das Osmanische Reich nach Europa. Die Türken nannten diese Blume TULABEND, daraus entstand unser Wort Tulpe.
Alte Stadtmauer
Die Halbinsel am Goldenen Horn wurde wegen ihrer strategischen Lage schon vor rund 3000 Jahren von den Griechen besiedelt. Die erste Stadt entstand auf dem Hügel, auf dem heute der Topkapi-Palast steht. Zur besseren Verteidigung errichtete man eine Mauer zwischen Goldenem Horn und Marmarameer. Während sich die Stadt im Laufe der Zeit über die gesamte Halbinsel ausdehnte, verlagerten sich ihre Befestigungsanlagen immer weiter nach Westen (die römische Stadtmauer verlief entlang des Hippodroms). Die gewaltigen Mauern, die noch heute die westliche Stadtseite dominieren, wurden im 5. Jahrhundert unter Kaiser Theodosios II. erbaut. Wenngleich man für den Straßenverkehr einige Breschen in sie hineinschlug, bleiben die meterdicken Mauern immer noch ein imposanter Anblick. Viele Jahrhunderte hielt sie allen Angriffen stand.
Erst 1204 gelang es Kreuzfahrern, sie an der Bosporusseite zu überwindne. 250 Jahre später wurde sie von Mehmet II. wesentlich stärker zerstört. Entlang der verbleibenden Mauerreste von rund 6 Kilometern Länge kann man spazierengehen (n mehreren Stellen muss man allerdings von der Mauer absteigen). An der Strecke liegen auch die Überbleibsel diverser alter Festungen. Zwei Türme zeugen noch von Festung Ayvan Saray, die einst das Nordende der historischen Stadtmauer schützte. Von hier aus ritt 1453 der letzte byzantinische Kaiser, Konstantinos XI., der Kapitulation vor Sultan Mehmet II. entgegen. Dieser ließ schon bald nach seinem Sieg am anderen Ende der Mauer eine Trutzburg errichten, die Yedikule (Festung der sieben Türme) genannt wird. Sie beherbergte jahrhundertelang die berühmt-berüchtigte Folterkammer der Sultane, zu der auch der makabere Brunnen des Blutes gehörte.
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Gefährliches Eis
Lange Zeit galt die unter Theodosios erbaute Stadtmauer von Byzanz (Istanbul) als unüberwindbar. Ironischerweise war es keine Armee, der als erster der Durchbruch der Mauer gelang, sondern die Natur. Der Winter des Jahres 753 war so extrem kalt, dass der Bosporus zufror. Als das Eis im Frühjahr zu schmelzen begann, schoben sich gewaltige Eisschollen durch die schmale Wasserstraße, die wegen der starken Strömung mit großer Wucht gegen die Stadtmauer krachte und große Löcher hineinrissen.
Verräterschicksal
Der Turm am Nordende der Stadtmauer heißt Ayvan Saray und diente in byzantinischer Zeit als Gefängnis. Sein berühmtester Insasse war Michael Anemas, der im 12. Jahrhundert versucht hatte, Kaiser Alexios I. Komnenos zu stürzen. Zur Abschreckung möglicher Nachahmer führte man ihn mit Schafseingeweiden behängt durch die Stadt und riss ihm anschließend alle Barthaare einzeln aus. Doch glücklicherweise hatte die Kaisertochter Mitleid mit Anemas und bewahrte ihn schließlich davor, auch noch sein Augenlicht zu verlieren.
Museen
Zu den besten Museen der Stadt zählen zweifellos jene des Topkapi-Palasts. Ebenfalls nicht versäumt werden sollte ein Besuch des Museums für Türkische und Islamische Kunst, das im Palast Ibrahim Pasas aus dem 16. Jahrhundert an der Nordwestseite des Hippodroms untergebracht ist. Hier werden eine vorzügliche Auswahl antiker Teppiche und viele historische Exponate von der Mongolenzeit bis zum 20. Jahrhundert präsentiert. Der Blauen Moschee angegliedert ist ein Teppichmuseum und Kelimmuseum, wo man außergewöhnliche Beispiele dieser alten türkischen Webkunst bewundern kann. Nur ein kleines Stück weiter entlang der Kabasakal Caddesi liegt das Mosaikmuseum, welches faszinierende byzantinische Mosaiken an ihrem Fundort zeigt.
