Großmutter drängt auf Babyfläschchen aus Glas

Eine meiner Großcousinen wird demnächst Mutter. Bisher plant sie, ihr Baby auf alle Fälle zu stillen. Da sie sich aber gerne absichern möchte, würde sie gerne trotzdem vor der Geburt gerne ein paar Babyfläschchen im Haus haben. Falls es mit dem Stillen nicht so wirklich klappt oder auch mal für unterwegs.

Nun drängt aber die Mutter meiner Großcousine darauf, dass nur Babyfläschchen aus Glas gekauft werden sollen. Sie findet Babyfläschchen aus Plastik einfach nicht gut. Dort würden sich Bakterien besser fest setzen. Das Plastik würde sich mit der Zeit lösen und dann in den kindlichen Blutkreislauf gelangen und so weiter.

Meine Großcousine ist aber der Meinung, dass sie das Babyfläschchen ja auch mit schleppen muss, wenn sie mit dem Kind unterwegs ist. Ein Babyfläschchen aus Glas wiegt nun mal mehr als eines aus Plastik. Außerdem sei die Bruchgefahr viel höher und somit auch das Verletzungsrisiko.

Ich kann sowohl meine Großcousine, wie auch ihre Mutter verstehen. Nur denke ich halt auch, die Mutter des Kindes muss sich da entscheiden und die Entscheidung steht der Großmutter nicht wirklich zu. Wobei ich auch denke, dass die heutigen Babyfläschchen auf alle Fälle besser getestet sind, als noch zu meiner Kinderzeit. Die Gefahr durch sich ablösende Plastik dürfte wesentlich geringer sein als früher.

Würdet ihr die Großmutter bei dieser Entscheidung mit entscheiden lassen? Wobei die Argumente der Kindesmutter ja auch nicht von der Hand zu weisen sind oder?

Die Argumente der Großmutter sind doch gar nicht so verkehrt. Ich selbst habe damals nur zwei Fläschchen aus Plastik gehabt, die ich aber recht schnell entsorgt habe. Ein paar Mal mit einer Flaschenbürste gereinigt und schon waren an der Innenwand Kratzer. Dort setzen sich dann auch Bakterien fest, die eben dem Kind schaden können.

Allein das Gewicht der Glasflasche als Gegenargument kann man schnell entkräften. Denn so eine Flasche wiegt nicht viel. Und kaputt gehen sie auch kaum. Ich habe zwei Kinder und als sie ihre Flaschen mit entsprechenden Henkeln selbst halten konnten, wurden sie auch nicht immer sanft behandelt. Kaputt gegangen ist da jedenfalls nie eine Flasche.

Wir haben eine aus Plastik und mit der kommt mein Kleiner besser klar als mit der Glasflasche. Bei der Glasflasche hat er nicht so gut trinken wollen, warum auch immer. Am besten trinkt er mit der MAM Flasche, die zudem auch dafür sorgt, dass das Baby nicht zu viel Luft aufnimmt beim Trinken. Ich denke, dass beides Vor und Nachteile hat und wenn man eine Flasche regelmäßig auskocht sammeln sich auch keine Bakterien.

Vom Gewicht her macht es kaum einen Unterschied. Die Glasflasche ist ein bisschen schwerer, vielleicht auch leicht unhandlicher, aber eigentlich macht das keinen Unterschied. Meiner Meinung nach muss man schauen, was beim Baby gut ankommt und was die Mama mag und dann ist es auch gut. Eine Oma sollte sich da nicht einmischen.

Ich habe beides, Glasflaschen wie auch aus Plastik. Die Flaschen aus Glas haben eine Gummiumrandung, dass diese auch nicht kaputt gehen wenn sie herunterfallen. Wenn die Höhe stimmt, dann gehen aber sowohl Glas als auch Plastik kaputt.

Hygienischer ist es ebenfalls nicht, die Plastikflaschen sollte man halt auch nicht mit einer normalen Flaschenbürste reinigen. Für Babyflaschen gibt es extra welche, die nur weiche Borsten haben oder man verwendet einen weichen Lappen dafür, wenn die Öffnung groß genug ist. Keime sollten kein Problem darstellen, da alle Flaschen und Flaschenteile nach der Benutzung neben der Reinigung auch noch ausgekocht werden sollten. Manche verwenden dazu einen Sterilisator, den ich jedoch nicht verwendet habe, da es im Kochtopf genauso geht. Das sollte sowohl mit Plastik-, als auch mit Glasflaschen gemacht werden.

Die Sauger selbst sollten maximal vier Wochen verwendet und dann ausgetauscht werden. Genauso wie bei den Schnullern für Kinder. Diesen Hinweis findet man auf jeder Flasche und Schnullerpackung, dazu sollte das ganze natürlich auch ausgekocht werden. Durch das Kochen wird das Silikon einfach brüchiger, weswegen es schon Sinn macht und die Ersatzteile bekommt man für jede Flasche nachträglich.

Die Anti Kolik Flaschen gibt es inzwischen von vielen Herstellern und das sowohl aus Glas als auch aus Plastik. Mit den Flaschen selbst hat es nur wenig zu tun, es richtet sich dabei nach den Aufsätzen. Wenn diese mehrere Löcher mit einer Membran haben, dann findet ebenfalls der Luftaustausch statt, wenn die Flasche beim Füttern richtig herum gehalten wird.

Die MAM Flaschen fand ich einfach nur komplett schlecht da deren Aufsätze auf keine anderen Flaschen passen. NUK fand ich ebenfalls fürchterlich, obwohl diese etwas flexibler sind was die Aufsätze und Nachbeschaffung betrifft. So kann man auf NUK Flaschen auch die Babylove Aufsätze machen. Allerdings gibt es für später keine Umbauten, wenn es darum geht das Kind an einen Trinkbecher zu gewöhnen.

Daher hatte ich mich für die AVENT Naturnah Flaschen entschieden, diese Aufsätze passen hinterher auch auf den Trinklernbecher von AVENT. Es waren auch die einzigen, die mein Sohn angenommen hat von der Form her. Flasche ist halt nicht gleich Flasche und nur weil es die Mutter gut findet, muss das Kind damit noch lange nicht zurecht kommen.

Wegen Schadstoffen in Plastikflaschen muss man sich keine Gedanken mehr machen, wenn man diese von einer Marke kauft. Die Flaschen aus Plastik werden regelmäßig auf das BPH getestet und darf auch seit einigen Jahren gar nicht mehr enthalten sein. Das war vorher das Problem, dass sich diese Teilchen aus dem Plastik gelöst haben und in die Milch übergegangen sind. Wenn man sich dazu nicht sicher ist, dann sollte man sich auf den entsprechenden Seiten über die aktuellen Werte informieren. Denn nur wenn der Aufkleber drauf klebt, ist es noch lange nicht wirklich so. NUK hatte eine Zeitlang damit richtige Probleme.