Als Eltern Freundschaften zwischen Kindern vermitteln?

Als ich im Kindergarten war, hatte ich ein Mädchen in meiner Gruppe, welches meine Mutter wohl ganz toll fand. Sie wollte immer, dass ich mich mit ihm anfreunden würde, wobei ich aber eher Interesse an anderen Kindern hatte, die meine Mutter hingegen wieder nicht so gut fand. Von daher lud sie das Mädchen immer mal wieder zu uns nach Hause ein, so dass ich mich quasi zwangsläufig mit ihr anfreundete. Das war aber immer nur zu Hause so, im Kindergarten verlor ich dann recht schnell wieder das Interesse an ihr.

Ich habe es jedoch schon öfter mitbekommen, dass Eltern wollen, dass ihre kleinen Kinder mit jemand bestimmtem befreundet sind und dann versuchen, es zu einer Freundschaft kommen zu lassen, indem sie die entsprechenden Kinder einladen. War das bei euch auch schon so? Findet ihr diese Methode richtig?

Ich finde das jetzt gar nicht mal so schlimm, wenn Eltern versuchen, das Kind mit jemandem in Kontakt zu bringen. Es kann ja auch sein, dass das Kind wenig Kontakte hat oder dass die Eltern die bestehenden Kontakte nicht so gut finden und ich würde da erfahrenen Eltern, die ihr Kind gut kennen, auch zutrauen, dass sie einschätzen können, wer gut für das Kind ist und wer nicht.

Beispielsweise hatte mir meine Mutter als Kind auch von manchen Personen abgeraten und es stellte sich später heraus, dass sie damit recht hatte. Direkt Freundschaften vermittelt hatte sie aber nicht.

Meine Mama hat mir meinen besten Freund vermittelt. Sie hatte damals eine Arbeitskollegin, die einen Jungen in meinem Alter hatte, der auch wie ich eher ruhig war und ähnlich wie ich wenige Freunde hatte. Wir haben uns sehr gut verstanden und auch heute sind wir eben noch beste Freunde und werden das wohl auch noch das ganze Leben bleiben.

Allgemein finde ich das eher unsinnig, wenn Eltern so etwas machen. Wobei es mir wie gesagt einen sehr wichtigen Menschen gebracht hat, den ich sonst nie getroffen hätte. Dennoch finde ich, dass Kinder Freunde selber finden sollten, weil das auch für die eigene Entwicklung sehr wichtig ist.

Ich treffe mich hin und wieder auch mit anderen Müttern und deren Kinder, dass die Kinder gemeinsam miteinander spielen können auf dem Spielplatz. Denn alleine ist es meinem Sohn doch manchmal zu langweilig. Aber gezielt auf jemanden ansetzen tue ich ihn dabei nicht, wenn er mit einem Kind dann spielt ist es für mich in Ordnung, wenn er nicht möchte, dann habe ich damit auch kein Problem.

Selbst kleine Kinder finden manche schon sympathisch und andere nicht. Durch diese Treffen von mehreren Müttern auf dem Spielplatz haben sich jedoch schon Freundschaften gebildet und das merkt man beim spielen auch, dass sich mein Sohn mit einigen Kindern lieber beschäftigt als mit anderen. Die meisten Freundschaften hat er jedoch selbst in der Krippe geschlossen.

Ich wüsste nicht wieso ich mich als Mutter dort einmischen sollte. Mein Kind ist aber auch bereits früh in die Krippe gegangen und ich war auch nicht drei Jahre in Elternzeit, wie es andere machen. Dort sehe ich es durchaus als Problem, dass die Kinder dann auch soziale Kontakte schließen. Je früher sie in die Krippe gehen, desto mehr Kontakte haben sie einfach und daraus bilden sich dann auch einfacher Freundschaften.

Da meine Tochter im Kindergarten immer ein ziemlicher Einzelgänger war habe ich auch hin und wieder Kinder zum Spielen eingeladen. Aber meistens war es nicht so wie man es sich vorgestellt hat. Meine Tochter konnte mit den meisten Kindern nichts anfangen. Von dem her habe ich dann wieder relativ schnell damit aufgehört. Sie hatte zu Hause meist nur mit Kindern Kontakt wenn ich Freundinnen zu Besuch hatte die ebenfalls ihre Kinder mitbrachte. Und das funktionierte meistens ganz gut dass sie miteinander gespielt haben. Aber so richtig Freunde wurden sie auch nicht.

Aber das ändert sich dann eh alles wieder wenn sie dann zur Schule gehen. Ein Mädchen zum Beispiel das ich mal eingeladen hatte und mit der meine Maus überhaupt nichts anfangen konnte, ist mittlerweile ihre beste Freundin. Ich denke man kann es zwar versuchen aber nichts erzwingen. Wenn ich sehe dass mein Kind mit dem anderen nicht anfangen kann und sie nicht miteinander spielen können, dann würde ich das Kind nicht mehr einladen. Sie finden dann schon selber ihre Freunde und sollen sie sich auch selber aussuchen.