Motivationsschreiben zu welchen Anlässen üblich?

Ich hatte noch nie ein richtiges Motivationsschreiben verfassen müssen, da das bei mir eigentlich noch nie so richtig nötig war. Ich habe mich entweder immer richtig beworben oder meine Person kurz vorgestellt, aber als Motivationsschreiben würde ich das alles nicht unbedingt bezeichnen.

Motivationsschreiben werden ja aber oft bei Uni-Bewerbungen verlangt. Auch dann, wenn man bestimmte Seminare in der Uni belegen möchte, die auf eine bestimmte Personenanzahl beschränkt sind, ist so ein Motivationsschreiben erforderlich. Musstet ihr schon einmal ein Motivationsschreiben verfassen? Und wenn ja, wofür?

In meinem Leben musste ich bisher einige Motivationsschreiben bei Bewerbungen verfassen. Dabei spielte es keine Rolle, ob es ein Job neben dem Studium war oder ein Schreiben für einen Vollzeit-Job nach dem Studium. Dass man sich für bestimmte Seminare oder sogar den Master mit so einem Schreiben bewerben muss, kenne ich überhaupt nicht. Diese Praxis ist mir absolut fremd.

Ich habe damals in der Schule gelernt, dass es durchaus sinnvoll ist, ein Motivationsschreiben bei der Bewerbung dazu zulegen. Ich habe das dann auch immer gemacht, wenn ich mich beworben habe. Es schien auch gut anzukommen.

Warum sollte man auch auf so ein Schreiben verzichten, wenn man sich dadurch noch größere Chancen auf eine Stelle erhoffen kann. Es macht ja nun auch nicht so viel Arbeit, ein Motivationsschreiben zu erstellen. Ich würde es von daher immer wieder dazu legen, wenn dies ausdrücklich erwünscht ist, natürlich sowie so.

Ob man das ganze verfassen muss ist dahin gestellt, die dritte Seite macht sich in der Bewerbung immer recht gut. Zudem hat man dort noch einmal die Möglichkeit sich von der Masse der Bewerber abzuheben und gezielt auf seine eigenen Motivation ausführlicher einzugehen, als man dafür in einem Anschreiben Platz hätte.

Das es an Universitäten verlangt wird, ist schon sehr lang so. Früher machte man das eher als "Alibi", denn bereits daran kann man erkennen wie wichtig es jemand mit dem Studium nimmt wenn es bereits an einer solch einfachen Aufgabe scheitert. Alibi deswegen, da es früher noch der Geldbeutel entschieden hat wer studiert, jetzt da jeder Depp selbst mit einem entsprechend schlechten NC und genug Wartezeit kann man sich entsprechend in den meisten Fächern einklagen.

Früher wurde bei einem bescheidenen Motivationsschreiben dazu nochmals nachgefragt ob man sich mit der Wahl seines Fachs wirklich sicher ist, heute spielt das keine Rolle mehr da es jedem selbst überlassen wird sich damit vorher intensiv zu beschäftigen. Finde ich sehr schade das es nicht mehr gemacht wird, aber es ist einfach ein höherer Verwaltungsaufwand. Deswegen steigt auch die Anzahl der Abbrecher die sich erst nach einigen Semestern feststellen, dass das Fach gar nichts für sie ist und damit haben sie anderen mit echtem Interesse daran einfach den Platz weggenommen.

Wenn es jedoch nur noch wenige Plätze gibt und mehr Bewerber die alle gleich gut sind, dann wird dieses Motivationschreiben von den Universitäten herangezogen um erkennen zu können, ob derjenige sein Studium auch Ernst genug nimmt oder ob jemand anderes vielleicht besser geeignet wäre. Wird auch gerne gemacht, bei denen die entsprechende Zugangstests schreiben und am Ende mit den Punkten gleichauf sind. Somit sollte man das ganze auch bei einer Universität nicht unterschätzen und sorgfältig das Schreiben vorbereiten und hinterher auch auf Fragen dazu gefasst sein.

Ich habe damit nur gute Erfahrungen gemacht auch bei Initiativbewerbungen macht sich das deutlich besser, als wenn man nur Anschreiben und Lebenslauf mit Zeugnissen zum Arbeitgeber schickt. Somit erhöht man seine Chance auf so etwas überhaupt eine Antwort zu bekommen, anstatt das das ganze ungelesen im Papierkorb landet oder die Unterlagen direkt zurück geschickt werden.