Gebrauchte Kleidung defekt - Was habt ihr schon erlebt?

Ich tausche und kaufe mir auch öfter mal gebrauchte Kleidung über das Internet. Das da nicht immer alles astrein ist, passiert eben mal. Aber ich habe schon Sachen erlebt, wo man sich wirklich fragt, was die Menschen da verschicken und ob sie die Sachen vorher nicht nochmal genau ansehen.

So habe ich es schon erlebt, dass die Kleidung Löcher hatte. Das ging von kleinen Löchern, bis hin zu riesen Löchern, die eigentlich nicht unentdeckt geblieben sein können, als der Verkäufer das Kleidungsstück verpackt hat. Ein Teil war sogar mal komplett voller Sand und es rieselte nur so, als ich es aus dem Umschlag so. Auch Kleidung die sehr gestunken hat, war schon dabei. Dann meistens stark nach Zigarettenqualm, was vorher auch nicht extra erwähnt wurde. Aktuell habe ich nun ein Kleid bekommen, in dessen Innenseite ein Kaugummi klebt. Leider habe ich die die Verkäuferin schon bewertet. Nun habe ich das Kleid ins Eisfach gesteckt, um das Kaugummi irgendwie entfernen zu können. Ich habe es auch schon erlebt, dass ein Strickkleid und ein Pulli so voller Peeling waren, dass nur noch wegwerfen übrig blieb.

Zum Glück kommen die meisten Sachen in einem Zustand an, der wirklich gut ist und wo ich dann auch noch etwas damit anfangen kann. Dennoch frage ich mich immer wieder, was sich manche Leute dabei denken. Ich biete nur gebrauchte Kleidung an, die ich selbst noch kaufen und trage würde oder sogar neue. Ich verschicke auch nur so, wie ich selbst die Kleidung bekommen möchte. Was für Erfahrungen habt ihr da schon gemacht? Kauft ihr aus diesem Grund keine gebrauchten Sachen mehr?

Es ist zwar schon ein paar Jahre her, wo ich damals bei Ebay ein super tolles Kleid ersteigert habe, aber da die Erfahrung damit so negativ war, kann ich mich daran sehr gut erinnern, als wäre es gerade gestern gewesen.
Ich dachte mir damals eigentlich nichts dabei. Der Verkäufer hatte eine, fast hundertprozentige Bewertung und die Beschreibung des Kleides war auch in Ordnung. Es stand drin, dass das Kleid keine Flecken, Löcher oder sonstige andere Differenzen hat.

Leider musste ich nach Eintreffen des Päckchens feststellen, dass mein super tolles Kleid den Reißverschluss an der Seite kaputt hat. Es war wirklich unbeschreiblich, wie mich es verärgert habe, denn wo wäre das Problem gewesen, wenn es der Verkäufer erwähnt hätte?! Seit dem liegt das Kleid auf jeden Fall in meinem Schrank und ich kaufe mir auch keine gebrauchte Kleidung mehr. Da zahle ich lieber mehr Geld bei einem Shop, bei dem ich weiß, dass wenn was nicht in Ordnung wäre, ich die Kleidung wieder zurück bringen kann.

Richtig defekt im Sinne von "nicht mehr tragbar", voller Risse, Flecken, Löcher, defekter Reißverschlüsse hatte ich zwar noch nicht ganz so oft, aber die Liste dessen, was einen Mangel hatte, ist bei mir nicht eben klein. Und ich kaufe nur bei Leuten, die ein lupenreines Profil haben, wie man sieht, schützt einen das aber auch nur bedingt.

Mit am Schlimmsten war der Zustand eines Mantels. Die Farbe war nicht mehr Schwarz wie angegeben, sondern schon nach Hellgrau aufgehellt, an den Nähten waren mehrere Löcher, vorne war ein mehrere cm dicker Fleck, ich habe mich wirklich über Tage mit der Verkäuferin bezüglich einer Rückgabe herum gestritten.

Nicht defekt, aber auch nicht tragbar, waren helle Wildlederschuhe, die ungetragen, aber nicht neu waren. Warum die Verkäuferin sie nicht als Neu einstellte, merkte ich dann beim Auspacken: Das helle Oberleder hatte diverse schwarze Striche und Kratzer und die Schuhe stanken bestialisch nach Kölnisch Wasser, alles Auslüften hat nichts mehr gebracht, es blieb ein Fall für die Tonne, obwohl sie wirklich ungetragen waren, allerdings schienen sie mir aus den 70er Jahren zu stammen.

