Immer Angst haben, dass Auto etwas passieren könnte
Dass mir Fußballfans den Wagen angesprüht haben, weil ich ein Kennzeichen aus der Feindesregion des dortigen Zweitligavereins habe, ist schon fast drei Jahre her. Aber seitdem habe ich immer Angst, dass meinem Auto etwas passieren könnte. Ich traue mich gar nicht, den Wagen mit dem fremden Kennzeichen dort draußen zu parken und wenn, dann klebe ich was aufs Kennzeichen, sodass es beispielsweise so aussieht, als hätte der Wind ein Blatt auf das Kennzeichen geweht, sodass man den Ort nicht sieht.
Da sind mir dann auch die anderen Gefahren deutlich geworden. Es lauern ja Hagel, Bordsteinkanten, spitze Scherben - überall Gefahren für das Auto. Beim Einparken fürchte ich mich, dass ich an die Bordsteinkante komme und dann die schönen Radzierblenden einen Kratzer haben oder dass der Nebenmann mir beim Einsteigen die Tür gegen den Lack haut. Ich traue mich eigentlich gar nicht, mit dem guten Auto in der Öffentlichkeit, außerhalb von Garagen und Carports zu parken, weil ich dann immer fürchte, es könnte was passieren.
Ich wundere mich immer über Leute, die ihre Nobelkarossen ganz unbeschwert parken. Da steht dann plötzlich ein Mustang zwischen normalen Autos und der Besitzer scheint sich gar nicht zu sorgen, dass dem Auto was passieren könnte oder sich da nachts jemand dran zu schaffen machen könnte. Habt ihr Angst um euer Auto? Dass Kratzer daran kommen könnten oder könnt ihr damit ganz unbeschwert umgehen?
Ein Auto ist für mich ein Gebrauchsgegenstand, das bekommt zwangsläufig Macken und es ist mir egal, so lange es deshalb nicht schneller kaputt geht. Steinschlag, Parkrempler und Hagel lassen sich nun einmal nicht vermeiden. Maximal ärgert mich der unnötige Wertverlust, wenn der Wagen jung verkauft werden soll.
Ich sehe das so wie cooper. Für mich ist ein Auto kein Prestigeobjekt, sondern es hat den Zweck eines Gebrauchsgegenstandes. Solange es mich sicher von A nach B bringen kann, ist mir so ziemlich egal welche Kratzer und Macken es bekommen hat. Meinem Partner geht es glücklicherweise ähnlich was die Einstellung angeht.
So haben wir mal vor einem Jahr oder zwei unser Auto in einer bewohnten Straße geparkt, da wir Verwandte besuchen wollten. Was wir nicht wussten ist, dass dort auch gerne Kinder gespielt haben und als wir fahren wollten haben wir gesehen, dass an der Motorhaube eine ziemliche Beule war. Vermutlich ist beim Fußballspielen einfach der Ball auf der Motorhaube gelandet.
Wir haben das zwar richten lassen, aber man sieht die Beule immer noch extrem. Das ist uns aber egal, das Auto fährt ja noch. Das Auto muss nicht perfekt aussehen und ich will niemanden damit beeindrucken und ich finde, bei über 80.000 Kilometer kann man auch nicht erwarten, dass der Wagen noch nagelneu und quasi "unbefleckt" aussieht.
Mein Wagen sieht halt neu und unbefleckt aus. Der ist auch schon älter und ich habe aber alles so richten lassen, auch den Lack, dass es alles wieder wie neu aussieht und ich will nicht, dass da wieder Macken dran kommen und ich dann wieder tausende Euro in die Lackreparaturen stecken muss.
Mich ärgern Macken schon, weil sie einfach Geld kosten und einen Wertverlust bedeuten, aber deshalb überlege ich mir nicht ständig was mit meinem Auto alles passieren könnte. Das fände ich wirklich extrem übertrieben und paranoid. Für was habe ich denn einen Gebrauchsgegenstand wenn ich ihn dann nicht benutze weil ich Angst habe, dass irgendwas dran kommen könnte?
Für was habe ich denn einen Gebrauchsgegenstand wenn ich ihn dann nicht benutze weil ich Angst habe, dass irgendwas dran kommen könnte?
