Chinesische Investoren auf Einkaufstour in Deutschland
In den vergangenen Wochen haben chinesische Investoren wieder großes Interesse an deutschen Unternehmen gezeigt. Gleich drei größere Unternehmen sollen demnächst aufgekauft werden. Es geht dabei um den Roboterhersteller Kuka, dem Maschinenbauer Aixtron und SGL, einem Hersteller für Carbonprodukten. Für die Käufe werden Milliardensummen fließen.
Auf der einen Seite ist eine solche Entwicklung positiv, da ausländische Investoren großes Interesse am Wirtschaftsstandort Deutschland zeigen. Auf der anderen Seite besteht natürlich die Gefahr, dass Know-How ins Ausland abwandert und nicht zuletzt fließen auch eine Menge Gewinne aus Deutschland ab. Immerhin fließen schon über die Hälfte der Dividenden der DAX-Unternehmen ins Ausland.
Was haltet Ihr von dieser Entwicklung? Seht ihr es auch kritisch, dass Gewinne deutscher Unternehmen ins Ausland fließen, während die deutschen Bürger, die ja als Aktienmuffel bekannt sind, ihr Geld lieber auf dem Tagesgeldkonto schmoren lassen? Oder findet Ihr es gut, dass ausländische Unternehmen kräftig in Deutschland investieren?
Ich habe erst kürzlich was darüber gelesen, genau genommen ging es um Aixtron und Kuka. Eine von beiden Firmen hatte in den Verhandlungen und Verträgen festgehalten, dass deutsches Know-How nicht ins Ausland abwandern darf und somit im Land bleiben soll. Stellt sich natürlich die Frage ob das der Realität entspricht oder ob das nur behauptet wird, damit die deutschen Bürger nicht in Panikattacken verfallen und auf der Straße gegen die chinesischen Investoren protestieren.
Dafür hat Deutschland meines Wissens nach immer noch den größten Außenhandelsüberschuss. Es wäre auch interessant zu wissen, wie hoch der Wert der Dividenden, die ins Ausland fließen in anderen Ländern ist und wie viel dies in Euro ausmacht. Dann könnte man nämlich auch mal etwas vergleichen.
Allein die DAX-Unternehmen schütten dieses Jahr etwa 30 Milliarden an Dividenden aus, wie du aus meiner Quelle von oben heraus lesen kannst. Insgesamt zahlen börsennotierte Unternehmen gut 40 Milliarden aus. Davon werden wie gesagt rund die Hälfte ins Ausland gezahlt.
Unternehmen, die komplett von ausländischen Investoren geschluckt wurden, werden damit aber nicht erfasst, weshalb es eine sehr große "Dunkelziffer" gibt. Natürlich gibt es auch den umgekehrten Effekt, schließlich gibt es auch deutsche Investoren, die an ausländischen Firmen beteiligt sind.
Trotzdem sind das Milliarden, die Deutsche erwirtschaften und dann ins Ausland fließen. Mit dem Exportüberschuss kann man das zudem nicht vergleichen, weil man Gewinne nicht mit Umsätzen beziehungsweise Wertströmen gleichsetzen kann.
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