Muss man einem Streikaufruf nachkommen?

vom 03.05.2016, 19:46 Uhr

Ein Kumpel von mir arbeitet in der Metallindustrie, wobei die IG Metall ja für diese Woche mehrstündige Streiks angekündigt hatte. Mein Kumpel hat darauf aber so gar keine Lust. Beim letzten Mal hat er den ganztägigen Streik wohl mitgemacht und ist der Ansicht, dass er darauf verzichten kann. Er arbeitet lieber als seine Zeit "sinnlos" mit irgendwelchen Streiks zu verschwenden. Daher versucht er Streiks auch immer zu vermeiden, selbst wenn seine Branche davon betroffen ist.

Heute hat die IG Metall wieder zu mehrstündigen Streiks aufgerufen, wobei er da "leider" mitmachen musste. Er wollte eigentlich nicht, aber er meinte, dass der Streik dieses Mal obgligatorisch wäre und er keine andere Wahl gehabt hätte. Muss man einem Streikaufruf immer nachkommen oder hat man die freie Wahl?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Bei solchen Gewerkschaften wird schon ein erheblicher Gruppenzwang ausgeübt, teilweise auch auf die Nicht-Gewerkschafter. Ich habe schon Fälle erlebt, dass es zu Nötigung (zum Beispiel durch den "Einsatz" von Hunden) oder sogar tätlichen Übergriffen ausgeartet ist, wenn ein Nicht-Streikender versucht hat, das Firmengelände zu betreten.

Von daher kann ich die Aussage deines Kumpels sehr gut verstehen. Auch wenn es wohl keine echte Pflicht zum Streik geben wird, kann der ausgeübte Druck durchaus so empfunden werden. Die Lösung aus dem Dilemma, welches wohl auch sehr beliebt ist, ist einfach an Streiktagen zuhause zu bleiben und es als eine Art Zwangsurlaub zu verstehen.

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