Mit Arbeitsweisen nicht einverstanden, dann lieber kündigen?
A ist Altenpflegerin und hat eine neue Stelle bei einem mobilen Pflegedienst angefangen. Sie wollte immer im mobilen Pflegedienst arbeiten und hat da ihre Chance ergriffen. Allerdings merkte A dann, dass dort einige Dinge anders gemacht wurden, als sie es bisher kannte und gelernt hatte. So bestand der Chef zum Beispiel darauf, dass Spritzen mehrfach benutzt wurde und nicht gleich nach dem Gebrauch entsorgt wurden. Die Spritzen sollten dann für diesen Patienten mehrmalig verwendet werden. A fand das schon nicht gut, da es unhygienisch ist und auch zu Infektionen führen kann.
Außerdem hatte sie für einen Patienten nur einen bestimmten Zeitrahmen und sollte sich gerade bei der Körperpflege eines Patienten beeilen. So, dass es dann eher eine Katzenwäsche war als richtiges baden oder duschen. Es kam dann auch immer mehr an Arbeitsweisen dazu, die den Patienten gegenüber nicht fair waren und die A nicht mit sich vereinbaren konnte. A wollte diese Methoden nicht übernehmen und so machen, wie es der Chef wollte. Sie wollte korrekt arbeiten und sich auch etwas Zeit für die Patienten nehmen und nicht alles wie eine Massenabfertigung erledigen.
A hat daher nun gekündigt und eine andere Stelle angenommen, bei der ihr die Methoden und Arbeitsweisen des Chefs und der anderen Mitarbeiter zusagen. Dort wird allein zum Wohle des Patienten agiert und A fühlt sich nun auch wohler. Die Methoden im anderen Betrieb, konnte sie auch einfach mit ihrem Gewissen nicht vereinbaren. Könntet ihr irgendwo arbeiten, wenn ihr mit den Arbeitsweisen oder Methoden nicht einverstanden wärt? Wäre das für euch auch ein Grund, um nach einer anderen Stelle zu suchen und zu kündigen? Oder meint ihr, dass man sich da einfach anpassen muss?
Ich würde auch lieber kündigen und einen anderen Job suchen, wenn ich so dermaßen mit den moralischen Ansichten und der Arbeitsweise, die der Chef verlangt, nicht einverstanden wäre.
Leider hat man aber nicht immer die Wahl, wo man arbeiten kann. So gibt es ja auch ländlichere Regionen, wo nicht sehr viele Arbeitgeber sind und wenn man dann noch einen Kredit wegen einer Immobilie zum Beispiel abbezahlen muss, kann man schlecht dorthin ziehen wo es bessere Arbeit gibt, sondern muss das nehmen, was man kriegt.
Was du beschreibst ist in der mobilen Pflege nicht unüblich und viele Anbieter verlangen genau das von ihren Mitarbeitern. Aber nicht nur dort, Altenheime, Rettungsdienste sind in dieser Hinsicht kein Stück besser. Aber was verändert sich schon daran, wenn diese Machenschaften einfach geduldet werden und jeder Mitarbeiter nur kündigt anstatt das ganze zu melden?
Es gibt ganz klare Richtlinien wie ein Patient versorgt werden muss, auch der zeitliche Rahmen ist dabei festgelegt. Dabei bekommt man als pflegende Kraft mehr Zeit eingeräumt, wenn der Patient gebadet werden muss als wenn dieser "nur" gewaschen wird. Das das nicht jeden Tag drin ist, sollte auch klar sein, denn es möchten auch andere Patienten versorgt werden.
Mit den Spritzen ist es ganz einfach, diese sind als Einmalprodukt bezeichnet und dürfen auch nur einmal verwendet werden. Zwingt der Arbeitgeber seine Angestellten zu einer mehrmaligen Benutzung und es wird gemacht, dann hängt der Angestellte genauso mit drinnen. Dabei ist es sehr einfach, einfach eine Meldung an die Gewerkschaft, das Gesundheitsamt und den Pflegerverbund und schon wird dem Arbeitgeber genauer auf die Finger geschaut. Es lohnt sich dabei Beweise zu sammeln, wenn das ganze z.B. schriftlich mitgeteilt worden ist. Dann dauert es keine Woche bis der Arbeitgeber entsprechend abgemahnt wurde. Das kommt dann auch den Patienten zu gute, als wenn man sich selbst nur rar macht. Die Meldungen können auch Anonym erfolgen.
Ich mache mich über meine Arbeitgeber im Vorfeld kundig bevor ich einen Arbeitsvertrag unterschreibe. Somit bekommt man doch sehr schnell mit, wenn es nicht mit der eigenen Vorstellung übereinstimmt. In diversen Foren, Facebook und Co findet man genug Arbeitnehmer die sich über ihren Arbeitgeber entsprechend auslassen und ihre Meinung dazu schreiben. Häufen sich die gleichen Angaben, dann kann man davon ausgehen das es so stimmt. Ansonsten hilft es auch einen Tag auf Probe zu arbeiten bevor man etwas unterschreibt, auch dort kann man es bereits erkennen.
Somit ist es bei mir noch nie vorgekommen, das ich eine Stelle direkt wieder gekündigt habe da ich mit der Arbeitsweise nicht einverstanden war. Aber es hat dazu geführt, dass ich doch einige Arbeitsverträge gar nicht erst unterschrieben habe nachdem ich dort auf Probe gearbeitet habe und mich entsprechend über den Anbieter informiert habe. Denn es gibt auch viele die ein tolles Gehalt usw. versprechen und hinterher viel weniger oder gar nicht bezahlen. Das ist in meiner Branche bei den privaten Anbietern eher das Problem als solche Forderungen. Diese gab es auch aber kann man wie gesagt schnell beseitigen mit einfachen Mitteln.
Ich sehe es auch so, dass man in so einem Fall nicht einfach kündigen sollte, sondern auch eine Meldung an eine entsprechende Stelle machen sollte. Natürlich dürfte dem Arbeitgeber klar sein, dass eine anonyme Meldung vermutlich von der Person kommt, die da gerade neu bei ihm angefangen hat und sowieso schon die Arbeitsweise kritisiert hat. Darum wäre es dann vermutlich sowieso sinnvoller, da zu kündigen.
Ich verstehe A hier auf jeden Fall, dass sie diese Arbeitsweise, die ja nicht nur unschön, sondern in manchen Bereichen eben auch nicht gemäß der Richtlinien ist, nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren kann. Es kann dann ja auch keinen Spaß machen, in dem Job zu arbeiten, wenn man sich ständig Gedanken darüber macht, dass das so nicht richtig ist, und die Arbeit eigentlich anders gemacht werden müsste.
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