Fehlende Details bei Jobabsage störend für euch?

vom 16.05.2016, 15:40 Uhr

Ich habe mich schon häufiger bewerben müssen, wobei es natürlich nicht mit jedem Job geklappt hat, den ich mir gewünscht habe. Ich habe oftmals auch so standardisierte Antwortschreiben bekommen in denen dann eben stand, dass sie mich leider nicht berücksichtigen könnten, dass ich das bitte nicht persönlich nehmen soll, weil das nichts mit meiner Person selbst zu tun hätte und dann wurde mir eben noch alles Gute für die Zukunft gewünscht.

Mich frustrieren solche Antwortschreiben immer total, weil ich ja so nie weiß, was ich falsch gemacht habe und was genau nicht gepasst hat. Mir wäre da ein offenes und ehrliches Feedback viel lieber und ich wäre auch dankbar dafür. Kann ja auch sein, dass man dann den Fehler nicht mehr macht und dann bei der nächsten Bewerbung bessere Chancen hat.

Nur die wenigsten, die ich kenne, holen sich wirklich professionelle Hilfe bei Bewerbungen, sondern schreiben alles selbst. Gerade wenn man hunderte Bewerbungen geschrieben hat und immer dieselben Standardsätze als Absage bekommt, kann das schon sehr demotivierend sein.

Stören euch auch fehlende Details bei der Jobabsage? Oder ist euch das ega? Warum sind solche Standardfloskeln überhaupt so verbreitet? Ich finde das schrecklich unpersönlich und ich finde das kommt auch nicht so gut an, wenn Unternehmen ihre Bewerber auf so herzlose Weise abspeisen.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich mag diese standardisierten Antwortschreiben nicht wirklich. Sie sind neutral, das ist wiederum gut, aber andererseits fragt man sich schon, was man denn falsch gemacht hat, wenn man diese Schreiben in den Händen hält. Zumindest ist das mein erster Wunsch und ich möchte im ersten Moment wissen, was denn mein Fehler war oder warum genau ich nun abgelehnt wurde.

Ich habe jedoch auch schon wunderbare Antwortschreiben zurückerhalten. Ein Antwortschreiben war zwei Seiten lang und man hat mir ganz toll beschrieben, warum ich nicht genommen wurde, warum ich einfach nicht auf die Stelle gepasst habe und das Unternehmen wurde mir im Detail beschrieben. Es gibt also auch die andere Seite.

Es stand nichts Negatives darin, sondern alles war ehrlich und nicht frustrierend geschrieben. Dieses Schreiben habe ich selbst auch noch irgendwo abgeheftet, weil ich es wirklich toll gefunden habe. Der abgelehnte Bewerber wurde respektiert, aber es handelte sich um ein sehr kleines Unternehmen, ich verstehe auch, dass viele größere Unternehmen nicht die Zeit für solche Schreiben haben.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Also ich kann sehr gut nachvollziehen, wie frustrierend so standardisierte Absagen sind und wie nervig es ist, immer wieder die gleichen Texte in den Antwortschreiben zu lesen. Da ich selbst gerade gute 6 Monate auf Jobsuche war, hab ich davon auch so einige zu lesen bekommen. Da fällt es geradezu auf,wenn es mal eine Antwort gibt, die nicht aus der gleichen drei Sätzen besteht.

Ich habe tatsächlich auch auch eine Absage bekommen, wo ich direkt ein Feedback zu meiner Bewerbung und dem Vorstellungsgespräch bekommen habe.Zudem war diese Antwort auch sehr persönlich und angenehm formuliert, was die Enttäuschung über die Absage etwas gemildert hat.

Falls dich auf Dauer stört, dass du nur solche Standard-Antworten bekommst, dann hast du auf jeden Fall immer die Möglichkeit, dir die fehlenden Infos zu holen. Rufe einfach dort im Unternehmen an und frage höflich nach, warum du nicht genommen wurdest. In den seltensten Fällen bekommst du keine Auskunft.

In größeren Unternehmen ist es oft so, dass auf eine ausgeschriebene stelle mehrere hundert Bewerber kommen. Deswegen sind die Unternehmen nicht in der Lage, alle Bewerbungen persönlich zu bearbeiten bzw. zu beantworten. Daher sollte man sich einfach ein Herz fassen, wenn es einen denn interessiert, und persönlich (oder auch per Mail) einfach nach den Gründen für die Absage fragen.

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» P-P » Beiträge: 3246 » Talkpoints: 1,58 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Die Standardabsagen haben noch nichteinmal unbedingt etwas mit der Bewerbungsflut oder mit fehlender Motivation der Personaler zu tun. Viele Personaler würden sehr viel lieber ein offenes und ehrliches Feedback geben und sich auch die Zeit dafür nehmen, aber in Zeiten vom Allgemeinen Gleichstellungsgesetzt, auch AGG genannt bewegt man sich auf sehr sehr dünnem Eis mit personalisierten Absagen.

Gegebenenfalls reicht ein falsches Wort im Schreiben und der Bewerber schickt einem eine Klage wegen Diskriminierung und will sich auf die Stelle einklagen. In der Regel entscheiden die Gerichte dann zwar dennoch auf Nichteinstellung, aber es ist dann eine größere Summe, anhängig vom potenziellen Gehalt der Stelle, von den Unternehmen an den Bewerber zu zahlen, dazu die Gerichtskosten und der Aufwand. Das können und wollen sich die meisten Unternehmen einfach nicht mehr leisten.

Leider gibt es mittlerweile sogar Menschen, die das regelrecht ausnutzen und sich versuchen überall einzuklagen. Diese schreiben Schein-Bewerbungen und versuchen dann über eine Klage Geld zu kassieren. Diese nennen sich AGG-Hopper. Aus dem Grund bleiben viele Bewerber dann leider im Unklaren, warum es nicht geklappt hat, was ich sehr schade finde.

» StarChild » Beiträge: 1405 » Talkpoints: 36,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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