Durch Sammelleidenschaft andere Menschen verwirren?

Ich sammle regelrecht Kleider und stöbere daher auch gerne danach im Internet. Oftmals erzähle ich dann einer Freundin, dass ich wieder ein schönes Kleid gesehen habe und schicke ihr Bilder, um auch ihre Meinung und Kritik dazu zuhören.

Vor kurzem habe ich ihr dann auch ein Kleid im Internet gezeigt. An dem Wochenende, habe ich mir dann in einem Geschäft in der Nähe ein Kleid gekauft. Davon hatte ich ihr dann ein paar Tage später Bilder geschickt. Und sie meinte dann, dass es ihr viel besser als auf den Bildern im Internet gefallen würde und wie man sich da doch täuschen könnte. Ich war da schon irritiert, da sie dieses Kleid, was ich mir gekauft hatte, ja vorher gar nichts gesehen hatte.

Im Laufe des Gesprächs kam dann heraus, dass sie sich wohl vertan hatte und die Kleider verwechselt. Ich habe sie dann darauf hingewiesen, was ja kein Problem war. Mir war das schon irgendwie peinlich, da ich ihr ja anscheinend so viele Modelle zeige, dass sie da schon durcheinander kommt. Ich habe sie mit meiner Sammelwut regelrecht schon verwirrt. Habt ihr so etwas auch schon geschafft? Das ist andere durch eine Sammelleidenschaft irgendwie verwirrt habt?

Da hast du aber eine nette Freundin. Ich glaube ich wäre nach dem dritten Bild schon genervt gewesen. Ich sammle eigentlich nichts, womit ich jemanden verwirren könnte und bisher hat mich noch niemand mit seiner Sammlung verwirrt.

Ich habe eine Bekannte, die sammelt alles, wo als Motiv ein Delfin abgebildet ist. Das können auch so kleine Porzellanfigürchen sein und da komme ich auch immer durcheinander. Bei allem Respekt, aber ihre Delfine sehen für mich alle gleich aus. Bei Hündchen oder Kätzchen könnte man wenigstens noch das Fell als Unterscheidungsmerkmal heranziehen, da die Fellfarbe und Fellmusterung ja immer sehr unterschiedlich sein kann je nach Rasse und Genetik. Aber bei Delfinen sehe ich da absolut keinen Unterschied, sodass ich bei meiner Bekannten schon oft dachte, dass sie mir Sammelfigur XY doch schon zig mal gezeigt haben muss, sie mir aber beteuerte, dass es eine neue Errungenschaft wäre.

Wenn es um die Hobbys anderer Leute geht, habe ich mittlerweile gelernt, eher zu wenig als zu viel zu kommentieren, gerade wenn ich das Hobby selber nicht teile. Ich habe zwar auch eine Ader für Krimskrams, aber ich bin nicht der Typ, der aktiv irgend etwas sammelt, nur weil eine Eule, eine Katze oder ein Kipplaster darauf zu sehen ist. Mein Freund dagegen sammelt eine bestimmte Art Actionfiguren und hat auch schon eine ganze Menge beisammen.

Ich müsste lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich die einzelnen Figuren noch auseinanderhalten und ihren jeweiligen Serien zuordnen könnte. Mein Freund erklärt mir zwar immer wieder gern, was das Besondere an Plastikfigürchen X ist und wodurch es sich vom optisch beinahe identischen Figürchen Y entscheidet, aber das tut meiner Verwirrung keinen Abbruch. Es ist eben nicht mein Hobby, aber das finde ich auch nicht schlimm oder schädlich für unsere Beziehung.

Übel wäre es nur, wenn mein Freund mich zu seiner Sammlung quasi abfragen und erwarten würde, dass ich den Überblick bewahre, obwohl ich gar nicht den Ehrgeiz habe, mich in das Thema einzuarbeiten. Mir ist es auch zu blöd, immer wieder nachzufragen, um ja nicht durcheinander zu kommen, weswegen ich oft genug einfach nur zuhöre, nicke, und lächle.

Ich habe meine Mitbewohner wohl ziemlich verwirrt, als meine ganze Schminksammlung mit mir in die WG eingezogen ist. Irgendwie habe ich doch ganz schön viele Produkte, was ich aber auch selbst gut so finde. Ich benutze die ganzen Sachen ja auch täglich und es ist eben meine Leidenschaft. Meine Mitbewohner meinten dann aber, dass sie mich gar nicht so eingeschätzt hätten, wobei sie auch richtig verblüfft über meine stolze Sammlung waren.

Ich habe auch hunderte von Büchern, womöglich tausende. So genau weiß ich das gar nicht mehr, weil sich überall Bücher von mir befinden, in meinem alten Zimmer bei meinen Eltern, im Keller bei meinen Eltern, bei meinem Freund und bei mir. Wenn ich gefragt werde, wie viel ich so lese und wie viele Bücher ich allgemein so besitze, fällt den meisten Personen auch immer erst einmal die Kinnlade runter.

Ich habe es noch nicht geschafft, mit meiner Sammelleidenschaft einen anderen Menschen zu verwirren, aber ich sammle auch eigentlich nur Bücher und dabei ist das ja auch nicht so leicht möglich. Ich kann es aber verstehen, dass deine Freundin hier durcheinander gekommen ist, das passiert sicher leicht, wenn man sich selber dann doch nicht so sehr für die entsprechende Sammlung interessiert.