Funktionsweise von Reboarder-Kindersitzen

vom 26.05.2013, 12:57 Uhr

Immer wieder stoße ich bei Diskussionen um Kindersitze auf den Begriff Reboarder. Irgendwie scheint das ein ganz besonderer Kindersitz zu sein. Allerdings verstehe ich die Funktionsweise nicht wirklich. Im Reboarder-Kindersitz sitzen Kinder, die zu groß für die Babyschale sind, entgegen der Fahrtrichtung und das wohl bis sie drei oder vier Jahre alt sind. Ich verstehe aber nicht, wie Kinder und ihre Beine da noch Platz drin finden.

Kann mir jemand die Funktionsweise eines Reboarder-Kindersitzes erklären? Wie haben Kleinkinder darin Platz? Stört es die Kinder nicht, wenn sie die ganze Fahrt über nur die Lehne des Sitzes ansehen können und gar nichts von der Umwelt mitbekommen? Ist die Handhabung als Fahrer nicht umständlicher, weil man keinen Blickkontakt mit dem Kind herstellen kann? So wie ich das verstanden habe, werden die Reboarder-Kindersitze ja auf dem Rücksitz angebracht oder nicht?

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Nun ja, ein größeres Kind kann sich in einem solchen Sitz sicher nicht bequem die Beine ausstrecken, aber manche stört das ja gar nicht. Hier sieht man ein etwas älteres Kind in einem Reboarder-Sitz. Ich habe erst vor ein paar Tagen einen TV-Bericht zu dem Thema gesehen, wo es hieß, dass diese Sitze in der EU bald Plicht für alle Kinder bis zum 14. Lebensmonat werden sollen. Es wurde auch ein Mädchen gezeigt, das querschnittsgelähmt war, weil es mit seiner Mutter einen Autounfall hatte, als es in einem vorwärts gerichteten Sitz saß und dem Zeitpunkt glaube ich noch unter 1 Jahr alt war.

Sicher kann es sein, dass Kinder es langweilig finden, während der ganzen Fahrt auf die Lehne vom Rücksitz schauen zu müssen, aber wenn es um die Sicherheit geht, sollte das eher zweitrangig sein. Wenn man noch ein Geschwisterchen hat, was nebendran sitzt oder stattdessen ein Elternteil sich nach hinten zum Kind setzt, ist es wahrscheinlich auch schon nicht mehr ganz so langweilig. Außerdem kann das Kind ja auch Bücher anschauen oder mit anderen Sachen spielen, was es auch könnte, wenn es andersrum sitzen würde.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich habe einen solchen Sitz und meinem Sohn ist dort drinnen nicht langweilig. Er starrt auch nicht die Rückenlehne an, sondern kann aus der Heckscheibe bequem nach draußen schauen und sieht so sogar noch viel mehr, da er mit seinen Augen nicht ständig etwas neues fixieren muss. Somit ist das ganze auch schonender für ihn, neben dem Sicherheitsaspekt und ich habe ein vollkommen entspanntes Kind, auch nach längeren Autofahrten.

Das Problem mit den Beinen ist eigentlich keines, denn die Kinder sitzen oftmals in diesen Sitzen im Schneidersitz oder ziehen die Beine an und lehnen diese dann gegen die Rückbank. Viele empfinden das als Angenehm, da die Beine nicht wild herum baumeln und schlafen so sogar noch schneller beim Autofahren ein. Übelkeit kommt seltener vor, wenn direkt nach der Babyschale ein solche Reboarder genommen wird, da es bereits in der Babyschale so transportiert worden ist.

Diese Reboarder sind nur sehr schwer und der Einbau ist bei manchen Modellen schon kompliziert. Aber auch dort gibt es inzwischen Neuerungen die das ganze erleichtern. Ich habe ein Modell, welches man zum Entnehmen und Beladen vom Kind drehen kann, und somit ist das ganze sehr einfach für mich. Allerdings sind die Anschaffungskosten mehr als doppelt so hoch, wie für einen Sitz der in Fahrrichtung geht. Ich finde aber, bei der Sicherheit sollte man nicht sparen und ich zahle lieber einmalig 250 Euro mehr für einen Sitz, als das ich hinterher ein Querschnittgelähmtes Kind habe und das ganze Leben für dieses aufkommen muss.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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