Verfilzt festes Haarshampoo die Haare?

Ich habe mich im Internet ein wenig über festes Haarshampoo informiert, da ich diese Produkte eigentlich ganz interessant finde und irgendwann einmal vielleicht ausprobieren wollte. Allerdings habe ich immer wieder davon gehört, dass festes Shampoo die Haare sehr verfilzen soll, wie es bei normaler Seife eigentlich auch der Fall ist. Von daher gibt es viele Leute, die dieses feste Shampoo absolut nicht empfehlen können.

Da besonders die festen Shampoos von Lush alles andere als günstig sind und ich auch nicht jedes Produkt an meine Haare lasse, würde es mich natürlich interessieren, ob das Shampoo die Haare tatsächlich verfilzen lässt, um keinen Fehlkauf zu tätigen. Wie ist das bei euch und welche Erfahrungen habt ihr bereits damit gemacht?

Du musst klar unterscheiden zwischen einem festen Shampoo, wie beispielsweise Lush es anbietet, und Haarseife. Festes Shampoo ist genau das, was der Name sagt. Es ist ein ganz normales Shampoo, nur die Konsistenz ist eben fest, daher erinnert es an Seife. Diese Mittel wirken sich je nach Zusammensetzung genauso auf die Haare wie andere Shampoos aus. Gerade bei Sorten ohne Silikon sind die Ergebnisse auch bei konventionellen Mitteln extrem unterschiedlich.

Haarseife ist dagegen eine echte Seife aus Pflanzenölen. Sie reinigt gründlich, entfernt aber anders als Shampoo nicht das gesamte Fett aus den Haaren. Das enthaltene Glycerin spendet Feuchtigkeit. Je nach Haartyp muss die ideale Haarseife mehr oder weniger stark überfettet sein. Ein zu geringer Fettanteil macht das Haar stumpf und lässt es leicht filzen.

Ist die Überfettung zu hoch, wirkt das frisch gewaschene Haar schwer und unsauber. Haarseife ist basisch, damit sich die Haarschuppen nicht zu sehr schließen und die Reinigung funktioniert. Daher bietet sich nach der Anwendung von Haarseife immer eine saure Rinse an. Dann sind die Haare auch mit Haarseife glänzend und leicht kämmbar.

Egal ob flüssiges oder festes Shampoo oder Haarseife: Man muss immer das passende Produkt für die eigenen Haare finden.

Es ist alles eine Frage der Technik. Mein Haar geht mir bis zur Hüfte und ich wasche es mittlerweile nur noch mit Seife, weil ich die meisten flüssigen Shampoos gar nicht vertrage und mit gereizter Kopfhaut reagiere.

Am Anfang ist es echt eine Umstellung, denn die Haare sind die Seife nicht gewöhnt. Das dauert ein paar Wochen, bis man die Seifenwäsche bei den Haaren optimal beherrscht und man muss ein paar Tipps befolgen, damit man die Haare damit auch schön bekommt, aber es geht auf jeden Fall.

Zum Einen darf man mit Seife die Haare im nassen oder eingeschäumten Zustand nicht total wild reiben. Man massiert sie ganz sanft, so, dass zwar Schaum entsteht, aber die Haare so wenig wie möglich verwirren. Eigentlich sollte man auch bei der Wäsche mit Shampoo nasses Haar nicht so rubbeln, aber das machen viele trotzdem, weil das Silikon und sonstige Additive im Shampoo das schlimmste verhindern. Trotzdem schadet zu starke mechanische Belastung im nassen Zustand dem Haar immer besonders stark.

Cooper75 hat schon die saure Rinse erwähnt. Die ist bei der Haarwäsche mit Seife unverzichtbar. Die Säure aus dem Essig oder aus der Zitrone legt die Schuppenschicht am Haar wieder an, so dass das Haar schön glatt und glänzend wird. Allerdings gibt es da kein Patentrezept, wie sauer die Rinse sein muss. Das hängt nämlich stark davon ab, wie kalkhaltig das Leitungswasser ist.

Je härter, desto saurer muss die Rinse sein. Wenn man zu wenig Essig oder Zitrone nimmt und das Wasser im Verhältnis dazu zu hart ist, bleibt Kalkseife im Haar zurück. Das Haar ist dann zwar sauber, wirkt aber trotzdem strähnig und die Leute glauben, die Haare sind nicht sauber.

Im Langhaarnetzwerk findet man einiges an Informationen, wie man am Besten die Haare mit Seife wäscht und auch welche Seifen gut sind. Denn nicht jedes Stück Seife das aussieht wie eine ist auch echte Seife. Und längst nicht jede Seife ist auch für die Haare gut geeignet. Und nicht alle Haare haben die gleichen Ansprüche an eine Seife, so dass man oft erst seine Lieblingsseife für die Haare finden muss. Da ist halt leider viel Wissen verloren gegangen, das unsere Großeltern und Urgroßeltern noch hatten.