Schwiegereltern sind gegen Elternzeit bei ihrem Sohn
Ein Bekannter meines Freundes ist Vater geworden, ist mit der Frau aber nicht mehr zusammen. Diese möchte ihm das Kind auch nur sehr ungern überlassen und deswegen sieht es nur alle zwei Wochen mal für wenige Stunden. Das ist wenig und daher hat er sich überlegt einige Monate in Elternzeit zu gehen, um mehr von dem Kind zu haben.
Interessanterweise kommt das in der Gesellschaft aber nicht gut an. Viele seiner Freunde sind dagegen und finden es blöd. Auch die Eltern sind dagegen und motivieren ihn dazu es nicht zu tun und stattdessen weiter an seinem Unternehmen zu arbeiten, dass noch in den Kinderschuhen steckt.
Wie er sich entscheiden wird, steht im Moment noch nicht fest. Ich denke aber, dass die Meinung seiner Eltern ihm schon sehr wichtig ist und er es sich daher möglicherweise anders überlegen wird. Wie seht ihr das? Würdet ihr auf Elternzeit verzichten, nur weil eure Eltern das doof finden und nicht wollen, dass ihr einige Monate lang nicht arbeitet?
Also ich würde mir von meinen Eltern in dieser Situation nichts vorschreiben lassen. Ich finde es eine gute Idee als Vater sich um das Kind zu kümmern, vor allem wenn man es sonst sowieso nie sieht bzw. nur sehr kurz zu Gesicht bekommt.
Ich kann aber auch die Sorgen der Eltern verstehen, denn wenn man ein Unternehmen hat welches noch in den Kinderschuhen steckt, sollte man sich selbstverständlich sehr gut um das Unternehmen kümmern um es groß zu machen. Der Sohn muss es aber für sich selbst entscheiden was er macht.
Ich würde mir das ganze sehr gut überlegen, würde mich aber wohl auch für die Zeit mit dem Kind entscheiden.
Es ist doch auch die Frage ob man das dem Kind antun möchte, denn das würde ja heißen, dass es erst lange Zeit bei der Mama wäre und wenig den Papa sehen würde und dann ständig den Papa hat, aber kaum noch die Mama. Für mich klingt das wirklich wenig durchdacht und wenn man dann auch noch in Unternehmen gegründet hat, was noch nicht komplett läuft, sollte man erst mal da die Grundlage schaffen, damit man das Kind auch ernähren kann.
Wobei ich schon verstehen kann, dass man auch etwas vom eigenen Kind haben will, aber vielleicht sollte man erst mal versuchen wieder ein besseres Verhältnis zu der Mutter des Kindes bekommt, damit er sein Kind öfter sehen kann. Er muss sich da ja vielleicht erst mal beweisen, denn scheinbar hat sie keine gute Meinung von ihm.
Was sagt denn überhaupt die Mutter dazu? Würde sie das Kind überhaupt zum Vater geben? Wenn sie das jetzt nicht möchte, ist wohl kaum zu erwarten, dass sie plötzlich ihre Meinung ändert, oder? Unter diesen Voraussetzungen als frisch gebackener Selbstständiger seine Existenz zu riskieren, das müssen Eltern nicht mögen. Das Kind hat davon auch nichts, wenn dann kein ordentlicher Unterhalt mehr kommt.
Wir wissen nicht, was die Kindsmutter dazu sagt, daher finde ich es unsinnig, jetzt schon Pläne zu machen, wenn man noch gar nicht mit ihr gesprochen hat. Hinterher setzt man das neue Unternehmen in den Sand, weil man einem Luftschloss hinterher jagt. Das kommt dem Kind erst recht nicht zu gute. Daher würde ich erst mit der Kindsmutter reden wollen und dann weitere Schritte eventuell in Erwägung ziehen, aber keine übereilten Entscheidungen treffen.
Man sollte die Dinge hier mal etwas getrennt sehen. Da dein Freund ja Jurist ist, sollte ihm da auch die entsprechende Sichtweise und die gängige Rechtsfindung bekannt sein. Ein Vater bekommt nur wenige Stunden Umgang mit einem Baby und ab dem Kleinkindalter werden die Umgangszeiten nach und nach erhöht. Auch wenn ihm die Situation nicht gefällt, wird er sich damit arrangieren müssen.
Und daraus sollte nun recht leicht zu erkennen sein, dass eine Elternzeit für den Vater da kaum in Frage kommt. Denn erzwingen kann er es bei der Mutter nicht, dass sie für diesen Zeitraum ihr Kind an den Vater übergibt, damit er mehr Zeit mit dem Nachwuchs verbringen kann.
Entsprechend richtig ist die Reaktion auch in seinem Umfeld. Und eine Firma, die sich im Aufbau befindet, sollte man dann auch nicht einfach brach liegen lassen. Denn die Chance für das Aus der Firma ist dabei recht groß. Daher sollte er sich eher darum kümmern, so wie bisher auch und einfach weiterhin den Kontakt zu seinem Kind halten. Spätere Umgangsregelungen mit wesentlich mehr Kontakt sind auf alle Fälle machbar.
Ein frisches Unternehmen für mehr Zeit mit dem Kind opfern, wenn die Mutter das Kind ohnehin nur alle zwei Wochen für wenige Stunden bei ihm lässt? Sehr kurzsichtig gedacht, denn selbst wenn er nun in Elternzeit gehen würde hat er rein gar nichts gewonnen. Denn es ist kaum davon auszugehen, dass die Mutter das Kind dann dauerhaft dem Vater überlässt oder auch mehr Besuche zulässt. Zudem die beiden gar nicht Zusammenleben und entsprechend alles rechtliche aktuell eingehalten wird auch wenn es ihm nicht gefällt.
Er sollte sich selbst einmal fragen ob es Sinnvoll ist oder nicht und die Eltern haben dabei auch nicht unrecht, denn sie versuchen auch nur ihr eigenes Kind zu beschützen. Denn was bringt es ihm, wenn das eigene Unternehmen welches selbst noch in den Kinderschuhen steckt dann floppt, keine Grundlage mehr vorhanden ist und die Mutter des Kindes sich dann auch noch quer stellt?
Zudem auf dem Elterngeldantrag auch die Unterschrift der Mutter notwendig ist, somit kann er sich das alles zwar vornehmen, wenn sie darauf aber nicht unterschreibt ist das Thema ohnehin gegessen. Dann kann er sein Unternehmen nur komplett brach liegen lassen, keine Einnahmen in der Zeit, wenn kein ausreichendes finanzielles Polster vorhanden ist, ist das nur eine zusätzliche Belastung. Und jemand der gerade erst ein Unternehmen am aufbauen ist, der wird diese Polster wohl kaum haben.
Er sollte erst probieren sich mit der Mutter zu arrangieren und sie von seiner Qualität als Vater zu überzeugen. Dann räumt sie ihm vielleicht auch mehr Umgang mit dem eigenen Kind ein, als nur alle zwei Wochen die paar Stunden die vorgeschrieben sind. Aber ohne diese Grundlage wird das nichts weiter als ein Schuss nach hinten und damit haben seine Eltern komplett recht.
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