Aus Angst der Freundin das Studium verbieten?

vom 31.05.2016, 10:11 Uhr

Ich habe in meinem Leben schon drei Jahre an einer Uni studiert, in der Asbest verbaut wurde, dem man eine gesundheitsschädigende und Krebs auslösende Wirkung nachsagt. Später wechselte ich an eine Uni, die gar kein Asbest verbaut hatte, aber da es keine Campus-Uni war und nicht alle Gebäude zeitgleich gebaut und eröffnet worden sind, gab es bei den neueren Gebäuden teilweise auch Probleme mit PCB, was stark auf die Hormone wirkt und auch keine besonders gesundheitsförderliche Wirkung hat.

Damals wurde sogar von der Uni aus Schwangeren dazu geraten, die betroffenen Gebäude zu meiden. Man stellte zwar Lüfter hin, um die Situation etwas angenehmer zu machen, aber die sind ständig überhitzt und es brachte keinen sichtbaren Effekt. Viele Schwangere haben sich natürlich daran gehalten und haben diese Gebäude dann auch gemieden aus Angst um gesundheitliche Folgen für sich und den Nachwuchs, was ich auch sehr gut verstehen kann. Mich hat das jedoch nie betroffen, da mein Institusgebäude viel älter war und weder Asbest noch PCB verbaut worden waren.

Auf jeden Fall meinte mein Partner damals zu mir, dass er schon dazu geneigt hätte, mir das Studium zu "verbieten", wenn ich schwanger gewesen wäre und in unserem Gebäude Asbest und/ oder PCB gefunden worden wäre. er hätte einfach viel zu viel Angst um den Nachwuchs gehabt und hätte das daher nicht so gerne gesehen. Er hat es natürlich etwas scherzhaft formuliert, aber ich kann seine Sorge auch verstehen. Ich denke, dass ich in dem Fall das Studium für mehrere Semester unterbrochen hätte, um den Nachwuchs nicht zu schädigen. Könnt ihr verstehen, dass man aus Angst der Freundin das Studium mehr oder weniger "verbieten" würde?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich denke, dass das in diesem Fall in Ordnung gewesen wäre. Im Normalfall sollte natürlich kein Partner seiner Freundin sein Studium verbieten, aber wenn es um Ungeborene und deren Gesundheit geht, dann ist das durchaus in Ordnung, weil man dieses Ungeborene eben schützen muss. Wenn es aber um eine normale Beziehung geht, dann sollte man sich nichts verbieten lassen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich kann in dem Fall auch verstehen, wenn der Partner nicht möchte, dass sich deine schwangere Freundin diesen Schadstoffen aussetzt. Ich denke, dass es sicher gerade für einen Fötus gefährlich sein kann und bevor das Kind irgendwelche Schäden dadurch bekommt, würde ich mein Studium auch lieber unterbrechen.

Es ist sicher krass gesagt, dass der Partner das Studium in diesem Fall verbieten möchte. Aber ich denke, dass man das nicht so wörtlich nehmen sollte. Der Partner macht sich eben Sorgen um das Leben seiner Freundin und des ungeborenen Kindes. In einem anderen Fall wäre es sicher etwas, was ich mir nicht von meinem Partner einfach so verbieten lassen würde. Immerhin geht es um die eigene Zukunft und wenn ich dann studieren möchte, würde ich das auch tun.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich finde die Formulierung mit dem verbieten so komisch. So als ob man davon ausgeht, dass der Mann der Frau weisungsbefugt ist oder als ob die Mutter nicht in der Lage ist, da korrekt zu handeln. Schließlich ist ja die Mutter nicht doof, immerhin hat sie es ja bis an eine Uni geschafft.

Da sollte man es auch erwarten können. dass sie solche Risiken abschätzen kann. In dem Fall wäre es auch möglich, dass man die Angelegenheit einfach in einem Gespräch klärt und einen Konsens findet. Da muss doch wirklich nicht der werdende Vater der werdenden Mutter etwas verbieten? Da ist doch davon auszugehen, dass beide im Interesse des Kindes handeln wollen, oder?

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



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