Hat eine Essensreihenfolge einen Sinn?

vom 10.03.2013, 22:51 Uhr

Jeder von uns war, so denke ich mir, schonmal in einem Restaurant und hat natürlich auch etwas gegessen. Es gibt viele verschiedene Arten von Restaurants und jeder hat mindestens ein Lieblingsrestaurant. Das, was im fast jedem Restaurant gleich ist, ist die Reihenfolge des Essens.

Als erstes gibt es immer die Suppe, dann den Hauptgang und danach natürlich die Nachspeise. Das ist der Standard und wir alle kennen diesen. Ich frage mich nur, warum man diese Reihenfolge überhaupt macht und warum diese eingeführt wurde. Ich bin nämlich jemand, der neben der Suppe auch gerne Mal etwas von dem Hauptgang isst und finde so etwas auch überhaupt nicht schlimm. Allerdings kann man das ja bei den meisten Restaurants gar nicht machen und deswegen frage ich euch, warum man diese Reihenfolge eingeführt hat. Gibt es dafür einen bestimmten Grund?

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» petertreter » Beiträge: 1437 » Talkpoints: -2,03 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Meine Eltern sind noch vom ganz alten Schlag und in Arbeiterhaushalten mit vielen Kindern aufgewachsen. Zu der Zeit musste Mama alles noch selbst kochen und backen und Fertiggerichte gab es nicht. Auf der anderen Seite musste sie die Mannschaft aber auch satt bekommen. Hauptgerichte gab es oft eher in kleinen Portionen aufgrund von Preis oder Aufwand bei der Herstellung, daher wurde vorher eine reichhaltige und schwere, aber einfache Suppe gereicht, um den größten Hunger schon mal auszuhebeln.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich denke, dass die traditionelle Abfolge der Speisen bei einem klassischen mehrgängigen Menü schlicht und einfach kulturell bedingt ist. Wahrscheinlich war es um eine Zeit vermutlich in Frankreich chic, so oder ähnlich sein Essen anzuordnen, und französische Sitten und Bräuche galten zufällig gerade als das Ultimo an Eleganz und Weltläufigkeit.

In anderen Kulturen isst man dagegen beispielsweise Reis zum Frühstück, kennt keine Desserts, oder isst die Suppe am Schluss. Ich denke daher, dass es keine genetischen, ernährungsphysiologischen oder instinktiven Aspekte gibt, die unsere ganze Spezies dazu bringen, ein Drei-Gänge-Menü anderen Arten der Nahrungsaufnahme vorzuziehen.

Zudem wird sich diese Speisenfolge hierzulande im Alltag auch aus praktischen Gründen bewährt haben, wie Bellikowski schon erläutert. Aber selbst wenn es nicht darum geht, eine ganze Mannschaft preiswert satt zu bekommen, bietet sich etwas leichter Verdauliches als Einstieg durchaus an.

In den meisten Restaurants zuckt außerdem auch niemand mit der Wimper, wenn man seinen Eisbecher als ersten Gang bestellt. Dass man nicht alle Gerichte gleichzeitig vorgesetzt bekommt, liegt wiederum wohl am Platzmangel und daran, dass die Hälfte sonst kalt wird. Wenn man also gern abwechselnd einen Bissen vom Schnitzel und einen Löffel Suppe isst, hat man in der Regel einfach Pech gehabt.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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