Zwischenfälle in Arztpraxis – schon erlebt?

vom 10.03.2015, 20:22 Uhr

Zum Arzt muss ja jeder in seinem Leben mal, unabhängig davon ob man jetzt ganz normal zum Hausarzt muss wegen einer Grippe oder ob man jetzt zu einem Facharzt muss wegen anderer gesundheitlicher Probleme. Dementsprechend werden auch die meisten von uns die Situation kennen, wenn man eben im Wartezimmer sitzen muss bis man in das Sprechzimmer des Arztes gerufen wird.

Ich hatte heute morgen so eine Situation. Ich saß im Wartezimmer beim Arzt und irgendwie war total das Chaos ausgebrochen. Die Sprechstundenhilfe hatte sogar die Tür zum Wartezimmer geschlossen, aber man konnte trotzdem hören, dass da draußen wohl so einiges los war. Man hörte vielleicht nicht jedes Wort, aber man konnte sehr gut die Tonlage heraushören.

So war sehr deutlich, dass ein älterer Mann sich über irgendetwas total aufregte und kaum zu beruhigen war. Man hörte zwischendurch noch eine beschwichtigende und beruhigende Stimme einer Frau (vermutlich der Arzthelferin) und das ging so eine ganze Weile. Einige Patienten im Wartezimmer wurden schon total unruhig und ungeduldig und hatten schon überlegt, ob sie schon wieder gehen und ein anderes Mal wiederkommen sollten.

Schließlich beruhigte sich die Situation ein wenig und ich wurde aufgerufen. Später habe ich dann vom Arzt erfahren, dass es da wohl einige Probleme mit einem Patienten von ihm gab. Besagter Patient ist wohl polizeilich auffällig und jetzt hatten einige Ordnungshüter aus welchen Gründen auch immer, ein Rezept von meinem Arzt bei diesem Mann gefunden und sind deswegen direkt mit dem Patienten zum Arzt um das zu klären. Es hätte wohl über zwei Stunden gedauert, bis sich die Situation geklärt hätte und das hätte wohl ziemliches Chaos verursacht.

Ich war nur knapp eine Stunde im Wartezimmer, aber als ich kam, war alles soweit ruhig. Dementsprechend weiß ich auch gar nicht, ob die Aussage zuverlässig ist, und man wirklich zwei Stunden gebraucht hat, um die Situation zu klären. Ich weiß aber, dass ich so eine Problem belastete Situation noch nie beim Arzt mitbekommen habe, egal ob es jetzt beim Hausarzt oder beim Facharzt war.

Habt ihr so eine konfliktträchtige Situation schon einmal beim Arzt erlebt? Was war da passiert und wie lange dauerte es, bis sich alles geklärt hatte?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



So einen Konflikt habe ich noch nie erlebt. Bei der Überschrift habe ich auch eher vermutet, dass du auf medizinische Zwischenfälle hinaus willst. In einem Wartezimmer finden sich immer kranke Personen ein und manche Krankheit könnte dann auch akut schlimmer werden.

Ich muss alle vier Wochen zur Allergologin, um mir mein Allergen, Bienengift, spritzen zu lassen. Danach muss ich 30 Minuten im Wartezimmer sitzen bleiben, damit ich sofort behandelt werden kann, falls ich extrem auf das Gift reagiere. Es ist aber noch nie etwas passiert. Auch bei anderen Allergiepatienten nicht, die man immer gut daran erkennt, dass sie mit einem Eispack auf dem Arm warten.

Ich habe allerdings im Laufe mehr "Allergiekarriere" eine andere Frau kennengelernt, die auch gegen Bienen allergisch war. Die musste aus dem Wartezimmer direkt ins Krankenhaus gefahren werden. Da war also mal richtig was los.

Vor Jahren saß ich mal beim Zahnarzt im Wartezimmer und konnte einen Jungen im Behandlungszimmer hysterisch schreien hören. Es hat sich wirklich furchtbar angehört, als würden die ihm sonst was antun. Ich hätte fast mitgeheult und den anderen Wartenden ging es nicht besser. Als er unverrichteter Dinge rauskam, habe ich im Gespräch mitgehört, dass es nicht mal dazu kam, dass er die Betäubungsspritzen bekam, weil schon die ihm so viel Angst gemacht haben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es beim nächsten Mal besser lief.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich habe schon ein richtiges Drama in einer Frauenarztpraxis miterlebt. Und zwar war dort ein Mann, der richtig Theater vorne an der Anmeldung machte. Da er auch nicht gerade leise war, konnte man ihn in der ganzen Praxis hören. Er war eben sehr aufgebracht und dadurch schon lauter.