Ein Gebrauchsgegenstand ist für mich eher so etwas, wie ein Toaster oder ein Rasierer, also etwas, was man einfach wegwirft, wenn es nicht mehr geht. Aber ein Auto ist doch kein Gebrauchsgegenstand. Das hat ja einen viel höheren Wert und mir geht es auch darum, das Auto zu erhalten, das soll mal Oldtimer werden. Ich benutze es nicht "nie", denn dann würde es ja kaputt gehen. Ich fahre damit festgelegte Strecken, auf denen normalerweise nichts passiert.
Klar ist ein Auto ein Gebrauchsgegenstand, aber darf man keine Angst um sein Fahrzeug haben? Ich habe für mein Fahrzeug einen Garagenstellplatz gemietet, weil Wind und Wetter für ein Cabrio eher suboptimal sind. Mein Auto hat auch einen Macken, aber ansonsten sieht es wirklich noch aus wie neu. Ich pflege es jedoch auch dementsprechend.
Kratzer machen lassen ist eine teure Geschichte, deshalb hat mein Auto halt den einen Macken und damit hat es sich. Also ich achte auf mein Fahrzeug. Es kann immer mal passieren, dass ich mal den Bordstein erwische, aber meistens ist der Kratzer dann ja in der Felge und die Felgen tausche ich eh ab und zu mal aus. Ansonsten fahre ich gerne umher und dies auch öfters mal schnell, aber ich passe schon auf.
Ich kann Zitronengras ausnahmsweise mal verstehen. Ein Auto ist nicht nur ein Gebrauchsgegenstand an sich, ein Auto kann auch eine Wertanlage sein. Für mich ist es zwar eher ein Gebrauchsgegenstand, aber ein Gegenstand, der gepflegt werden muss und deshalb gebe ich etwas Acht. Ich fahre jetzt nicht nur vorgeplante Strecken, sondern nutze mein Fahrzeug halt überall, da ich ja auch nur eines habe und ich möchte es nicht mehr missen und ich bin in manchen Dingen halt pingelig. Und ich passe dann lieber etwas auf, als mich dann über die Kratzer und Macken zu ärgern.
Zitronengras hat geschrieben:Aber ein Auto ist doch kein Gebrauchsgegenstand. Das hat ja einen viel höheren Wert und mir geht es auch darum, das Auto zu erhalten, das soll mal Oldtimer werden.
Keine schlechte Idee. Mein Onkel hat gerade ein Auto mit gutem Gewinn verkauft und das war gar nicht mal so alt. Das war sein erster Mercedes Jahreswagen aus den 80ern. Wenn man sich da gut auskennt sind Autos im Moment wahrscheinlich eine bessere Investition als sämtliche Anlagen bei der Bank.
Aber ich habe halt so gar keinen Bezug zu Autos. Ich interessiere mich genau so lange für neue Modelle und Ausstattungen bis ich den Kaufvertrag unterschrieben habe und dann erst wieder wenn ich ein neues Auto brauche. Von daher ist ein Auto eben wirklich nur ein Gebrauchsgegenstand für mich. Aber das geht anderen Leute bei Dingen, die mich interessieren ja auch nicht anders. Wir haben eben nicht alle die gleichen Interessen.
Ich sehe es auch so, dass mein Auto ein Gebrauchsgegenstand ist und darum habe ich nicht ständig Angst darum. Sicher ärgere ich mich darüber, wenn es einen Kratzer hat. Vor einigen Monaten hat scheinbar jemand neben meinem Auto die Tür so geöffnet, dass sie gegen mein Auto geschlagen ist. Das ärgert mich dann schon, aber mehr, weil ich die Kosten habe, obwohl ich nicht die Schuld an dieser Macke habe.
Gerade auf Parkplätzen versuche ich schon, so etwas zu verhindern, indem ich da parke, wo nicht so viele Autos stehen, aber wie man sieht, nützt das auch nicht immer etwas. Aber ich gehe damit trotzdem recht unbeschwert um, weil ich mit meinem Auto einfach fahren und es nicht in Watte packen möchte. Wenn man einem Gebrauchsgegenstand ansehen kann, dass er auch gebraucht wird, finde ich das nicht schlimm.
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