"Waltz with Bashir" Mein bewegenster Film!
Ich habe mir eigentlich nicht viel von dem Film"Waltz with Bashir" erwartet, da er angekündigt wird als animierter Dokumentarfilm noch dazu ist der Film eine israelische-deutsch-französische Co-Produktion, das ja auch eher abschreckend klingt.
Ein Freund hat mir den Film empfohlen und deswegen habe ich ihm mir heute angesehen und er hatte recht, es ist ein wunderbare angenehme Abwechslung zu den Hollywood-Allerlei, ich bin von dem Film immer noch schwer beeindruckt. Ein kluger tiefer Film, mit tollen Bildern die immer so "real" wie ein Traum wirken, ein Film der zum Nachdenken anregt, so wie es, zumindest bei mir, bisher noch kein "Kriegsfilm" schaffte. Allerdings sollte man den Film speziell am Anfang eine Chance geben, den der Anfang beginnt sehr langsam und ungewöhlich und man ist schon versucht aufzustehen.
Die Dokumentation ist die Biografische Erzählung von Autor und Regisseur Ari Folman, der als 19-jähriger Mitte der 80er Jahre in der israelischen Armee seinen Dienst leistet. Diese Zeit hat er vollkommen verdrängt, er hat keine Erinnerung mehr an den Libanon Krieg, an dem er beteiligt war. Erst als ihm ein Freund von seinen immer wiederkehrenden Alpträumen erzählt, die mit dem Krieg zusammenhängen muss, realisiert er seine eigene Lücke und er macht sich auf diese Lücke zu schließen. Er trifft sich mit früheren Kameraden und Freunden und spricht über diese Zeit. Nach und nach kommen wieder seine verdrängten Erinnerung und am Ende muss er feststellen, dass an einem furchtbaren Massaker an dem etwa 2-3000 Palästinensern hingerichtet wurden, die israelische Armee nur billigend zusah und nicht eingriff. Eher im Gegenteil, die israelische Armee unterstützte sogar die christliche Milizionäre, die das Massaker anrichteten und er Ari Folman als Teil dieser israelischen Armee, hat bei diesem Massaker indirekt mitgeholfen.
Der Film hat den "Golden Globe" als bester fremdsprachiger Film" bekommen, leider darf er aus irgendwelchen formalen Dingen nicht an der Oscar-Verleihung teilnehmen. Der Film ist schon seit Dezember in den Kinos, ich glaub da wird es schon schwer ein Kino zu finden das den Streifen noch spielt, aber wie gesagt absolut Sehenswert!.
Schreckliche Kriegserlebnisse zu verdrängen, das ist wohl das Beste, was ein ehemaliger Soldat machen kann. Denn wie soll man all die schrecklichen Gräueltaten sonst verarbeiten. Da muss man psychisch krank werden. Die Albträume des Freundes sind es schließlich, die auch dafür sorgen, dass die verdrängten Kriegserlebnisse wieder ins Gedächtnis zurück gerufen werden. Wenn man bei einem solchen Massaker auch nur zusah, so fühlt man sich trotzdem schuldig, weil man es nicht verhindern konnte.
Ein solches Geschehen mit sich herum zu tragen, kann den Menschen verändern. Ich glaube schon, dass es sich lohnt, diesen Film in Ruhe anzusehen. Nur, wie wird man selbst damit fertig? Denn man weiß ja, dass es eine Dokumentation ist und kein Hollywood-Gespinnst.
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