Gebärmutterabsenkung häufiger bei Frauen die arbeiten gehen?

vom 15.05.2016, 09:22 Uhr

Einige Frauen bekommen nach einer Schwangerschaft eine Gebärmutterabsenkung. Das kann so schlimm sein, dass die Gebärmutter tatsächlich aus der Scheide herausschaut. Sie muss dann operativ entfernt werden. In den modernen Industrieländern gibt es Alternativen zur Entfernung, man kann die Gebärmutter wieder aufhängen.

Interessanterweise kommen Gebärmutterabsenkungen besonders dann häufig vor, wenn Frauen nach der Geburt direkt wieder arbeiten gehen. Das ist beispielsweise in Ländern mit guten Möglichkeiten zur Kinderbetreuung der Fall, wie beispielsweise Frankreich, wo fast jede Frau nach der Entbindung direkt arbeiten geht. Auch in ärmeren Ländern wo die Frauen gar keine andere Wahl haben, als arbeiten zu gehen, kommt es sehr häufig vor.

Die moderne Frau hat gar keine Lust darauf zu Hause zu sitzen und sich Elternzeit zu nehmen. Das finde ich auch gut und vernünftig. Allerdings sollte man sich nach der Schwangerschaft wenigstens einige Wochen frei nehmen, um sich zu erholen. Wie seht ihr das? Wusstet ihr, dass die Gebärmutterabsenkung in den Ländern besonders häufig vor kommt, in denen die Frauen besonders emanzipiert sind und nach der Entbindung direkt arbeiten gehen?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich wüsste nicht, was das eine zwangsläufig mit dem anderen zu tun hat. Die Gebärmutter wird doch nur dann abgesenkt, wenn die Beckenbodenmuskulatur nachlässt. Also muss man sich als Frau damit auseinandersetzen diese Muskulatur zu trainieren, damit hat doch die Arbeit oder die Elternzeit nicht viel zu tun, den Beckenboden kann man immer trainieren, es gibt auch entsprechende Hilfsmittel dafür, dass man das hinkriegt.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Natürlich gibt es da einen Zusammenhang und der ist auch schon lange bekannt. Nach einer Geburt bracht die Rückbildung Zeit. Wer dann schon arbeiten gehen muss und am besten auch noch schwer heben muss, der ist schneller betroffen als jemand, der zeit für die Rückbildung hatte oder nur einen leichten Bürojob hat.

» cooper75 » Beiträge: 13423 » Talkpoints: 517,99 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Hier in Deutschland gibt es das nicht, denn hier greift der Mutterschutz 8 Wochen vor der Entbindung und 6 Wochen danach. Das ist die Zeit, in der jede Frau eine Auszeit von der Arbeit hat und auch kein Arbeitgeber diese beschäftigt. Innerhalb dieser Zeit kann bereits mit der Rückbildung begonnen werden, die meisten fangen damit jedoch erst nach dem Mutterschutz an.

Auch kommt es auf den Job drauf an, einen Bürojob kann man nicht mit einer schweren körperlichen Arbeit vergleichen. Eine Frau die nach der Entbindung direkt wieder schwer schleppt und trägt, hat dafür ein höheres Risiko als wenn sie auf ihrem Hintern im Büro sitzt und am Computer tippt. Das sollte auch noch logisch sein.

Was mir allerdings aufstößt bei deinem Post, die moderne Frau hat keine Lust auf Elternzeit. Wie kommst du zu der Annahme? Viele Frauen würden gerne die Elternzeit nehmen um ihr Kind kennenzulernen, auch selbst an der Erziehung mitzuwirken können es aber aus finanziellen Gründen nicht. Denn Elterngeld gibt es maximal ein Jahr in Höhe von 67%. Klar kann man sich die Bezüge noch halbieren lassen und somit 2 Jahre Geld kassieren, im Schnitt sind das unter 1000 Euro was die Frauen in Elternzeit bekommen. Davon soll der Lebensunterhalt bestritten werden? In einer Großstadt kaum möglich.

Ich hätte auch gerne die Elternzeit mit meinem Kind verbracht, aber alleine wegen der Miete war es nicht drin und ich musste wieder Vollzeit arbeiten gehen. Mit Emanzipation hat das absolut nichts zu tun, sondern alleine die finanzielle Not. Dabei habe ich ebenfalls einen körperlich anstrengenden Job und Lasten von 150 Kilogramm tragen mit den Händen, ist keine Seltenheit. Entsprechend wurde mir vom Frauenarzt nach dem Mutterschutz ein Attest ausgestellt und ich krank geschrieben bis nach der Rückbildung, bis er keine medizinischen Bedenken mehr gesehen hat.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Gewusst habe ich das auch nicht. Wobei ich schon denke, dass das nicht vorkommen muss. Immerhin gibt es doch heutzutage gute Rückbildungskurse und schon im Krankenhaus werden einem Übungen dafür gezeigt. Das finde ich auch durchaus in Ordnung.

Dass du es aber als sehr gut empfindest, dass man wenige Wochen nach einer Geburt wieder voll arbeitet, finde ich schade. Für ein Kind ist gerade das erste Jahr sehr wichtig und auch das Stillen hat ja wichtige Gründe, die man einfach auch beachten muss. Ich finde es eher traurig, wenn Mütter aus finanziellen Gründen dazu gezwungen sind sofort wieder zu arbeiten.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ramones, man muss es sich aber auch leisten können, länger als 8 Wochen beim Kind zu bleiben. Und die viel gelobten deutschen 8 Wochen nach der Geburt sind im Vergleich zu anderen Ländern sehr wenig. Unsere Nachbarn haben durchaus großzügigere Regelungen, die gesetzlich eine längere Auszeit vorsehen und finanziell absichern.

Natürlich sind unsere Regelungen besser als beispielsweise die Zustände in den USA gänzlich ohne Mutterschutz oder der fehlende Kündigungsschutz in Großbritannien. Aber allein ist hier nur unter deutlichen Einbußen möglich, dass man länger als 8 Wochen pausiert.

» cooper75 » Beiträge: 13423 » Talkpoints: 517,99 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


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