Schreibt ihr Gedichte, um Gefühle zu verarbeiten?

vom 05.04.2015, 22:57 Uhr

Als Jugendliche habe ich sehr viele Gedichte geschrieben. Diese habe ich meistens dann geschrieben, wenn es mir nicht gut ging und ich wegen irgendetwas traurig war. Ich habe in meinen Gedichten dann quasi meine Gefühle verarbeitet. Dementsprechend waren die ganzen Gedichte eher traurig, was mich aber nicht gestört hat, da sie mir dennoch immer gut gefallen haben und ich auch immer stolz auf mein Ergebnis war. In dieser traurigen Stimmung konnte ich dabei sogar immer richtig gut schreiben.

Mittlerweile verfasse ich jedoch keinen Gedichte mehr, um meine Gefühle zu verarbeiten. Wenn es mir richtig schlecht geht, dann kann ich mich kaum noch konzentrieren, so dass an Gedichte gar nicht zu denken ist. Und wenn ich besonders fröhlich bin, dann habe ich auch nicht unbedingt die Lust, um über dem Schreibtisch zu brüten. Schreibt ihr Gedichte, um eure Gefühle zu verarbeiten?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Als Jugendliche habe ich Gedichte verfasst. Mittlerweile führe ich zwar weiterhin Tagebuch, aber das Schreiben von Gedichten zur Gefühlsverarbeitung habe ich abgelegt oder verlernt. Auf jeden Fall komme ich mir mittlerweile sogar etwas blöd vor, wenn ich da krampfhaft sitze und versuche meine Gefühle in Reimform anzuordnen.

Jedoch gab es bei mir nicht nur traurige Gedichte. Aber Einsamkeit war damals schon ziemlich ein Thema, weil ich wegen meinem Vater/Stiefvater keinerlei Rechte hatte und mich nicht mal außerhalb der Schule mit Freunden treffen durfte. Aber es gab auch ein paar fröhliche Gedichte, ich kann mich daran sogar gut erinnern.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12583 » Talkpoints: 9,41 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Bei mir ist es auch so, dass ich als Jugendliche dann Gedichte geschrieben habe, wenn ich wegen irgendeiner Sache aufgewühlt war. Bei mir kamen in dem Moment auch ganz gute Gedichte zustande, über die ich mich später dann gewundert habe. Außerdem hat es mir auch manchmal geholfen, über meine Gefühle klarzuwerden. Aber mittlerweile schreibe ich auch keine Gedichte mehr.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich habe als Teenager Gedichte geschrieben um positive als auch negative Ereignisse zu verarbeiten. Ich saß aber nie da und habe krampfhaft versucht, irgendwelche Reime zu Stande zu bringen. Entweder es kam direkt von selbst oder ich habe es gelassen. Dabei sind dann auch sehr gute Sachen zu Stande gekommen wie ich finde.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich kann mich daran erinnern, dass ich in meiner Jugend auch hin und wieder einige Zeilen geschrieben habe, wenn ich einmal traurig war. Als Gedichte würde ich es allerdings nicht unbedingt bezeichnen, weil sie eben wirklich nur so kurz dahingekritzelt waren und meine Gefühle irgendwie aus mir heraus mussten.

Ähnlich halte ich es noch heute, allerdings schreibe ich die Zeilen nicht mehr auf, sondern sie entwickeln sich nur noch in meinem Kopf, wo ich sie dann nach und nach in irgendeiner Form ausformuliere und immer breiter gestalte. Irgendwo müssen ja auch heute noch traurige Situationen, die mich ergreifen, sich ihren Platz suchen. :)

» LabelloTusse » Beiträge: 261 » Talkpoints: 63,93 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Als beginnender Teenager hatte ich mich zwei Mal im Gedichte schreiben versucht. Diese waren anlässlich der Geburtstage meiner Geschwister und erstanden eher krampfhaft, da ich Reime erzwingen musste, die trotzdem noch wenigstens ein wenig mit dem Thema tangieren sollten. Somit war es sowohl inhaltlich, als auch vom Versmaß eher eine Katastrophe.

Einige Jahre später, als ich meinen ersten großen Liebeskummer überstehen musste, sprudelten Gedichte haufenweise zu Papier ohne, dass ich mich verkrampfen musste oder zu viel Zeit damit verbrachte. Die Zeilen hämmerten andauernd in meinem Kopf herum und warteten nur darauf, dass ich sie zu Papier brachte. Somit habe ich auch meine Gefühle damit besser verarbeiten können.

Auch heutzutage bringe ich meine Gedanken und Gefühle auf kreative Weise unter: ich betreibe eine Seite auf Facebook, auf welcher ich diese mit meinen Lesern teile. Dabei gibt es Phasen, an denen es mehrmals tägliche Updates gibt und Phasen, an denen ich länger nichts teile.

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» LongHairGirl » Beiträge: 845 » Talkpoints: 47,97 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Wie viele, gerade weibliche, Teenager habe ich auch ein paar Gedichte verfasst, als die Hormone besonders hoch schlugen und ich mir so einsam und unverstanden vorgekommen bin wie sonst noch was. Was soll ich sagen - ich war ein ziemlich durchschnittlicher Teenager.

Und die Gedichte, soweit ich mich noch vage daran erinnern kann, waren auch nicht von besonderer Qualität. Ich habe auch keines aufgehoben. Damals war es eine gute Methode, den aufgestauten emotionalen Überdruck loszuwerden, aber literarischer Wert wurde so natürlich nicht geschaffen.

Heute schreibe ich keine Gedichte mehr. Ich mag Poesie zwar immer noch, aber ich erfreue mich eher an den Leistungen derer, die es wirklich draufhaben. Krampfhaft Reime zusammen genagelt habe ich jedenfalls noch nie. Heute ein Gedicht zu schreiben, das sich einerseits reimt, andererseits weder abgeschmackt noch kitschig klingt, ist eine hohe Kunst, die nicht jeder beherrscht.

» Gerbera » Beiträge: 11317 » Talkpoints: 49,13 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich muss sagen, ich hatte nie wirklich mit Gedichten was am Hut. In der Schule waren Gedichte zwar auch als Thema präsent, aber ich selber habe nie welche verfasst. Ich lese und analysiere Gedichte bloß gerne, wenn ich Mal eines durch Zufall aufschnappe.

Um meine Gefühle zu verarbeiten ist das Schreiben jedoch auch ein guter Weg für mich. Ich schreibe dann allerdings eher Geschichten, die mich repräsentieren und keine Gedichte. Ich bin zwar ein sehr emotionaler Mensch, aber ich denke für das Verfassen von Gedichten wäre ich nicht kreativ genug.

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» Marina_1 » Beiträge: 1090 » Talkpoints: 56,17 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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