Nicht mit Vermieter im selben Haus wohnen wollen?
A und B wollen umziehen und haben auch schon die Zusage für einen Besichtigungstermin erhalten und von Makler erfahren, dass die Wohnung in einem Zwei-Parteien-Haus liegt und der Eigentümer direkt im Erdgeschoss lebt. Man würde den Vermieter also theoretisch jeden Tag sehen können, wenn was sein sollte.
A findet den Gedanken daran gar nicht so schlimm. Denn beide sind eher einfach gestrickt und sind pflegeleicht. Sie sind beides keine Partymenschen und eher ruhig und unauffällig. Haustiere oder Kinder sind auch keine vorhanden, die Lärm machen könnten und ein festes gutes Einkommen haben auch beide, sodass A keine Probleme sieht, warum man mit dem Vermieter in Konflikt geraten könnte.
B sieht die Situation aber eher mit gemischten Gefühlen und geht eher davon aus, dass die Vermieter ihre Macht ausnutzen könnten was Themen wie Heizung und sowas angeht. Seine Eltern wohnen nämlich in einem Haus, dessen Eigentümer auch im selben Haus wohnt und seine Macht total ausnutzt und über Nacht die Heizung komplett ausschaltet, sogar im Winter, weil er der Meinung ist, dass das besser für das Haus ist und dass man eben Kosten sparen muss. Dementsprechend ist es in der Wohnung auch bitterkalt.
Jetzt ist A natürlich ratlos und weiß nicht, was sie B auf seine Bedenken hin erwidern soll. Ich habe zu ihr gesagt, dass ich solche "Problem-Vermieter" für eher unwahrscheinlich halte, da ein Makler ja auch nicht gerade günstig ist und die wollen bestimmt nicht alle paar Monate neue Mieter suchen lassen müssen, weil sie die Mieter vergraulen. Würdet ihr nicht mit dem Vermieter im selben Haus wohnen wollen? Könnt ihr Bs Bedenken verstehen oder ist er zu pessimistisch?
Ich bin da ganz auf B.s Seite und würde auch sehr, sehr ungern mit dem Vermieter unter einem Dach wohnen wollen. Im Gegenteil, ich finde anonyme Gesellschaften am angenehmsten, die tausende Wohnungen haben und wo man nur Kontakt zu irgendeiner Sekretärin hat. Für die ist deine Wohnung dann wirklich nur irgendeine Zahl mit einem bestimmten monetären Wert.
Wenn der Vermieter aber Räume seines eigenen privaten Hauses vermietet, dann ist das voll und ganz sein Reich. Er könnte Interesse an allem haben. Bis hin zur Farbe der Vorhänge, wenn die nicht zu seinen Vorhängen ein Stockwerk drüber passt. Ich würde mich da nie zuhause fühlen können, sondern eher wie ein ungebetener Gast.
Und die Wahrscheinlich für so ein Verhalten schätze ich schon recht hoch ein. Immerhin lebt er dort. Es ist sein Besitz und zwar ein teuer erkaufter und wahrscheinlich noch nicht mal abgezahlter Besitz. Außenrum leben seine Nachbarn. Und die Maklergebühren nimmt er wahrscheinlich ab und zu gerne in Kauf. Immerhin ist er jeden Tag da und muss sich mit seinen Mietern auch wohl fühlen.
Ich sehe es kurz gesagt eigentlich in allen Punkten wie Bienenkönigin schon beschrieb. Selber hatte ich mal ein wirklich tolles und sehr günstiges Wohnungsangebot mit Terrasse, Garten und mehreren Zimmer zum Preis kaum höher als eine kleine Wohnung in einem Wohnblock. Der Haken war, dass die Vermieterin oben wohnte und ich sie vom Erzählen kannte. Sie hatte nun wirklich früher oder später mit jedem ihrer Mieter Streit. Ich habe das Angebot dann ausgeschlagen.
Wenn ich mal so alle Horrorgeschichten Revue passieren lasse, die ich je von anderen bezüglich der Vermieter gehört habe,waren es immer private Vermieter, die die meisten Probleme machten. Die mussten nicht mal zwangsläufig mit im Haus wohnen, allein die Tatsache in der Nähe zu wohnen oder privater Vermieter zu sein, mit dem Bedürfnis, das eigene Hab und Gut mit Zähnen und Klauen schützen wollen, hat schon gereicht für eine Menge Ärger.
Für mich wäre ein Vermieter im Haus eine permanente Stresssituation, weil ich mich immer sehr unter Druck sähe, dass immer alles perfekt zu sein hat in meiner Wohnung, dass ich ja keinen Fehler mache und etwa den Müll falsch sortiere, die Fenster nicht oft genug putze oder wer weiß was noch alles. Es gibt so unglaublich viele Kleinigkeiten, an denen ein pingeliger Vermieter Anstoß nehmen könnte.