Er beschwerte sich bei den Arzthelferinnen darüber, dass diese ihn nicht direkt zur Ärztin vorlassen wollten. Es ging wohl um seine Frau, die schwanger ist oder war und die Ärztin hätte wohl diagnostiziert, dass das Kind leider nicht mehr im Mutterleib am Leben sei. Die Frau ist daraufhin zu Untersuchungen etc. ins Krankenhaus gekommen und war natürlich völlig am Ende. Welche Frau wäre das nach so einer schlimmen Nachricht auch nicht?

Im Krankenhaus stellte sich dann aber wohl raus, dass das Kind lebt. Wie es kam, dass die Ärztin meinte, dass das Kind tot sei, weiß ich leider nicht. Aber ich kann den Aufstand des Mannes sehr gut verstehen und wäre da sicherlich an seiner Stelle auch so ausgerastet. Es hat dann auch länger gedauert bis er sich beruhigt hatte und mit der Ärztin sprechen durfte.

Bei einem anderen Facharztbesuch, saß ich auch immer länger im Wartezimmer. Bei einem Termin wurde ich dann auch aufgerufen und nett gefragt, ob ich nicht an einem anderen Tag nochmal kommen könnte. In der Praxis hatte es einen Notfall gegeben, der dann natürlich Vorrang hatte. Natürlich habe ich daraufhin meinen Termin nicht wahrgenommen und mir einen neuen geben lassen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Schon mehrere Male erlebt, meistens war ich dann aber nicht als Patient in der Praxis sondern beruflich. Denn nicht selten wird auch der Rettungsdienst dazu gerufen wenn sich ein Patient absolut nicht beruhigen lässt und auch die Polizei sichert sich in dieser Hinsicht ab, dass wir ihn dann nach dem ruhig stellen erst einmal mitnehmen.

Ausraster gab es schon wegen Kleinigkeiten, weil ein Arzt ein Rezept für ein bestimmtes Medikament nicht ausstellen wollte sondern stattdessen ein billigeres Generika verschrieben hatte. Der Mann wollte sich nicht beruhigen lassen und bestand auf seine "gewohnten" Pillen und ist die Arzthelferin auch körperlich angegangen.

Bei einem anderen mal war es wie von Nelchen geschildert ein Ehemann, der zur Frauenärztin wollte nachdem diese diagnostiziert hatte, dass das Kind wohl eine Behinderung haben wird. Zur genauere Abklärung hatte sie diese an einen Spezialisten überwiesen und dieser hat das ganze nicht bestätigt. Der Ehemann ist daraufhin auch wütend in die Praxis gefahren und hat dort randaliert wie man falsche Diagnosen stellen kann. Ließ sich auch nur mittels Polizei und unserem Notarzt mittels Sedierung beruhigen.

Andere male gab es schon Personen die mit Messer und anderen Waffen in die Arztpraxen gekommen sind und somit ihren Forderungen Nachdruck verleihen wollten nach bestimmten Untersuchungen, Medikamenten oder auch für einen schnelleren Termin. Andere gaben dem Hausarzt die Schuld für den Tot des Ehepartners und sind entsprechend auch so in der Arztpraxis aufgetreten. Auch diese Kandidaten wurden von der Polizei übermannt und dann mit uns zur medizinischen Abklärung ins Krankenhaus gebracht, bis sie hinterher in der Zelle oder in der Psychiatrie gelandet sind.

Medizinische Notfälle in Praxen habe ich ebenfalls unzählige mitgemacht, von einer Geburt in der Frauenarztpraxis, über Infarkte beim Zahnarzt, Kreislaufprobleme, allergische Reaktionen usw. das ist für mich eigentlich Alltag geworden aber es nimmt zu, dass Patienten ihre Ärzte bzw. die Arzthelfer auch körperlich angehen wenn ihnen etwas nicht passt. Verbale Entgleisungen sind dabei noch wirklich harmlos.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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