Der Bosporus
Uach wenn man die Zeit in Istanbul begrenzt ist, lohnt sich ein Bootsausflug auf der schmalen Wasserstraße im Herzen der Stadt, die von den Türken Bogazici genannt wird. Der Bosporus scheidet Europa von Asien und ist die einzige schiffbare Verbindung zwischen Schwarzem Meer und Mittelmeer. Für die in Odessa stationierte russische Schwarzmeerflotte bedeutet der Bosporus den einzigen Zugang zum Mittelmeer. Die freie Durchfahrt sowjetischer Kriegsschiffe und Flugzeugträger war vertraglich garantiert, und die einstige UdSSR duldete keinerlei Einschränkungen dieses Rechts. Der Bosporus ist rund 30 Kilometer lang und zwischen steilen Ufern bis zu 3 Kilometer breit. Er wird heute von großen Hängebrücken überspannt.
Dolmabahce-Palast
Der 1853 gebaute Palast liegt außerhalb der Altstadt am Westufer des Bosporus und war einst die offizielle Residenz der letzten Sultane. Er steht auf historischem Boden - an der Stelle jenes Hafens, von dem aus Mehmet II. 1453 seinen Angriff auf Konstantinopel begann. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts ließ Sultan Ahmet I. die Bucht mit Felsen auffüllen (ein Projekt, bei dem 16.000 Sklaven, überwiegend Christen, eingesetzt wurden) und in einen königlichen Garten umfunktionierten. Dolmabahce bedeutet daher auch auf türkisch aufgefüllter Garten. Zwei Jahrhunderte später errichtete Sultan Abdülmecit hier einen neuen Palast.
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Vergleichen mit dem Topkapi ist der Dolmabahce-Palast sozusagen ein Beispiel viktorianischer Prachtentfaltung. Die britische Königin Victoria steuerte tatsächlich eines der prunkvollsten Elemente der Innenausstattung bei - den kolossalen Kronleuchter, der von der Decke des Thronsaals herabhängt. Er wiegt über 4500 Kilogramm. Unter diesem exklusiven Glitzerball wurden die Sultane in Staatsangelegenheiten konsultiert, während die internationale Presse, dezent durch einen Gitter getrennt, ebenso die Mitglieder des Hamres, zusehen durften. Besucher werden in einer 80 minütigen Tour durch den Palast geführt.
Zu sehen gibt es unter anderem das bett des Sultans Abdülaziz - eine gigantische Konstruktion, auf der sich neben dem schwergewichtigen Herrscher auch zahllose seiner Haremsdamen versammeln konnten: Eine Kuriosität, die viele Besucher begeistert. 1922 wurde das Sultanat abgeschafft. Atatürk gründete die türkische Republik, zu deren erstem (und aus türkischer Sicht auch wichtigstem) Präsidenten er gewält wurde. Der Palast beherbergt außerdem das Zimmer, in dem Atatürk am 10. November 1938 starb.
Einkaufen in Istanbul
Der beste Ort zum Einkaufen in Istanbul ist natürlich der Große Basar, der den Besucher mit einer reichen Auswahl an Teppichen, Kelims, Schmuck, Silbergeschirr und Kupfergeschirr, Lederwaren und Antiquitäten lockt. Der Büchermarkt ist für seine antiken Koranausgaben und Texte in arabischer Schrift berühmt. Noch pittoresker, aber mit beschränkterem Angebot ist der ägyptische Gewürzbasar an der Galatabrücke. Hier findet man viele wohlriechende Gewürze, Kassetten mit türkischer Musik sowie Henna und ähnliche Dinge. Im eleganteren modernen Stadtteil jenseits des Goldenen Horns liegen die exklusiveren und dementsprechend teueren Geschäfte und Boutiquen. Türkische Modeaccessoires sind entlang der Rumeli Caddesi erhältlich.
Ganz in der Nähe, an der Istiklal Caddesi, liegt Vaskko, das bekannteste Modehaus von Istanbul. Mehr auf den westlichen Geschmack eingestellt ist das Ataköy-Einkaufszentrum in der Nähe des Flughafens, wo man von Benetton bis Big Mac alles bekommen kann. die türkische Musik wird man entweder lieben oder hassen, die ziemlich orientalisch und arabisch angehaucht ist.
Arme Millionäre
Die türkische Lira (TL) hat vor jahren durch Inflation und Abwertung stark an Wert verloren, wie es auch in den Medien zahlreich zu Lesen war. Schon mit 50 Cent wurde man damals schon zu einem armen Millionär, doch mit einer Million türkischer Lira kam man nicht allzu weit. Mittlerweile nach der Währungsreform, handelt man wieder mit einstelligen Beträgen, denn 1€ entspricht etwa 1,75 YTL (Yeni Türk Lira, auf Deutsch: die neue türkische Lira).
