Sich gekränkt fühlen, wenn jemandem Besuch egal ist?

A hat heute einen Termin in einem Ort, in den sie sonst eher selten kommt. Dort in der Nähe wohnt auch eine Freundin von A, B. A telefonierte nun mit B und erzählte ihr dann, dass sie einen Termin in der Nähe hätte und danach noch bei B auf einen Besuch vorbei kommen könnte, wenn dies B eben recht wäre.

B meinte daraufhin, dass es ihr egal sei, ob A nun vorbei kommen würde oder nicht. Sie wäre zu Hause, falls A denn einen Besuch abstatten wollte. Für A klang das schon sehr gleichgültig und sie fühlte sich doch etwas gekränkt, dass B nicht einfach gesagt hat, dass sie sich freuen würde, wenn A kurz mal auf eine Tasse Kaffee vorbei schauen würde. Die Beiden haben sich auch schon länger nicht gesehen. Findet ihr es übertrieben, dass A nun gekränkt ist, weil B gesagt hat, dass es ihr egal wäre? Sagt man das nicht einfach auch mal?

Ich finde es auf jeden Fall übertrieben, wenn man nun deswegen gekränkt ist. Ich denke, dass man die Freundin einfach nicht unter Druck setzen wollte und ihr einfach offen lassen wollte zu kommen oder nicht. Natürlich ist es nicht besonders schön, wenn man einem anderen Menschen egal ist, aber in dem Fall ist es sicherlich nicht so. Das war nur unglücklich formuliert.

Wahrscheinlich hat sich die Person schon auf den Besuch gefreut, aber manchmal kann man die Freude vielleicht nicht so ausdrücken. Eventuell war die Person müde von der Arbeit oder wegen etwas anderem nicht so gut gelaunt. Jeder von uns hat mal so einen Tag.

Ich finde es daher schon übertrieben, wenn man deswegen jetzt sauer oder beleidigt ist. Einen schlechten Tag kann nämlich jeder mal haben. Ich beziehe auch nicht gleich die Launen von anderen Menschen auf mich. Meiner Meinung nach zeugt das sogar von sehr geringem Selbstbewusstsein.

Vielleicht war B. auch etwas beleidigt. Immerhin haben sich die beiden lange nicht mehr gesehen. Aber wenn A. einen Termin in der Nähe hat, meldet sie sich plötzlich wieder. Warum hat sie die Strecke denn nie auf sich genommen, einfach nur, um B. zu besuchen?

Es könnte natürlich auch sein, dass meine Vorredner Recht haben und B. klang gleichgültiger als sie es war, weil sie müde war oder einen schlechten Tag hatte. Aus einem Satz kann man das kaum ableiten. Da interpretiert A. ganz schön viel rein und hätte lieber noch mal nachfragen sollen. Es ist doch besser, darüber zu reden als so zu spekulieren und gleich sauer zu sein.

Bienenkönigin hat geschrieben:Vielleicht war B. auch etwas beleidigt. Immerhin haben sich die beiden lange nicht mehr gesehen. Aber wenn A. einen Termin in der Nähe hat, meldet sie sich plötzlich wieder. Warum hat sie die Strecke denn nie auf sich genommen, einfach nur, um B. zu besuchen?

Es ist ja meistens das Problem, dass jemand sich wegen etwas gekränkt fühlt, den Mund nicht aufmacht und dann sauer ist.

Ich finde, beide Seiten haben eigentlich keinen Grund, sich gekränkt zu fühlen, denn der Eine hätte, wie auch schon einer meiner Vorredner gesagt hat, die Strecke auch fahren können, ohne einen Termin in der Nähe zu haben und der Andere hätte etwas genauer formulieren können, was nun eigentlich dieses "egal" bedeuten soll.

Zu sagen, dass es einem egal ist, ob der Andere zu besuch kommt oder nicht, ist sicherlich nicht die glücklichste Formulierung, wobei ich auch nicht erwarten würde, dass jemand in Begeisterung ausbricht, wenn ich meinen Besuch ankündige. Warum auch? Wenn es egal ist, oder derjenige selber noch gekränkt ist, eben weil die Person die Strecke nicht auch ausschließlich für einen Besuch fahren wollte, ist es entweder einfach blöd gelaufen oder man möchte eventuell einfach nicht besucht werden und mag nicht direkt nein sagen. Kann ja auch sein.

Es bringt meiner Meinung nach auch nichts, darüber zu spekulieren, wer hier un warum beleidigt oder gekränkt ist. Man müsste vielleicht einfach darüber sprechen.

Ich denke auch, dass man aus diesem einen Satz nun nicht so viel ableiten kann. Sicher kann es sein, dass B auch etwas gekränkt ist, dass A sonst nicht vorbei kommt, sondern nur, wenn ein Termin in der Gegend ansteht. Aber dazu gehören immer auch zwei und da wäre dann auch die Frage, ob B denn mal A bei sich besucht hat. Aber vielleicht ist es auch gar nicht so eng zu sehen und B war wirklich nur müde oder hatte einen schlechten Tag.

Ich denke mal, dass A einfach zu B fahren sollte und da mal schauen, wie es sich entwickelt, wenn die beiden zusammen Kaffee trinken. Dabei wird sie es dann ja spätestens merken, wie B über ihren Besuch denkt und ob es ihr wirklich so gleichgültig ist, dass A sie besucht. Eine Alternative wäre es natürlich, vorher nochmal zu fragen, ob B der Besuch wirklich recht ist, aber ich denke, dass ich es einfach darauf ankommen lassen würde und eben schauen, wie der Besuch wird.