Eine Wildlederjacke war in einem so schlechten Zustand, dass sie auch nur noch in den Müll konnte, die Knöpfe waren schon teils abgeplatzt, das Leder so alt, dass es hart und steif an manchen Stellen war, ganz furchtbar! Total ironisch war ein Pulli. Angepriesen als "ohne Flecken und Löcher" hatte er dann am Ausschnitt an der Raffung gleich zwei kleine Löcher.

Toll war auch eine nagelneue Jeansjacke von einem Profi, die an den Ärmeln lauter offene Schnitte und Risse aufwies. Wie man das übersehen konnte, ist mir heute noch schleierhaft. Ergo schützt nicht mal fabrikneue Ware. Das andere Teil, was angeblich ungetragen war, hatte dann auch ein Pilling an den seitlichen Ärmeln, vermutlich durch ein Jahrzehnt der Aufbewahrung in einem Schrank. Und eine Jeans hatte ein großes Loch in der Kniekehle.

Bei den meisten Sachen bin ich auch der Meinung, dass da ganz bewusst Schmu mit getrieben wurde, denn die meisten Mängel waren unübersehbar.

Ich habe schon öfter gebrauchte Kleidung gekauft und war bisher immer sehr zufrieden. Wobei ich das auch wirklich nur bei guten Händlern mache, die das Teil auch genau beschreiben und ich kaufe dann auch eher ganz teure Marken, die dann eben auch wenig getragen sind, wenn ich sie kaufe, weil das meistens Leute sind, bei denen die Teile im Schrank vertauben.

Bisher hatte ich auch noch nie ein kleines Loch oder eine sichtbare Abnutzung. Kinderkleidung kaufe ich auch immer wieder gebraucht und auch hier war bisher alles top. Ich denke, dass man da auch wirklich auf gute Händler setzen muss, bei denen man dann auch umtauschen kann, wenn etwas ist.

Mein einziges Problem war bisher ein Pullover aus einem Raucherhaushalt. Das wusste ich zwar vorher, aber ich dachte das Problem wäre mit einer Runde in der Waschmaschine erledigt und ich wasche ja eh alles vor dem Tragen, also kein Problem. Allerdings hat das nicht funktioniert und der Pullover lag dann wirklich wochenlang auf der Heizung bis sich auch endlich der letzte Rest von Rauch verzogen hatte.

Ich muss aber auch sagen, dass ich bei gebrauchter Kleidung wirklich wählerisch bin und es Sachen gibt, die ich generell nicht gebraucht kaufen würde, und ich meine damit nicht so etwas wie Socken oder Unterwäsche, das versteht sich ja fast von selbst. Die wirklich guten Schnäppchen macht man bei Sachen, die relativ teuer in der Anschaffung sind und wenig getragen werden. Dazu gehören Blazer und Sommerjacken, schickere Kleider und Blusen. Das schlechteste Geschäft macht man mit T-Shirts.

Ich bin starke Raucherin. Wenn ich bei Ebay Kleidung verkaufe, dann wasche ich die vor dem Einstellen. Nach dem Einstellen werden die Kleidungsstücke in einen Müllsack verpackt und ich lege, je nach Menge der Kleidungsstücke, zwei bis drei Stofftaschentücher, die ich mit Parfum besprüht habe, dazu. Ich habe zumindest noch nie Reklamationen wegen dem Geruch der Kleidung bekommen.

Ich selber kaufe kaum Kleidung bei Ebay. Tauschringen bin ich auch nicht angeschlossen. Hier verkauft allerdings die örtliche Tafel Kleidung für wirklich kleine Geld. Bei manchen Dingen nehme ich es nicht so genau. Eine Naht kann ich flicken, einen Knopf annähen oder auch mal was anderes reparieren.

So konnte ich mal aus einer Kiste, mit Kleidungsstücke zum Verschenken, ein schönes Shirt mit Sternen ergattern. Leider hatte sich da was klebriges abgesetzt. Ich vermute irgendein Aufkleber. Also nichts was richtig eklig war. Da habe ich einfach eine Applikation drauf genäht. Siehe hier.

Allerdings bin ich sehr verwundert, was die örtliche Tafel teilweise an Spenden bekommt. Dreckige Unterhosen, schlammverkrustete Schuhe, Kleidungsstücke, die total vergilbt sind. Letztens hatte ich Kleidungsstücke in der Hand, die wohl auf einem Flohmarkt verkauft werden sollten, denn es hingen handgeschriebene Preisschilder dran. Total verwaschene Kleidungsstücke, die zum Teil auch verzogen waren, die zu einem Preis verkauft werden sollten, den selbst ich nicht mehr für gebrauchte Kleidung zahlen würde.