Bei Adoptivvorhaben zwingend andere Bezugspersonen nennen?

vom 18.05.2016, 06:31 Uhr

A und B möchten ein Kind adoptieren, weil es mit eigenen Kindern nicht klappt. Sie hatten bereits ein Gespräch mit dem Jugendamt und sollen nun ein Formular ausfüllen. In dem Formular ist auch ein Punkt, der den beiden Kopfzerbrechen macht. Denn sie müssen "andere Bezugspersonen" für das Kind angeben. Im Gespräch mit der Frau vom Jugendamt wurde dies auch angesprochen und da wurde gesagt, dass ein Kind auch andere Bezugspersonen braucht als nur die Eltern.

A und B wohnen aber noch nicht lange in dieser Stadt und die Eltern von A und B sind schon lange verstorben. Andere Verwandte wohnen weiter weg und dazu haben weder A und B einen regelmäßigen Kontakt. Sie haben zwar Freunde und viele Bekannte, aber keiner, der eine richtige Bezugsperson für das Kind sein könnte.

Die Frau vom Jugendamt meinte schon in dem Gespräch, dass alle Punkte ausgefüllt werden müssten und sie auch die Bezugspersonen überprüfen werden. Dass keine andere Bezugspersonen da sind, hat die Frau einfach ignoriert.

Ist es denn wirklich zwingend notwendig auch noch andere Bezugspersonen zu nennen, wenn man ein Kind adoptieren will? Kommt das nicht irgendwie von ganz alleine, wenn das Kind erst einmal da ist? Kann man ohne andere Bezugspersonen kein Kind adoptieren oder warum wird diese Frage gestellt und warum werden dann diese Bezugspersonen auch noch kontrolliert und überprüft?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Die Frage wurde beim Jugendamt bereits beantwortet, ein Antrag ist nur dann vollständig wenn alle Punkte ausgefüllt worden sind. Dazu gehört einfach auch das Feld mit den Bezugspersonen. Ist keine weitere gegeben und das Feld bleibt leer, dann wird der Antrag auch abgelehnt selbst wenn ansonsten alles in Ordnung wäre.

Wenn jemand neu in der Stadt ist, dann ist das kein Grund etwas nicht anzugeben. Man kann in diesem Feld auch Verwandte angeben die weiter weg wohnen aber regelmäßig zu Besuch kommen, oder auch Freunde, Bekannte mit denen man öfters Kontakt hat. Für das Kind ist es natürlich wichtig, dass es neben den Eltern noch weitere Bezugspersonen wie "Oma" und "Opa" hat und entsprechend wird darauf auch Wert gelegt.

Nur weil eine Person in diesem Feld benannt worden ist und auch überprüft wird, heißt es nicht automatisch das dies die Bezugsperson für das Kind sein wird. Man kann sich also auch an einen Freund wenden und darum bitten, dass sich dieser für die Prüfung zur Verfügung stellt und dort angegeben werden kann. Bei Kontrollen sollte die Person jedoch schon einige male vor Ort gewesen sein, aber ein Kind sucht sich seine weiteren Bezugspersonen schon aus.

Nur ist kein anderer sozialer Kontakt von den Adoptiveltern vorhanden und das Kind wächst wirklich nur mit diesen beiden auf, dann kann das Jugendamt auch später noch einschreiten und das ganze verhindern. Denn man bekommt nicht direkt nach dem Ausfüllen ein Kind mit, es wird erst das Kind zur pflege mitgegeben und nachdem man sich kennenlernen konnte und durfte ist das ganze überhaupt erst möglich.

Bezugspersonen werden kontrolliert, denn man möchte ein Kind nicht in ein zerrüttetes soziales Konstrukt schicken. Hat jemand keine sozialen Kontakte, dann ist das nicht normal. Auch wird geschaut ob Vorstrafen vorliegen oder ob die Bezugsperson schon einmal auffällig geworden ist mit Kindern. Dann wird das ganze ebenfalls verwehrt. Hier muss alles Bürokratisch ablaufen und wenn etwas nicht der Norm entspricht wie im Handbuch, dann war es das auch schon mit einer Adoption. Das ist auch einer der Gründe, wieso es viele im Ausland versuchen da es dort einfacher ist ein Kind zu adoptieren als hier.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Ich würde da einfach einen Freund hineinschreiben und diesen dann eben auch darauf vorbereiten. Wie viel Kontakt das Kind dann mit dieser Person hat ist ja nun auch nicht so extrem wichtig, wenn man mal ehrlich ist. Ansonsten würde ich aber schon schauen, dass das Kind dann nicht nur die Eltern sieht, sondern man sich verlässliche Freunde anschafft oder auch Familien kennenlernt, was aber mit Kind sicherlich einfacher wird. Man kann sich ja auch sozial engagieren und so Leute kennenlernen.

Frei würde ich das Feld nicht lassen, weil das dann so ankommt, als würde man Einzelgänger sein und nie das Haus verlassen. Ich würde dort einfach einen guten Freund eintragen, der einen auch gut kennt und dann dürfte das auch klappen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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