Kind zu Hause lassen und nicht in Kindergarten schicken

Sagen wir mal Kind A soll von den Eltern aus nicht in den Kindergarten. Diese hatten anfangs versucht ihr Kind dort unterzubekommen, aber es war kein Platz frei und man wollte sich dann nicht mehr damit herumärgern. Man hat also entschieden, dass das Kind zu Hause bleiben soll und von der Mutter erzogen wird. Diese geht auch regelmäßig raus, lässt A mit anderen Kindern spielen und fördert A, aber reicht das? Fehlt dem Kind da nicht etwas?

Würdet ihr es auf lange Sicht als problematisch betrachten, wenn das Kind nicht in den Kindergarten geht? Mein Kleiner soll auf jeden Fall später in den Kindergarten, weil ich es wichtig finde, dass ein Kind den sozialen Kontakt hat und auch mal so kleinere Streitereien stattfinden, die er dann eben auch lösen muss.

Ich denke, dass das für die Entwicklung sehr wichtig ist, auch um ein eigenständigeres Kind und auch selbstbewussteres Kind zu bekommen, denn es bringt ja nichts, wenn die Eltern immer alles machen und das Kind sich dahinter verstecken kann. Wie seht ihr das? Man kann es natürlich auch nicht ändern, wenn man keinen Platz bekommt, dann ist es eben so und dann muss man das Beste daraus machen.

Ich finde das schon problematisch. Ich kenne eine Person aus meinem Umfeld, die nicht im Kindergarten gewesen ist, warum weiß ich gar nicht. Ich kann also nicht sagen, ob es eine bewusste Entscheidung der Eltern war, oder ob es keine Kitaplätze zu der Zeit gab, die Person ist nämlich schon in den Zwanzigern und etwas älter als ich.

Diese Person ist wie gesagt nicht im Kindergarten gewesen und sollte dann direkt eingeschult werden als es soweit war. Die Lehrer stellten aber Defizite in Bezug auf soziale Kompetenzen fest, sodass sie dann in die Vorschule musste, um dieses Defizit aufzuholen. Ich meine auch mitbekommen zu haben, dass sie lange Zeit Probleme im sozialen Bereich hatte, obwohl sie mit Geschwistern aufgewachsen ist. Ich kann allerdings nicht sagen, ob das an ihrem (schwierigen) Charakter lag oder tatsächlich am Defizit sozialer Interaktionen.

Ich weiß noch nicht, ob ich mir Nachwuchs für mein Leben überhaupt vorstellen kann, aber selbst wenn ich Kinder hätte, würde ich dazu tendieren, dass sie in einen Kindergarten gehen und das am besten schon so mit zwei oder drei Jahren, damit sie das eben auch lernen wie man sich sozial richtig verhält. Später in der Schule oder im Berufsleben gibt das sonst nur Probleme und das würde ich keinem Kind zumuten wollen.

Zu diesem Thema gibt es schon einige Threads hier im Forum. Unter anderem diese Threads hier Ich war nicht im Kindergarten, Kindergarten: Ja oder Nein?!, Kindergarten - wichtig für die Kinder?

Vielleicht helfen dir diese Threads schon bei der Antwort weiter. Ich denke, dass das jeder für sich entscheiden muss. Ich kenne Kinder, die nicht in den Kindergarten gegangen sind und sehr sozial eingestellt sind und ich kenne Kinder, die einfach nicht mit anderen Kindern spielen wollen, obwohl sie in den Kindergarten gegangen sind. Diese Kinder spielen lieber für sich selber.

Ich denke das kommt ganz stark auf das Kind an. Bei meiner großen wäre es vermutlich kein Problem gewesen das Kind zu Haus zu lassen. Sie ist auch erst mit viereinhalb in den Kindergarten gekommen. Und hat sich dort nicht wirklich wohl gefühlt. Sie war ein Einzelgänger und war lieber zu Hause alleine im Garten. Sie hat auch im Kindergarten mit niemanden gespielt.

Jetzt ist sie in der Schule und hat viele Freunde und es gefällt ihr gut. Von dem her sage dass ich es für sie nicht schlimm gewesen wäre wenn sie nicht den Kindergarten besucht hätte. Allerdings ist das bei uns gar nicht mehr möglich weil ein Jahr Kindergarten Pflicht ist.

Bei meiner Kleinen könnte ich es mir überhaupt nicht vorstellen sie nicht in den Kindergarten zu geben. Sie braucht das jetzt schon. Sie ist jetzt drei Jahr alt und kommt im Herbst in den Kindergarten. Sie redet von nichts anderem mehr und freut sich weil sie jetzt dann schon einen Probetag machen darf.

Ich finde nicht, dass man diese Frage pauschal beantworten kann. Wenn ich Mutter wäre, würde ich das vom Charakter des Kindes und dessen Individuum abhängig machen. Gerade die Eltern kennen ihre Kinder am besten und wie werden auch am ehesten einschätzen können, was das beste und richtige für ihr Kind ist. Bei manchen Kindern wäre es richtig, diese schon früh in den Kindergarten zu bringen, bei anderen sollte man sich Zeit lassen.

Ich finde eigentlich nicht, dass ein Kind unbedingt in den Kindergarten muss. Das ist ja auch eigentlich eine relativ neue Erfindung und das gab es früher auch nicht. Der eigentliche Zweck des Kindergartens ist es, dass die Mutter arbeiten kann, aber man hat sich das dann schön geredet damit, dass die Kinder ja Kontakt zu anderen Kindern im Kindergarten bräuchten und schon wurde die Argumentation umgedreht und es wirkt komisch, wenn ein Kind nicht in den Kindergarten geht.

Als Frauen noch nicht alle berufstätig waren, war es ganz normal, dass Kinder zu Hause aufwachsen und dann erst eingeschult werden. Sollten diese Generationen nun alle eine sozialen Knacks weghaben?

Ich denke, dass es für Kinder schon gut ist, wenn sie in den Kindergarten gehen. Immerhin lernen sie andere Kinder kennen und auch mal ein paar Stunden von zu Hause weg zu sein. Viele Kinder gehen ja auch gerne dorthin und sind dann traurig, wenn der Kindergarten mal ausfällt.

Allerdings gibt es ja auch Kinder, denen es unglaublich schwer fällt, von zu Hause weg, nur in den Kindergarten zu gehen. Manche machen richtig Theater und weinen und wehren sich. Oder möchten wieder aus dem Kindergarten abgeholt werden. Da finde ich es dann schon schwierig die richtige Entscheidung zu treffen, ob man das Kind weiterhin in den Kindergarten schickt. Da sollte man dann sicherlich auch mit den Erziehern sprechen, um eine gute Lösung für das Kind zu finden.