Förderung beim Hauskauf - wovon ist es abhängig?

vom 10.05.2016, 08:46 Uhr

Wir finden bei uns einfach keine Wohnung, da es extrem viele Bewerber auf eine Wohnung gibt. Auf lange Sicht würden wir gerne ein Haus haben und ich denke auch, dass das durchaus drin sein könnte in ein paar Jahren. Nun habe ich gehört, dass das bei jungen Familien ein bisschen gefördert wird. Ich würde deswegen gerne mal wissen, an was diese Förderungen gekoppelt sind. Wie viele Einnahmen darf man dafür haben und in welcher Höhe wird denn überhaupt gefördert?

Natürlich gibt es hier schon ein paar Themen dazu, aber an wen ich mich wenden kann oder wo ich mich informieren kann habe ich da nicht gefunden. Muss man zur Förderung auch zwingend einen Kredit nehmen oder bekommt man auch so Geld wieder?

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Die Förderungen sind je nach Bundesland unterschiedlich und es gibt auch keine klaren Einkommensgrenzen, denn im Osten wird weniger verdient wie im Westen. Auch ist es nach Region unterschiedlich und nicht nur nach Bundesland. NRW gewährt z.B. ein günstigen Kredit auf 150.000 Euro, in Bayern bekommt man günstigeren Baugrund je nach Anzahl der Kinder usw. Auch wenn man alte Immobilien kauft die über 50 Jahre alt sind, können Förderungen bezogen werden.

Eine Barauszahlung oder Verrechnung direkt mit der Summe findet nicht statt, die Förderungen für junge Familien beziehen sich auf günstigere Kredite oder Preisnachlässe auf den Quadratmeter Grundstück zum bauen. Das Einkommen für eine solche Förderung muss grob unter 5000 Euro Netto im Monat liegen, aber auch dabei ist es je nach Bundesland unterschiedlich im einen sind es 5000 Euro, im anderen 2000 Euro.

Mit 2000 Euro Nettoeinkommen im Monat braucht man aber auch keinen Hauskauf anstreben wenn nicht mindestens 50% Eigenkapital vorhanden ist. Du schreibst auch davon, dass es in ein paar Jahren durchaus möglich wäre. Prüfe deine Finanzen genau und lass dich jetzt nicht von den günstigen Zinsen verleiten, denn ein Hauskauf ist niemals sicher und je weniger Eigenkapital mitgebracht wird, desto Risikoreicher. Auch wenn Banken und Anbieter anderes versprechen mit den eigenen vier Wänden ohne Eigenkapital.

Mit weniger als 20% Eigenkapital macht es auch keinen Sinn ein Haus zu kaufen, denn dann wird das komplette Eigenkapital von den Zinsen aufgefressen. Deswegen sollten es schon 30% sein zusätzlich zu den 10% Baunebenkosten bzw. Nebenerwerbskosten wie die Grundbuchumschreibung usw. die auf den Kauf noch mit drauf kommen.

Um ein Haus zu kaufen brauchst du das Geld, wie du dir das besorgst ist deine Sache. Entweder du hast das Kapital komplett, oder du musst entsprechend einen Kredit über die Summe aufnehmen. Die Förderungen sind davon in der ersten Linie nicht betroffen, da diese erst hinterher gewährt werden wenn der kauf bereits abgeschlossen ist. Etwas anderes ist es natürlich wenn du das Grundstück vom Land kaufst und dir der Preisnachlass gewährt wird für junge Familien und Kind, dann wird das direkt mit der Kaufsumme verrechnet.

Informieren kann man sich darüber gut im Internet, du müsstest einfach einmal nach deinem Bundesland suchen in dem du kaufen möchtest und nach Förderung für junge Familien suchen. Ansonsten könnten dir die Begriffe "Wohn-Riester", "KfW-Wohnungseigentum" und "BAFA.Förderung" noch eine Hilfe bei deiner Suche sein.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Danke für deine ausführliche Erklärung. Ich meinte mit in ein paar Jahren, dass es dann von der Summe her durchaus möglich wäre das ohne Kredit zu bezahlen. Wenn man aber einen Kredit zu günstigen Zinsen bekommen würde, müsste man mal durchrechnen, was sich eher lohnt. Auf jeden Fall weiß ich nun schon mal nach was ich googeln kann, also Danke.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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