Wir haben zwar nicht mit unserem Vermieter im gleichen Haus gewohnt, aber direkt neben ihm. Eigentlich war das bis zu einem gewissen Punkt auch kein Problem. Der Vermieter hat nie einfach unangekündigte Besuche oder ähnliches gemacht. Allerdings ging er uns immer ganz schön mit der Gartenpflege auf die Nerven. Da war er wohl sehr pingelig und es war ihm eigentlich nie gut genug, was wir eben gemacht haben.
Wenn etwas war, dann hat er uns schon mal oben auf dem Hof und gemeinsamen Parkplatz der Häuser abgepasst. Aber das war für uns eigentlich kein Thema. Alles in Allem sind wir eigentlich gut mit ihm ausgekommen, bis es uns einfach irgendwann zu laut wurde. Da über uns ein religiöses Zentrum eingerichtet wurde und es danach immer sehr laut zu ging.
Ich würde mir gut überlegen, ob ich mit meinem Vermieter im selben Haus wohnen wollte. Aber da sollte man sicherlich nicht alle Vermieter über einen Kamm scheren. Wenn es vielleicht sogar ein nettes älteres Ehepaar ist, die vermieten und die selbst gerne Ruhe haben, dann spricht doch nichts dagegen. Ich würde das einfach nach Sympathie entscheiden und mir den Vermieter dann eben einfach mal ansehen.
Ich muss auch sagen, dass ich hier auf der Seite von B bin und eher nicht mit dem Vermieter zusammen im selben Haus wohnen wollen würde. Sicher kann es gut gehen, aber ich hätte auch die Befürchtung, dass der Vermieter dann genau die Dinge überwacht, wie oft ich im Treppenhaus putze oder meine Fenster saubermache oder solche Dinge eben. Der Vermieter möchte sicher nicht die Mieter vergraulen, aber schon dieses Gefühl der Überwachung würde ich nicht haben wollen.
Auch hier gilt das ganz normale Mieterrecht und ein einfaches abstellen der Heizung in der Nacht geht einfach nicht, dafür hat der Vermieter sorge zu tragen. Entsprechend hätte dann direkt die Miete gekürzt werden können, da es einen Mangel darstellt und zusätzlich hätte man damit auch einen Anwalt und den Mieterschutzbund einschalten können. Leider gibt es immer wieder Vermieter die meinen sich alles nehmen zu können und jeder tanzt nach ihrer Pfeife. Die wenigsten wehren sich einfach nur dagegen und das ist das hauptsächliche Problem wieso das überhaupt funktioniert.
Ich selbst habe schon in mehreren Wohnungen gelebt, bei denen der Vermieter mit im selbem Haus war. Ich habe dabei durchweg nur positive Erfahrungen gemacht. War etwas kaputt, dann hatte ich direkt einen Ansprechpartner der sich auch umgehend darum gekümmert hat. Brauchte ich etwas anderes, dann half man sich gegenseitig aus. Auch um meine Tiere haben sich meine Vermieter gekümmert, wenn ich mehrere Tage beruflich unterwegs war. Dafür habe ich im Gegenzug ihre Enkelkinder ab und an gehütet oder im Garten geholfen, was diese nicht mehr selbst geschafft haben. Auch dafür wurde ich regelmäßig zum grillen eingeladen oder habe frisches Obst und Gemüse aus dem Garten bekommen.
Insgesamt war das immer recht harmonisch und ich kam mir eigentlich sehr so vor, als wenn ich in die Familie mit aufgenommen worden bin als Mieterin. Dabei hatte ich sogar die Wohnungsschlüssel beim Vermieter hinterlegt. Diese sind trotzdem nur nach Ankündigung oder nach Aufforderung in meine Wohnung gekommen. Einfach so Besuche zur Kontrolle gab es nicht. Aber wie gesagt, das kommt auch immer auf den Typ Mensch darauf an den man als Vermieter hat.
Ich war traurig als ich dort dann als beruflichen Gründen ausziehen musste und habe heute immer noch Kontakt mit meinen ehemaligen Vermietern von dieser Wohnung, da es für mich quasi ein Familienersatz war und ich mir dort auch immer herzlichst aufgenommen werde. Auch jetzt ist das noch der Fall, obwohl ich dort seit ca. 6 Jahren nicht mehr lebe kann ich dort jederzeit anrufen und werde immer noch regelmäßig zum grillen eingeladen.
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