Lehrer, die Noten launenabhängig vergeben - schon erlebt?

vom 12.02.2015, 13:19 Uhr

Ich hatte mal eine Lehrerin, die sich bei mündlichen Noten bestechen lassen hat. Beispielsweise mochte sie mich nicht und ich habe einen inhaltlich perfekten Vortrag gehalten. Sagen kann ich das, weil ich das zusammen mit einem Fachmann in dem Gebiet ausgearbeitet habe. Ich bekam dann eine 2, weil sie mich schlechter nicht bewerten konnte, das wäre aufgefallen. Eine andere Schülerin hatte inhaltlich einen sehr schlechten Vortrag zu einem sehr leichten Thema, brachte aber Schokolade mit und bekam eine 1. Hattet ihr auch solche Lehrer?

Eingeschleimt habe ich mich deswegen nicht. Immerhin habe ich auch meinen Stolz und wenn sie mir deswegen schlechte Noten geben will, ist das schon in Ordnung, es ist ja ihre Charakterschwäche. Für mich stand dann aber auch fest, dass ich nicht nur Realschule machen will, sondern auch Abitur, deswegen haben mich die Noten bei ihr nicht gestört.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ja das habe ich auch schon einmal erlebt. Der Lehrer konnte mich auch nicht leiden, war aber auch leider mein Klassenlehrer. Er hat mir dann eine Empfehlung für eine Sonderschule ausgestellt, weil ich seiner Meinung nach dumm war. Nach langen reden meiner Eltern, hat er mir dann eine Empfehlung für eine Gesamtschule ausgestellt.

Diese habe ich dann sehr gut abgeschlossen, habe mein Fachabitur direkt im Anschluss im technischen Bereich erhalten. Um danach noch einmal eine Ausbildung im kaufmännischen Bereich zu machen, im allgemeinen kann man bei mir dann nicht von dumm reden. Leider konnten man diesem Herrn auch nicht noch eins auswischen, weil er zwei Jahre nach mir in Rente gegangen ist. Gut das er mir dank meiner Eltern nicht die Zukunft versaut hat.

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» 19kitty90 » Beiträge: 573 » Talkpoints: 2,58 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich hatte mal eine Lehrerin im Englisch-Leistungskurs, die mich wirklich gehasst hat. Sie hat auch Noten eher nach Sympathie verteilt und nicht nach Können oder Noten. Direkt als unser Leistungskurs in der 12 anfing, kam eine Schülerin aus Neuseeland aus einem Auslandsaufenthalt wieder um ihre Sprachkenntnisse zu verbessern.

Ganz offensichtlich hatte sich diese Mitschülerin mit unserer Lehrerin vor diesem Aufenthalt darüber unterhalten und sich Tipps geholt. Die Schülerin kam nämlich mit einer riesigen Tüte mit den neuseeländischen Lieblingskeksen der Englischlehrerin wieder und hat die Kekse direkt vor der ganzen Klasse an die Lehrerin überreicht. Komischerweise hatte diese Schülerin danach nur 1en, was ich persönlich total unfair fand.

In Biologie hatte ich mal eine Lehrerin, bei der ich auch machen konnte was ich wollte, ich habe nie eine bessere Note bekommen. In meinem ersten Halbjahr bei ihr war ich eher passiv, habe nur das nötigste gesagt und nie ein Referat gehalten. Sie gab mir dafür eine 3-, was durchaus gerechfertigt war. Das Halbjahr darauf wollte ich aber meine Note verbessern, ich meldete mich viel häufiger als sonst, ich hielt auch ein Referat, aber dennoch gab sie mir auf dem Zeugnis eine 3- mit der Begründung ich würde ja nie etwas sagen.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Solche Lehrer kennt wohl jeder, wobei man sich teilweise echt falsch einschätzt. Das erlebe ich immer wieder, dass Schüler kommen und fragen warum sie keine eins bekommen haben, schließlich hätten sie ständig aufgezeigt.

Aber es reicht nicht ständig aufzuzeigen, sondern man muss auch gute Beiträge leisten, sonst bringt das ganze Aufzeigen nichts.

Aber ich hatte mal einen Lehrer der aus Prinzip keine Einsen vergeben hat. Da frage ich mich heute noch, was ihm leisten muss, um eine zu bekommen. Es gab während meiner kompletten Zeit auf dem Gymnasium nicht einen Schüler, der bei ihm eine Eins hatte.

