Bücher die für euch literarische Katastrophen sind?

vom 05.09.2015, 18:31 Uhr

Ich lese sehr gerne und viele Bücher, allerdings handelt es sich bei den meisten Büchern um Sachbücher. Diese sind in der Regel dann etwas objektiver geschrieben und es geht dem Autor nicht darum, literarisch zu glänzen, nur der Inhalt muss stimmen. Neulich habe ich mir dann das Buch ''Madame Curie'' bestellt, eine Biographie ihrer Tochter Eve Curie. Das ist das erste Buch das ich wirklich als literarische Katastrophe bezeichnen würde. Bereits die Einleitung ist nur schwer zu ertragen. Die Formulierungen klingen dramatisch, aufgesetzt und unheimlich kitschig. Zumindest aber gesteht sich die Autorin selbst ein:

Ich hätte gerne die Gaben eines Schriftsteller gehabt (...)

Jeder Satz strotz geradezu vor Adjektiven und sie verwendet Schachtelsätze, die sich über zehn und mehr Zeilen ziehen. Das ist furchtbar unverständlich und kein besonders guter Stil. Kennt ihr auch Bücher, deren Stil ihr furchtbar findet und die ihr allein wegen der schlechten Schreibweise nicht lesen wolltet? Welche waren das? Habt ihr euch am Ende daran gewöhnen können oder habt ihr das Buch beiseite gelegt?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich weiß leider nicht mehr wie das Buch hieß, aber ich habe mal von meiner Mutter ein Buch bekommen, was wirklich eine Katastrophe war. Da wurde erst von der Innensicht der einen Person, dann plötzlich von der anderen und wieder von der ersten geschrieben und so weiter. So hatte man am Ende eine Menge Gedanken gelesen, die überhaupt nicht mehr einzuordnen waren und das Buch hat vom Ganzen Schreibstil überhaupt keinen Sinn gemacht.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Mir fallen da genau zwei Bücher ein, die ich als Vollkatastrophe bezeichnet habe. Bei dem einen weiß ich jedoch nicht mehr, wie das hieß. Ich weiß nur noch, dass es um mehrere Akteure ging und es ständig so sprunghafte Szenenwechsel gab, sodass man nie so wirklich geschnallt hat, was jetzt passiert ist und worum es überhaupt geht. Es wurde auch einfach viel Wissen vorausgesetzt und dann auch noch Insiderwissen. Dass man gewisse Allgemeinbildung voraussetzt kann ich ja noch nachvollziehen, aber nicht, wenn es eben Hintergrundwissen aus der Story ist, das man nicht weiß.

Das andere Buch ist Anna Karenina von Tolstoi. Dieses Buch ist echt eine Vollkatastrophe, total abgehackt geschrieben und langweilig. Auch ziemlich verwirrend. Es tauchen viele Namen doppelt auf, wobei jeder für jeden einen anderen Kosenamen hat, sodass man nie kapiert, ob mit "X Person A, B oder C gemeint ist. Ich habe das Buch schon nach einigen Kapiteln abgebrochen, weil mir das einfach zu blöd war. Wobei man aber auch dazu sagen muss, dass ich es auf Deutsch gelesen habe und das Buch im Original möglicherweise besser geschrieben ist. Vieles hängt ja auch vom Übersetzer ab.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Lange Schachtelsätze müssen nicht gleich eine literarische Katastrophe sein. Man denke nur an Kleist, der unter anderem gerade wegen seiner ewig langen Schachtelsätze berühmt ist. Zu Kleist sagt aber niemand, dass seine Werke eine literarische Katastrophe sind. Stattdessen zählt er mitunter zu den besten Autoren überhaupt.

Sicherlich habe ich auch schon literarische Katastrophen gelesen, wobei ich mich aber nicht daran erinnere. Ich muss sagen, dass mir gute Bücher viel eher im Gedächtnis bleiben, als schlechte. Ich lese so viel, dass ich mich ohnehin nicht an alles erinnern kann, was ich so gelesen habe, wobei die schlechten Bücher dann von den guten in meinem Gedächtnis verdrängt werden.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Allen vorweg die House of Night Reihe. Die war literarisch wie auch später inhaltlich nur eine Katastrophe. Ich gestehe allerdings, dass ich fast alle Teile gelesen habe, weil es mich interessiert hatte, wie es weiter geht. Das das allerdings eine Jugendbuchreihe ist, die noch dazu sehr beliebt ist, betrübt mich sehr. Alleine das konstant von BF und ABF die Rede war, schockierte mich. Dank diverser Foren wusste ich zumindest, dass damit beste Freunde und allerbeste Freundin gemeint waren. Das hätte man aber auch irgendwo mal erwähnen können.

Ganz katastrophal fand ich auch Raus aus dem Har(t)z IV von Diana Meier. Der Untertitel

Eine skurrile Reise von der Arge nach Cran Canaria

lässt einiges erahnen. Ok mich hat er neugierig gemacht. Ich war froh, dass ich das Buch nie gekauft habe. Die Schreiberin hat das Buch in einem Selbstpublishing Verlag verlegen lassen. Sonst wäre das Buch auch nie in Buchläden oder bei Amazon gelandet. Schon im Vorwort droht sie jedem, der aus ihrem Buch zitiert, diverse rechtliche Schritte an. Da erwartete ich ja noch einiges von dem Werk.

Dann gab es einen Prolog von immerhin fünfzehn Seiten! Aber dann ging es ja endlich mit dem eigentlichen Buch los. Der Rest setzte sich aus fast einer Kopie des Prologs zusammen. Schlussendlich hat das Buch 129 Seiten. Davon ist das meiste Prolog oder die mehrfache Wiederholung des Prologs. Der Rest setzt sich aus braunen Mist und Sozialneid zusammen.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


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