Sind Bioprodukte umweltbelastender als gedacht?

vom 19.05.2016, 06:19 Uhr

Seit Jahren wird propagiert, dass konventionelle Landwirtschaft nicht gut für die Umwelt ist wegen den ganzen Chemikalien, die in Form von Pestiziden, Fungiziden und Insektiziden ausgebracht wird, um vor Missernten zu schützen. Daher gibt es vermehrt auch Bioprodukte im Sortiment und mittlerweile auch schon Supermarktketten, die nur Bioprodukte verkaufen. Ich finde das gut, vorausgesetzt natürlich, dass die Umwelt dabei wirklich geschont wird.

Jetzt habe ich aber eher durch Zufall erfahren, dass viele Biobauern zwar auf Chemikalien verzichten, dafür aber Schwermetalle wie Kupfer in den Boden einbringen, die pilzabtötend wirken. Aber leider ist Kupfer nicht biologisch abbaubar, akkumuliert im Boden schädigt die Biodiversität und die Organismen im Boden selbst. Kupfer hätte auch den Vorteil, dass Pilze dagegen nicht resistent werden können, daher hat es sich gut bewährt.

Es wird sogar gesagt, dass der Ökolandbau komplett zum Erliegen kommen würde, wenn man Kupfer für diese Zwecke verbieten würde. Einzelne Stimmen meinen auch, dass Kupfer viel schädlicher wäre als die Chemikalien aus dem konventionellen Anbau und damit mit dem Begriff "Bio" nicht vereinbar wären. Klick.

Hättet ihr das gedacht? Sind Bioprodukte (außer aus eigenem Anbau im Garten) tatsächlich viel umweltschädlicher als gedacht? Würdet ihr aus diesem Grund auf Bioprodukte verzichten?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Der Begriff Bio ist ja nicht wirklich geschützt und wird auch nicht staatliche kontrolliert. Man kann sich zwar einem Verband, wie zum Beispiel Demeter anschließen, die aber eben keine staatlichen Grundlagen haben, sondern ihre eigenen Regeln aufstellen, nach welchen Richtlinien gearbeitet werden sollte, damit die Endprodukte als Bio-Produkte über den Ladentisch gehen.

Das Bio-Bauern nicht spritzen und keine Chemikalien verwenden, ist allerdings ein weit verbreitetes Gerücht. In der Regel wird nur weniger Chemie eingesetzt und die Anzahl der Behandlungen sind weniger.

Ich selber achte nicht drauf, ob mein Obst oder Gemüse Bio ist, weil ich finde, die Relation des Preises stimmt oft nicht. Ist Bio-Obst oder Bio-Gemüse günstiger ist, greife ich trotzdem danach. Aber halt wegen des Verkaufspreises und nicht wegen der besonders wertvollen Aufzuchtweise. Und da der Begriff Bio weiter nicht wirklich klar definiert ist, wäre mir der Kauf von Bio-Artikeln zu heikel, wenn ich sagen würde, ich möchte ungespritzte Ware.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


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