Arbeit im Büro mit aufgeräumtem Schreibtisch effektiver?

Wenn man im Büro arbeitet, dann stapelt sich manchmal die Arbeit im Körbchen. Außerdem ist der Schreibtisch chaotisch und man kann den Überblick verlieren. Man wird leicht gestresst, wenn alle Sachen, die man bearbeiten muss, auf dem Schreibtisch liegen. Ich habe einige Angestellte kennengelernt, die grundsätzlich immer nur das auf dem Schreibtisch liegen hatten, was sie gerade bearbeitet haben.

Sie haben also alles andere komplett woanders hingelegt und waren der Meinung, dass sie so effektiver und stressfreier arbeiten können. Auch ich habe das mal ausprobiert und muss sagen, dass es wirklich angenehmer ist. Es gab aber auch Kollegen, die davon gar nichts gehalten haben. Wie seht ihr das? Kann man mit einem aufgeräumten Schreibtisch effektiver und besser arbeiten? Ist das evtl. eine Typfrage?

Also ich habe ein ähnliches Problem. Ich habe immer das Material gestapelt, welches ich rein bekam, anstatt eines nach dem Anderen abzuarbeiten. Seitdem ich nur noch das auf dem Tisch liegen habe, was ich gerade bearbeite und erst wenn das abgeschlossen ist, nehme ich die nächste Tätigkeit in Angriff.

Es bringt einfach nichts mehrere Sachen gleichzeitig zu bearbeiten. Man wird unkonzentrierter und macht alles eher nur halbherzig. Dabei ist bei manchen Sachen Gründlichkeit absolute Pflicht und hier sollte man wirklich die Arbeit nach Prioritäten ordnen und immer nur eine Aufgabe nach der Anderen in Angriff nehmen.

Ich bin auf jeden Fall überzeugt davon, dass ich besser arbeiten kann, wenn mein Schreibtisch ordentlich aussieht. Das kommt schon allein daher, dass ich nicht das Gefühl habe, dass mal wieder Ordnung gemacht werden müsste. Außerdem finde ich auch häufiger mal Sachen nicht, wenn es unordentlich ist und dann verzögert sich natürlich auch die Arbeit.

Pauschalisieren kann man das aber nicht, denn ich kenne auch Menschen die es auf ihrem Schreibtisch sehr unordentlich haben, aber dennoch gut arbeiten können und die es auch nicht zu stören scheint. Jeder Mensch ist da eben anders.

Mir ist es immer wichtig, dass mein Schreibtisch aufgeräumt ist, da ich sonst einfach nicht richtig arbeiten oder lernen kann. Gerade für de Uni muss ich oft lange am Schreibtisch sitzen, wenn ich lernen oder Hausarbeiten schreiben muss. Mir ist es dann immer sehr wichtig, dass nur das auf dem Schreibtisch liegt, was ich wirklich benötige. Alles andere stört mich dann einfach nur, nimmt mir unnötig Platz weg und lenkt mich ab. Von daher halte ich immer Ordnung auf meinem Schreibtisch, vor allem dann, wenn ich wirklich viel Zeit am Schreibtisch verbringen muss.

Gerade dann, wenn ich mehrere Bücher für Hausarbeiten bearbeiten muss, ist der Platz auf dem Schreibtisch schnell knapp. Wenn da auch noch andere, unnötige Sachen herumliegen würden, würde mich das total stören, da mir das ja noch mehr Platz wegnehmen würde. Von daher räume ich regelmäßig auf und ordne meine Sachen neu. Ich mag es aber auch generell nicht, wenn so viel unnötiges Zeug auf dem Schreibtisch liegt. Mir gefällt das auch einfach nicht und mich stresst das schnell.

In meinem Praktikum war das damals nicht anders. Da hatte ich auch immer nur das Nötigste auf meinem Schreibtisch im Büro, da mich alles andere gestört hätte. Ich kann es nicht verstehen, wie manche immer so unglaublich viele Sachen auf dem Scheibtisch haben und darüber noch den Überblick behalten können. Für mich wäre das nichts, wobei da ja auch jeder Mensch anders in dieser Hinsicht ist.

Ich arbeite nun nicht in einem Büro, aber ich finde ein geordnetes Chaos auf dem Schreibtisch zum Arbeiten einfach besser und da kann ich auch schneller alles bearbeiten. Vielleicht mag es teilweise wirklich schlimm aussehen, aber ich weiß dann genau wo etwas liegt und brauche das in gewisser Weise auch um kreativ sein zu können. Bei mir ist der Schreibtisch auch eines der wenigen Dinge, die nicht perfekt aussehen müssen, weil ich eben mit dem Chaos besser klarkomme.

Privat bin ich persönlich eher das kleine Chaoskind, mein Schreibtisch ist jetzt nicht unordentlich voll, aber ich mach 2-3 Mal Abheftaktionen, meist wenn z.B. die Steuererklärung ansteht und ansonsten hab ich so meine 2-3 Stapel oder Kästchen, wo alles drauf oder reinfliegt. Dennoch weiß ich immer, wo alles liegt und ich finde es in 1 Minute, auch vergesse ich nie eine Rechnung zu bezahlen oder verpasse Fristen oder Termine. Mein privates Chaossystem funktioniert also hervorragend.

Auf der Arbeit ist das allerdings anders, da ich abends immer alle Unterlagen vom Schreibtisch räumen und einschließen muss, macht es keinen Sinn, immer alles auf den Tisch zu stapeln. Zusätzlich arbeite ich mit einer Terminmappe und Erinnerungsfunktion im Outlook, sonst würde ich glaube ständig irgendwas verbummeln. Der Vorteil ist natürlich das es dadurch schon sehr aufgeräumt auf meinem Schreibtisch aussieht, weil ja alles schön in der Mappe steckt.

Leider funktioniert das System nur bedingt, denn ich kann mich eigentlich nie auf eine Sache konzentrieren und diese in Ruhe abarbeite. Deshalb arbeite ich dann meist doch an 5-6 oder auch mal mehr Vorgängen auf einmal und dazwischen natürlich noch Telefon, Mitarbeiter die Fragen haben und ganz wichtig, die Chefin, deren Mails nicht 5 Minuten unbeantwortet bleiben dürfen.

Wäre da mein Schreibtisch ein reines Chaos oder würde nur aus Stapeln bestehen, dann würde ich wohl hoffnungslos untergehen, denn ich hab einfach keine Zeit etwas zu suchen, in Stapeln durchzusehen oder auch einfach nur längere Zeit liegen zu lassen. Deshalb denke ich schon, das Ordnung für viele wohl effektiver ist. Wenn die Ordnung aber überhand nimmt und man alles und jedes extra beschriftet, penibel sortiert, sich vielleicht noch Listen schreibt, die täglich neu sortiert werden, dann kann dieser Zeitaufwand schon wieder so groß sein, das man dadurch Effektivität verliert.