Wegziehen wenn Streit mit Nachbarn kein Ende nimmt?
Eine Bekannte von mir ist neulich in einen Vorort gezogen, da sie nicht mehr in der Stadt wohnen wollte. Seitdem hat sie große Probleme mit den Nachbarn. Seit ihrem Umzug beschweren sich die Nachbarn über alles und jedes. Darf die neue Hecke gepflanzt werden, ist das Gartenhäuschen nicht etwas zu hoch, ist es in Ordnung das die neuen Nachbarn eine Treppe aus weißem Granit haben, obwohl alle anderen Häuser in der Reihe eine aus schwarzem Stein haben?
Mehrfach schon haben meine Bekannten Post von der Stadt und vom Anwalt bekommen, da sich die Nachbarn wegen allem beschweren und alles prüfen lassen wollen. Allmählich verlieren die beiden die Nerven und überlegen tatsächlich nachzugeben und einfach wieder wegzuziehen und das halb fertig renovierte Haus zu verkaufen.
Wie würdet ihr reagieren, wenn euch eure Nachbarn geradezu vernichten wollen? Würdet ihr locker bleiben und einfach abwarten, wenn ihr wisst, dass ihr im Recht seit? Oder würdet ihr nachgeben und weg ziehen, um euch den Ärger zu ersparen?
Wie sind denn diese Prüfungen von der Stadt und den Anwälten ausgefallen? Wenn dies alles zugunsten deiner Bekannten ausgefallen ist, dann kann sie doch vielleicht rechtlich etwas gegen die nervigen Nachbarn erwirken und wenn es nur ein Unterlassungsbescheid ist. Natürlich ist dann das Geläster groß, aber ich würde mich nicht unbedingt von meinen Nachbarn fertig machen lassen wollen, nur weil denen an meinem Grund etwas nicht passt.
Ich würde mich vielleicht noch mit diesen streitsüchtigen Nachbarn an einen Tisch setzen, vielleicht stellt die Kommune ja noch einen Mediator, das kann durchaus der Fall sein. Gerade in kleineren Orten ist es so, dass Alteingesessene denken, dass sie das Bestimmungsrecht haben. Das durfte meine Mutter damals auch erleben, bis sie den Spieß umgedreht hat und die Gemeinde auf sämtliche Verstöße bei dem Nachbargrundstück aufmerksam gemacht hat und mal ordentlich auf den Tisch gehauen hat und gefragt hat, was das denn soll.
Zunächst mal würde ich auf jeden Fall mit den Nachbarn versuchen nett zu reden und sich zu einigen. Wenn dies nicht geht, weil die Nachbarn zu festgefahren sind, würde ich auf jeden Fall umziehen, egal wie viel Geld man eventuell in den Sand gesetzt hat. Letztendlich geht es ja auch um die eigene Gesundheit, man möchte ja nicht daran zerbrechen sich für das falsche Haus entschieden zu haben. Ich würde aber auf jeden Fall auch eine Rechtsberatung einholen, wenn da noch etwas offen sein sollte.
Also den Weg über den Anwalt und irgendwelche Unterlassungsklagen würde ich gar nicht erst gehen wollen, denn spätestens da ist die Stimmung in so kleinen Gegenden doch eh gekippt und man ist auf immer und ewig der Feind und wird nie dazu gehören. Wenn dann och Kinder vorhanden sind hat man vielleicht das Pech, dass die Kinder deswegen sogar ausgegrenzt und gemieden werden, weil deren Eltern eben "böse" sind.
Daher würde ich meiner psychischen Gesundheit Vorrang geben und auch meine Familie beschützen wollen und eben dort wegziehen, wenn es nach einem netten und freundlichen, klärenden Gespräch nicht besser wird. Da würde ich mich auch nicht verzweifelt festklammern an diese Gegend, nur weil ich einen Kredit an der Backe und dieses Haus gekauft habe. Das bringt es doch nicht wirklich finde ich. Ich will nicht da leben und meine Kinder großziehen, wo es böses Blut gibt.
Wenn man in dem Haus nur zur Miete wohnt, würde ich wohl auch weg ziehen. Wenn man das Haus aber gekauft hat, würde ich vermutlich trotzig reagieren. Was zum Geier haben die Nachbarn über meine Treppe zu bestimmen? Ich würde vermutlich dann mit Absicht gegen die optischen Gepflogenheiten dort rebellieren.
Wenn das Haus einen Anstrich braucht zu Erbsengrün greifen oder den Vorgarten mit lustigen Kunstwerken vollstellen, die sonst keiner hat. Und jedes Mal wenn die Nachbarn mit einer Aktion nachlegen, mir ein neues tolles Design für ein Element aussuchen, das mir noch zu normal aussieht. Aber alles in dem Rahmen, der in der Stadt noch möglich ist. Zum Anwalt gehen oder klein bei geben würde ich nicht.
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