Olympiade in Istanbul
Seit Jahren bewirbt sich Istanbul regelmäßig - und bis zum heutigen Zeitpunkt ohne Erfolg - um die Ausrichtung der Olympischen Spiele. Die Frage, wo man die Wettkämpfe denn veranstalten würde, bedarf allerdings wohl noch einer gewissen Klärung. Was würde aus den überfüllten Straßen der Stadt, wenn Zehntausende von Zuschauern, Journalisten und Atheleten aus aller Welt mit ihren vielen unterschiedlichen Bedürfnissen und hohen Erwartungen hierher kämen?
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Osmanische Diplomatie
Die Mechanismen der Osmanischen Politik blieben für Europa jahrelang ein unlösbares Rätsel. Frankreich, England und Russland schickten Abgesandte in die Türkei, von denen man natürlich - wie bei heutigen Diplomaten auch - erwartete, dass sie nützliche Informationen über die Situation vor Ort sammeln und bei ihrer Rückkehr über die Intrigen am Hofe Bericht ablegen sollten. Die Sultane spielten jedoch nicht mit. Sobald sich ein Botschafter mit einem Beglaubigungsschreiben vorstellte, nahm man ihn als Spion fest und warf ihn ins Verlies. Schließlich wurde ein eigenes Gefängnis für die dahinschmachtenden ausländischen Gesandten gebaut. Man nannte es später den Turm der Inschriften, da seine Insassen Namen, Titel und Herkunftsland in die Wände zu ritzen pflegten.
Nachtleben
Das pulsierende Nachtleben der türkischen Metropole bietet vielfältige Möglichkeiten für die abendliche Unterhaltung. Erstklassige Demonstrationen der alten Kunst des Bauchtanzes werden überall angeboten. Kostenlos ist dagegen die jeden Abend stattfindende grandiose Licht-und-Ton-Show an der Blauen Moschee, die sich am besten von einer der Bänke in dem nordwestlich der Moschee gelegenen Park aus verfolgen lässt. Das berühmte Rotlichviertel von Istanbul ist Seeleuten aus aller Welt ein Begriff. Es liegt in den Seitenstraßen der Istiklal Caddesi.
Einheimische besuchen gerne eiens der vielen gazinos. In diesen traditionellen türkischen Nachtklubs wird das Publikum mit Gesang, orientalischen Tänzen und Artistik unterhalten. Dazu serviert man Getränke und kleine Speisen. Jüngere zieht es meist in die lebhafteren Klubs westlicher Prägung.
Einen wahrhaft romantischen Abend kann man bei einem Abendessen an Bord eines Ausflugsschiffs auf dem Bosporus verbringen. Termine und Einzelheiten dazu erfährt man direkt an den Anlegestellen. Einige dieser Schiffe legen vom Landungssteg in Eminönü ab. Höhepunkt des Jahres ist das von Ende Juni bis Mitte Juli in Istanbul stattfindende Internationale Festival, zu dem führende türkische Künstler und Artisten in die Stadt kommen.
Die Prinzeninseln
Diese kleine Inselgruppe liegt nur zwei Stunden Fahrzeit von Istanbul entfernt und ist ein idealer Ort, um der Hitze und dem Kärm der Stadt für eine Weile zu entfiehen. Es gibt vier Hauptinseln, die alle ihren eigenen Reiz haben. Auf Büyük Ada, der größten von ihnen, sind Autos verboten: Hauptverkehrsmittel ist die Pferdekutsche. Hier lebte der Revolutionär Trotzki von 1929 an, nachdem er von Stalin aus der Sowjetunion verbannt worden war. Die Insel liegt am weitesten von Istanbul entfernt, und ihre gebührenpflichtigen Strände gehören leider nicht zu den besten. WEstlich von Büyük liegt die Insel Heybeli Ada, deren schöne Strände an Wochenenden im Sommer oft überfüllt sind. Etwas weniger lebhaft geht es an ihrer Nordseite zu. Burgaz Ada ist näher an Istanbul und kleiner als die anderen beiden. Früher war sie hauptsächlich von Griechen und Juden bewohn, und noch heute erhebt sich über dme Hafen die Kuppel einer griechisch-orthodoxen Kirche. Auch eine Synagoge gibt es auf Burgaz Ada. Die Wälder und Hügel im Hinterland laden zum Wandern ein. Kinali Ada liegt nur 12 Kilometer von Istanbul entfern und bietet eine schöne Aussicht über das Marmarameer und die Metropole. Die Insel ist kahl, bietet aber schöne Wanderwege jenseits der Klippen.
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