Eigene Mutter nur am Muttertag zur Arbeit fahren?

Ich habe ein sehr gutes, freundschaftliches Verhältnis zu meiner Mutter, wobei sich das aber erst nach meiner Pubertät, also als ich erwachsen geworden war, gebessert hat. Ich zeige ihr auch so gerne, wie wichtig mir sie ist und pflege den Kontakt, wobei ich sie nicht nur an Muttertag ehre und wertschätze.

So ist es auch schon häufiger vorgekommen, dass ich sie zur Arbeit gefahren habe, wenn ich zuvor eh zu Besuch da war. Sie hat nämlich keinen Führerschein und da mein Vater zur Zeit gesundheitliche Probleme mit der Schulter hat, mache ich das sehr gerne um den beiden zumindest etwas das Leben zu erleichtern.

Ich habe mich neulich mit einer Bekannten darüber unterhalten, die dafür wenig Verständnis hat. Sie meinte, sie würde ihre Mutter höchstens am Muttertag zur Arbeit fahren, mehr aber auch nicht. Ansonsten wären derartige Bemühungen doch total überflüssig. Ihr Verhältnis zu ihrer Mutter ist aber auch mehr schlecht als recht.

Würdet ihr eure eigene Mutter auch nur am Muttertag zur Arbeit fahren, selbst wenn sich diese Gelegenheiten häufiger ergeben würden? Was haltet ihr von der Einstellung meiner Bekannten?

Ich finde es traurig, wenn man seiner Mutter nur am Muttertag zeigt, dass sie einem etwas bedeutet. Wenn ich doch die Zeit und Gelegenheit dazu habe, würde ich sie häufiger zur Arbeit fahren. Gerade wenn es keine großen Umstände bedeutet, sollte man das doch gerne für jemanden machen, der einem etwas bedeutet.

Daher kann ich es nicht verstehen, dass man nur am Muttertag eine Ausnahme macht und seine Mutter nur dann zur Arbeit fährt. Man sollte sich auch mal fragen, wie sich die Mutter dabei fühlt. Mir wäre das wohl zu blöd und ich würde dann auch als Mutter am Muttertag darauf verzichten, von meinem Kind zur Arbeit gefahren zu werden.

Weiß deine Bekannte überhaupt von deinen Beweggründen wieso du deine Mutter schon häufiger auf Arbeit gefahren hast? Für mich sieht das gerade eher so aus, dass diese der Meinung ist du machst das ohne einen triftigen Grund. Nachdem aber kein Führerschein und auch noch gesundheitliche Probleme bei deinem Vater der Ausschlaggebende Punkt sind wieso du sie fährst, sollte man das vielleicht nicht unerwähnt lassen. Denn dann dürfte sich auch eine andere Meinung dazu ergeben.

Ich brauche ebenfalls keinen Muttertag um an meine Mutter zu denken oder etwas für sie zu machen. Ich sehe das ohnehin mehr als ein Alibi Tag, an dem man etwas machen muss und sich dann das restliche Jahr wieder auf die faule Haut legen zu können. Viel mehr sollte man jeden Tag an seine Mutter denken und sie auch unterstützen wenn es notwendig ist und räumlich auch funktioniert.

Wieso sollte ich meine Mutter nur am Muttertag auf Arbeit fahren, davon hat sie doch auch nicht wirklich was, gerade wenn es an anderen Tagen zeitlich oder gesundheitlich nicht klappt mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren. Dann sollte ich sie also stehen lassen, weil nicht Muttertag ist? Das ist eine komische Logik die deine Bekannte dabei an den Tag legt. Zudem dieses Jahr Muttertag noch am Sonntag war und nicht jeder dort arbeiten muss, soll ich sie dann trotzdem auf Arbeit bringen?

Das Beispiel, dass man jemanden zur Arbeit fährt, kann man aber auch anders sehen. Warum muss man jemanden zur Arbeit fahren, der vielleicht selbst fahren kann oder öffentliche Verkehrsmittel nehmen kann? Wenn man das jeden Tag machen würde, dann wäre das eine ganz schöne Verpflichtung, die man eingeht.

Wenn ich mich verpflichte, jemanden immer zur Arbeit zu fahren, dann muss man immer pünktlich bei der Person sein, muss vielleicht andere Erledigungen hinten an schieben und sich einschränken. Das kann man mal aus Nettigkeit machen, aber ich würde das auch nicht andauernd tun und würde daraus nun keinen Beleg für mangelnde Mutter-Kind-Beziehungen herleiten.

Ich würde meine Mutter schon zur Arbeit fahren, wenn mein Vater gesundheitlich angeschlagen wäre und er somit Entlastung brauchen würde. Mein Verhältnis zu meiner Mutter ist auch nicht top, aber letztendlich bin ich immer für sie da, wenn sie mich braucht und weiß sie auch so zu schätzen, selbst wenn sie nicht immer nett zu mir ist. Immerhin hat sie mich geboren und ich darf dank ihr auf der Welt sein. Solche Gesten sind denke ich normal und man sollte seiner Mutter nicht nur an einem Tag zeigen, dass man sie mag.