» JadeC » Beiträge: 677 » Talkpoints: 1,71 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ja, ich hatte mal so einen Mathelehrer, ein richtiges A****loch. Er hielt mich für eine Zicke, weil ich, wie etwa drei Viertel der Klasse, nicht mit seinem Unterricht klar kam, aber im Gegensatz zu den anderen nicht versuchte das zu verheimlichen. Er beschwerte sich sogar bei meinen Eltern, dass ich immer versuchte seine Autorität zu untergraben, was nicht einmal stimmte. Aber er vertrug wohl kein Kontra.

Jedenfalls hat dieser Lehrer mir in einer Arbeit eine 6 gegeben mit der Begründung, man könnte meine Schrift nicht lesen und er wisse nicht, welche Zeichen Zahlen und welche Buchstaben seien. So könnte man meine Arbeit leider nicht benoten, weshalb ich ernsthaft meine erste und einzige 6 im Leben reingedrückt bekam. Ich habe mich nicht einmal getraut, mit meinen Eltern darüber zu reden und sie "vorzuschicken", weil ich ahnte, dass weitere Diskussionen es noch schlimmer machen könnten.

Eine andere Lehrerin, die mich wegen meiner politisch inkorrekten Meinung ebenfalls nicht mochte, würgte mir zum Abi hin auch noch mal schön eine schlechte Note rein. Obwohl ich in der Klausur 12 Punkte hatte und meine Mitarbeit im oberen Mittelfeld lag, bekam ich 7 Punkte auf dem Zeugnis. Dabei bin ich mir ziemlich sicher, dass die Note keine 5 Punkte von der Klausur abweichen kann. Blöderweise handelte es sich um mein Endzeugnis und es war klar, dass ich mir nach dem Abi nicht noch einmal die Mühe machen würde, das mit ihr auszudiskutieren.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Das kenne ich aus meiner Schulzeit auch noch. Da war zum Beispiel der Biolehrer, der ständig schlecht gelaunt war. Damals durfte man noch mündlich den Schüler vor der Klasse ausfragen und öffentlich die Zensur verkünden. Wenn ein Schüler nicht innerhalb Sekundenbruchteile in geschliffenem Deutsch die Antwort kanonenartig raushauen konnte, hat er dafür keinen Punkt gegeben. So kam es immer wieder vor, dass Schüler mit Wortfindungsstörungen schlechte mündliche Noten bekamen, weil sie den Satz mit Ähm da ist, glaube ich angefangen haben und der Lehrer sie dann gleich unterbrochen hat und zur nächsten Frage übergegangen ist. Heute im Nachhinein wundert man sich schon, warum wir uns das als Klasse gefallen lassen haben?

Gerade aber in Deutsch hat man oft gemerkt, wie willkürlich die Benotung war. Am schlimmsten fand ich da so Arbeiten wie Gedichtinterpretation. Was ist eigentlich eine zulässige und richtige Interpretation eines Gedichtes? Wenn man da eine gute Zensur haben wollte, dann musste man entweder der Liebling vom Lehrer sein oder zufällig die Interpretation schreiben, die in seinen Lehrerhandreichungen auch drin steht. Wenn man selbst etwas begründet hat, und das hat ihm nicht gefallen, hagelte es schlechte Zensuren. Wegen solchem Unterricht haben ganz viele Leute bei uns die Lust an Lyrik verloren.

Auch im Fach Kunst war es sehr auffällig. Welches Bild ist gut komponiert und technisch gut gemacht? Meist war es das von den Lieblingen der Lehrer und bei Lehrer A waren Schüler B und C die besten, bei Lehrer X dann zufällig die Schüler Y und Z und der fand aber B und C könnten überhaupt gar nichts künstlerisch wertvolles zu Papier bringen. Viel schlimmer noch fand ich es, wenn die dritte Kunstlehrkraft keine Lust hatte zu benoten. Dann hat sie einfach die Klasse nach der Meinung gefragt und die Zensuren vergeben lassen. Klar haben dann die beliebtesten Alpha Schüler die 1er bekommen und die Außenseiter die schlechten Zensuren. Das war dann immer der Punkt wo ich mich gefragt habe, welcher Idiot auf die Idee gekommen ist, dass man in der Schule künstlerische Schülerarbeiten benoten soll.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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