Bedrängt es Hunde zu sehr, wenn sie umarmt werden?
Ich habe vor kurzem einen Beitrag in einer Tiersendung gesehen, in dem darauf hingewiesen wurde, dass es viele Hunde nicht gerne mögen, wenn sie vom Menschen umarmt werden. Für Hunde ist doch bedrängend und auch eine bedrohliche Situation. Daher könnte es durchaus mal passieren, dass der Hund dadurch aggressiv würde und eben deutlich zeigt, dass er dies nicht möchte.
Meine Hunde sind beide sehr schmusig und ich kann eigentlich fast alles mit ihnen machen. Sie vertrauen mir da schon und wissen, dass ich ihnen nichts schlimmes antun würde. Ich nutze es gerade bei meiner großen Hündin aus, dass ich sie so schön umarmen kann. Durch ihre Größe bietet sich das schon an.
Aber auch meinen kleinen Hund kann man mal drücken. Ihnen macht das nichts aus. Wenn ich jedoch merken würde, dass sie sich dadurch unwohl fühlen oder ähnliches, würde ich das natürlich unterlassen. Wie ist es bei euren Hunden? Könnt ihr sie umarmen oder macht ihr das generell nicht, damit der Hund sich nicht bedrängt fühlt?
Umarmen ist ein häufiger Grund für Bissverletzungen bei Kindern. Der Abwehrschnapper, den viele Hunde dann machen, trifft in der Regel das Gesicht. Selbst wenn der Hund nur droht, führen die Wucht der Bewegung und die Spitzen Zähne in der weichen Haut mit dem nah darunter liegenden Knochen zu heftigen Platzwunden.
Natürlich kann ich meine Hunde umarmen. Ich kann sie auch umwerfen, auf den Rücken drehen, an der Vorder- oder Hinterbeinen hochheben und sonstige Scherze machen. Schließlich kennen wir uns in- und auswendig. Ich kann auch ohne Betäubung Krallen ziehen oder einige Stiche nähen.
All das würde ich aber nicht bei einem fremden Hund oder bei einem Hund, der erst wenige Monate bei uns ist, versuchen. Ich würde es auch keinem anderen Menschen erlauben. Je nach Hund ist das auch nichts für Familienmitglieder.
Mein Hund mag das ganz eindeutig nicht. Ihr ist es schon zu viel, wenn ich hinter ihr liege und ihr nur den Kopf streichle. Da steht sie auf und legt sich woanders hin. Von den Hunden, mit denen ich aufgewachsen bin, bin ich das gar nicht gewohnt. Die waren auch alle Kuschler. Daher kann ich es nun bei meinem Hund nicht immer lassen, auch wenn ich mich schon sehr gebessert habe.
Allerdings hat mein Hund niemals auch nur Schnappbewegungen gemacht. Wenn es ihr zu bunt wird, fiept sie höchstens mal. Mit kleinen Kindern hat sie zum Glück keinen Kontakt.
Schnappen gegenüber den Bezugspersonen ist bei Hunden, die in ihrer Familie angekommen sind, eher selten. Und selbst wenn es passiert, ist das bei Erwachsenen kein Drama. Schließlich beißt ein schnappender Hund nicht, er kommuniziert nur.
Und wenn ein Hund mir gegenüber seinen Unmut kundtut, dann darf er das. So lange er akzeptiert, dass ich seine Meinung nur zur Kenntnis nehme, das aber nichts an meinem Verhalten ändert und dann die Beißhemmung sicher da ist, kann er gerne knurren, schnappen, drohen und toben. Schließlich ist es kein Stofftier.
Da meine Hunde am liebsten in mich hineinkriechen würden, finden sie Umarmungen von mir toll. Aber nichts jedes Familienmitglied würde Begeisterungsstürme bei jedem Hund auslösen. Da sind die Freundschaften individuell verteilt. Fremde sollten es komplett lassen, das könnte fiese Löcher geben.
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