Hunde hören nur auf Herrchen oder Frauchen?

Hier Beim Gassi gehen mit Hunden keine Leine mitnehmen? schreibt jemand, dass sie schon öfter mal ausgebüchste Hunde eingesammelt hat, die dann an die Leine genommen werden mussten, weil sie natürlich nicht auf sie oder sonst jemanden hören würden, wenn es eben nicht der Besitzer ist.

Mir fällt es auch durchaus schon mal öfter auf, dass meine Hunde besser auf mich hören, als auf meinen Mann. Allerdings habe ich auch bei den Hunden von meinen Schwiegereltern keine Probleme und sie folgen durchaus. Ich denke auch, dass meine Hunde schon auf meine Schwiegermutter hören würden.

Eine Hundetrainerin hat mir mal gesagt, dass man sich den Gehorsam eines Hundes verdienen muss. Man kann eben nicht erwarten, dass er einem folgt, wenn man nichts dafür tut. Da ist sicherlich etwas Wahres dran. Ich trainiere mit meinem Hunden auch am meisten. Aber ich denke auch, dass die Ausstrahlung einer Person dabei auch eine große Rolle spielt, ob ein fremder Hund dann eher hört oder nicht. Meint ihr das Hunde eher generell nur auf Frauchen und Herrchen hören?

Ich habe inzwischen mehrere Hunde gehabt und ich war es auch, der den angesprochenen Beitrag geschrieben hat, sodass sich mich angesprochen fühle.

Ich denke, Deine Hundetrainerin hat Recht, dass man sich den Gehorsam des Hundes verdienen muss. Dafür ist meiner Meinung nach erst mal erforderlich, dass der Hund mich (oder die andere Person) als Ranghöheren ansieht und als solchen respektiert, denn wie bei uns Menschen auch respektiert und gehorcht man dem Boss, aber nicht dem Untergebenen.

Im Normalfall habe ich auch keine Probleme damit, dass ein Hund mir gehorcht. Es ist eben die gesamte Ausstrahlung, auf die es dabei ankommt. Wenn ich einem Hund einen Befehl gebe, tue ich dies beispielsweise sehr direkt und achte darauf, dass der Befehl auch ausgeführt wird. Ich nehme dabei eine eher dominante Position ein und benehme mich so, als ob es für mich gar keine Diskussion gibt, ob der Befehl nun ausgeführt wird oder nicht.

Das funktioniert auch bei fremden Hunden oft recht gut, wenn sie die Befehle an sich schon kennen. Sie gucken dann zwar oft anfangs etwas doof, wenn ein Fremder ihnen etwas befiehlt, aber spätestens nach dem dritten Befehl, oft in etwas strengerem Ton, führen sie es aus. Meine Freundin hat einen etwas anderen Ton, aber auch sie lässt beim Befehle geben keinen Zweifel, dass der ausgeführt werden muss.

Unsere Hündin hört daher sehr gut auf uns beide. Und wie gesagt, funktioniert es auch bei uns beiden bei fremden Hunden recht gut. Aber es gibt auch Ausnahmen und das sind oft Hunde aus dem Ausland oder absolut nicht erzogene Hunde. Die Straßenhunde aus dem Ausland kennen es scheinbar oft gar nicht, dass man auf Menschen hören soll.

Sie sind einfach zu selbstständig und gehen Menschen lieber aus dem Weg, als auf sie zu hören. Es ist ihnen auch egal, dass da ein Mensch steht, der etwas vor sich hin brabbelt. Und genauso ist es bei überhaupt nicht erzogenen Hunden, die einfach keine Befehle kennen. Denen müsste ich als Fremder überhaupt erst mal beibringe, dass man sich beispielsweise auf "Sitz" hinsetzt. Vorher ist es ein Fremdwort für sie.

Als ich es in dem anderen Beitrag ansprach, dass ich den fremden, ausgebüchsten Hund an die Leine nehmen muss, weil er nicht gehorcht, hatte ich den spanischen Straßenhund eines Nachbarn vor meinem inneren Auge, der auch kaum erzogen wird. So oft, wie ich ihn inzwischen zurück gebracht und dabei gemaßregelt habe, respektiert er mich inzwischen zwar mehr als seine Besitzer, aber ich kann mich bei ihm nicht darauf verlassen.

Und selbst, wenn ein fremder Hund auf mich hört und mir gehorcht, vertraue ich diesem Gehorsam doch nicht so sehr, dass ich den Hund beim Zurückbringen zum Herrchen/Frauchen frei laufen lassen würde, wenn es dabei über Straßen etc. geht. Meinen eigenen Hund kenne ich und weiß, wie er reagiert. So sicher bin ich mir beim fremden Hund nicht. Und ich möchte ja auch nicht, dass er doch noch vor ein Auto rennt.