Wann sind milde Strafen in Erziehung ausreichend?

vom 09.05.2016, 17:42 Uhr

Hier erwähnte ich schon A, die ihre Mutter und deren Ahnungslosigkeit ausgenutzt hat um sich einen neuen Gaming-Computer zu erschleichen, weil das "alte" Laptio nicht mehr gut genug war. Der Vater bekam das natürlich heraus und war alles andere als begeistert davon.

As Vater strafte seine Tochter dann dadurch, dass er ihr das Taschengeld für die nächsten zwei Jahre gestrichen hat, was in meinen Augen eine sehr milde Strafe ist und gar nicht im Verhältnis zu dem Mist steht, den A gebaut hat. Denn A geht eh nicht viel aus und hockt nur zu Hause und zockt mit dem Gerät. Ich würde daher sagen, dass der Nutzen hier trotzdem überwiegt.

Ich finde diese Strafe ehrlich gesagt zu milde und hätte, wenn das mein Kind gewesen wäre, das Gerät wieder zurück geschickt, damit das Kind lernt, dass es mit so einem Verhalten nicht noch einmal durch kommt. In meinen Augen wäre es angemessen, das Gerät wieder zurück zu geben, was As Eltern aber nicht getan haben. Bin ich vielleicht zu streng? Ist es schon Strafe genug, kein Taschengeld zu bekommen? Wie würdet ihr euer Kind in so einer Situation bestrafen und warum?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Mag jetzt an mir liegen, aber ich finde, dass in dem Fall die Mama einen Fehler gemacht hat und nicht das Kind. Für ein Kind, dass immer alles bekommt, ist es doch normal, das es dann eben auch so etwas macht um den nächsten teuren Gegenstand zu bekommen. Sind wir auch mal ehrlich, Wissen hin oder her so eine Ausgabe bespricht man einfach auch mit dem Partner und wenn man es sich nicht leisten kann, kauft man das nicht.

Ich finde, dass man generell eher mit loben in der Erziehung arbeiten sollte und die Strafen auch nicht so extrem hart ausfallen sollten. Taschengeldentzug finde ich durchaus in Ordnung, wenn das Kind vom Geld nicht alles für sich kaufen muss und es wirklich nur ein Taschengeld ist, aber für 2 Jahre ist das Ganze schon bescheuert, weil man sich damit nur Diskussionen schafft. Wann solche milderen Stufen ausreichen muss man vom Vorfall abhängig machen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ehrlich gesagt, finde ich einen zweijährigen Taschengeldentzug, wenn er denn durchgezogen wird, sogar eher hart als mild. Die Gefahr sehe ich eher, dass die meisten Eltern so eine lange Strafe vermutlich auf Dauer ohnehin nicht durchziehen werden. Und wenn die Mutter so weich und nachgiebig ist, wie du es in dem anderen Posting beschrieben hast, wird sie der Tochter vermutlich ohnehin immer wieder Geld zustecken, sodass die Strafe im Nirwana verpuffen wird.

Die Maßnahme den Rechner einfach wieder zurückzuschicken, hätte ich auch auf alle Fälle als sinnvoller erachtet. Zum einen unter dem finanziellen Aspekt, zum anderen wäre mir die Strafe oder eher die Konsequenz als unmittelbar begreifbar für den Teenager erschienen. Dass die Mutter aber so hinter dem Rücken des Vaters handelt, verstehe ich auch nicht.

» Verbena » Beiträge: 4970 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich sehe das Versagen nicht bei der Mutter alleine, denn der Tochter ist mit 17 Jahren durchaus bewusst bei wem sie solche Dinge bringen kann und wie man die Mutter am besten gefügig macht. 2 Jahre Taschengeldentzug finde ich noch wenig, denn wer zahlt mit 19 Jahren seinem Kind noch Taschengeld? Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem die Tochter selbst arbeiten geht und entsprechend auch ihr eigenes Geld verdient.

Ich sehe diese Strafe noch als zu mild an. Gehen wir davon aus, dass die Tochter im Monat 50 Euro Taschengeld bekommt. Nach zwei Jahren ist das eine Summe von 1200 Euro. Das Gerät hat 1500 Euro gekostet und somit hat diese noch 300 Euro "Gewinn" gemacht. Zudem kann sie das Gerät direkt benutzen und wenn es wohl wieder kaputt ist, dann bekommt sie ohnehin einen neuen von den Eltern.

Ich hätte es als Sinnvoller erachtet neben dem Taschengeldentzug die Summe für das Laptop zurückzufordern. Und das kann entweder über die Mutter passieren, die sich dann halt einen weiteren Job suchen muss wenn es ihr wichtig ist das ihre Tochter das Gerät hat, oder durch die Tochter die sich dann einen Job suchen müsste und auch einmal aus ihrem Zimmer nach draußen kommt. Die dritte Variante, wenn Mutter und Tochter beide zu faul dafür sind, eben das Gerät zurück schicken.

Im übrigen sehe ich 17 Jahre als ein Alter an, indem man kein Taschengeld mehr seinem Kind geben muss. Es ist ein Alter, bei dem man ohne Probleme sich nebenbei selbst etwas verdienen kann. Würde das gemacht werden, dann wäre ich auch bereit finanziell etwas dazu zu geben für teure Wünsche, aber eine monatliche sichere Einnahme durch Taschengeld würde für mich nicht stattfinden.

Die Tochter hat offenbar auch keinen Bezug zu Geld und dessen Wert. Für sie ist es momentan einfach, nur mit den Fingern schnippen, Mutter bequatschen und dann steht das neue Laptop direkt vor der Tür. Wird das weiterhin so gemacht, dann kommt sie nie selbstständig in ihrem Leben zurecht, lebt über ihre Verhältnisse und hat keinen Anlass dazu überhaupt einmal einem geregelten Job nachzugehen.

Ich finde die Eltern setzen mit ihren Maßnahmen generell falsche Signale an ihr Kind, auch das sie vorher bereits zwei mal ein solch teures Laptop ihr gekauft haben. Zudem es auch unsinnig ist zum zocken auf entsprechende Laptops zurück zu greifen, da rollen sich mir bereits die Fußnägel nach oben. Ein wenig Informieren und auch den Eltern wäre klar, dass sie mit einem festen Computer besser bedient wären in mehreren Hinsichten.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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