Wann macht ein IQ Test für Kinder Sinn?

vom 03.04.2016, 09:32 Uhr

Wie in einem anderen Thread bereits beschrieben, ist mein Sohn in der Schule überdurchschnittlich gut. Viele haben mich schon gefragt, ob ich seinen IQ testen ließ. Nein, das habe ich noch nicht gemacht, weil sich bei mir grundsätzlich die Frage stellt, welchen Sinn das hat.

Zum einen weiß ich auch ohne Test, welche Leistung mein Sohn bringt. Dafür brauche ich keinen Test und welchen IQ er nun in der Tat hat, ist nun ja auch wieder nur eine Zahl, die mir ganz ehrlich gesagt egal ist. Was bringt einem diese Zahl? Dadurch wird er nicht besser oder schlechter.

Man bringt das Kind nur noch zusätzlich in eine Testsituation, was nun nicht so schlimm wäre, aber dennoch komme ich ein wenig in Erklärungsnot, ihm zu erklären, warum er so einen Test machen soll, ohne dass er sich dann fragt, wozu das nötig ist. Ich

Dennoch höre ich immer wieder, dass er einen IQ Test machen soll. Was bringt das eurer Meinung? Würdet ihr einen machen und warum oder warum eben auch nicht?

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Wenn dein Sohn über Durchschnitt intelligent ist, kann man dann sicherlich auch besser fördern und ihn vor allem nicht unterfordern, wenn man weiß, dass es so ist und dafür gibt es eben diese Tests. Davor braucht man ja auch keine Angst haben, sondern kann sie ganz einfach machen lassen und dann weiß man das eben und kann dann auch dementsprechend dem Kind Förderung verschaffen. Sonst langweilt er sich vielleicht nur und das Ganze verkommt.

An sich ist es ja auch nur ein kurzer Test. Vielleicht kann er dann ja auch eine bestimmte Schule besuchen, die sich beispielsweise mit einer von ihm besonders gut beherrschten Fachrichtung beschäftigt oder solche Sachen eben, da kann man sich dann ja auch beraten lassen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Wie in dem anderen Thread, würde ich dir auch hier raten dir psychologische Hilfe zu holen. Ein Kinderpsychologe ist darauf spezialisiert, Kinder zu testen und zu sehen, ob so ein Test Sinn macht. Er kann dir da mit Rat und Tat zur Seite stehen. Frage mal in der Schule nach, ob sie dir einen Psychologen oder eine Psychologin empfehlen können und schnellstmöglich einen Termin zu machen, bevor das neue Schuljahr beginnt.

Ein IQ Test macht natürlich Sinn, wenn das Kind so weit ist, dass es alle anderen in den Schatten stellt und da sollte man früh genug reagieren, bevor er vor Langeweile nicht mehr weiß, was er machen soll.

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Nicht jede Lehrerin ist so zugänglich wie eure Klassenlehrerin. Und nicht jedes Kind, vor allem nicht jeder Junge zeigt so offen, dass er über dem Durchschnitt leistungsfähig ist. Es gibt auch durchaus hochbegabte Kinder, die dann vor lauter Langeweile permanent den Unterricht stören, statt Leistung zu zeigen. So gibt es dann eben auch Eltern, die nicht so aufmerksam sind wie du, die ihre vorlauten Kindern gerne als hoch begabt deklarieren obwohl es sie nicht sind.

Ihn solchen Fällen, wenn sich also Eltern und Lehrkraft in der Einschätzung der Leistungsfähigkeit des Kindes nicht so einig sind, kann ein IQ Test sehr hilfreich sein. Dann kann man nämlich schwarz auf weiß vorweisen, dass man sein Kind nicht einfach aus Liebe überschätzt. Das kann in solchen konflikthaften Situationen Klärung schaffen. Ob das bei dir nötig ist, ist die Frage, denn damit rennst du bei eurer Lehrerin offene Türen ein.

Durch die Zahl kann man eben auch abschätzen, wie viele Jahre das Kind geistig den Altersgenossen voraus ist. Vor allem kann man durch so einen Test eben auch abschätzen, wenn es ein guter ist, den ein Fachmensch gemacht hat, ob die Begabungen zum Beispiel eher im sprachlichen oder im mathematischen oder im logischen Bereich liegen. Es kann aber auch passieren, dass ein Fachmensch sagt, dass nach dem IQ Test noch diverse weitere Test nötig werden würden, um die Teilleistungen in den unterschiedlichen Fächern zu ermitteln.

Dem Kind würde ich das nicht als Prüfungssituation vermitteln. Sondern einfach erklären, dass man ihm helfen will, den Lehrplan gemeinsam mit der Lehrerin für ihn zu optimieren und weil der Tester ihn nicht kennt, möchte er das ganz genau wissen, was das Kind kann und was nicht.

Ob ich es machen würde, würde ich eng mit der Lehrerin und vielleicht auch wirklich mit einem Kinderpsychologen oder einer spezialisierten Abteilung einer Universität absprechen. Aber dazu mehr in deinem anderen Thread, da passt das besser rein.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Mein Sohn hat nun gestern so einen IQ-Test beim Schulpsychologen gemacht. Grund für diesen Test waren zum einen Ermutigungen hier in diesem Forum, zum anderen aber auch, dass ich bei der regionalen Begabtenförderung hier angerufen habe und die Dame mir ebenfalls zu einer Austestung geraten hat. Sie hat mir unter anderem erzählt, dass heutzutage die Tendenz dazu ist, dass vor allem schwache Schüler schnell getestet werden, von guten Schülern liegen oft keine Testergebnisse vor. Somit hat sie manchmal auch Schwierigkeiten beim Landesschulrat Unterstützung für Förderkurse für hochbegabte Kinder zu bekommen, einfach weil sie eben keine klaren Fakten für einen Bedarf auf den Tisch legen kann.

Nach einigem hin und her, habe ich mich dann dazu eben entschlossen, dass mein Sohn so einen Test macht. Bezüglich meines Sohnes hat es prima geklappt. Der Test wurde in der Schule gemacht und da es in der Schule ja auch immer wieder diverse Förderangebote für einige Kinder gibt, war es nun nicht besonders "auffällig", dass dann eben ein Herr kam um Fragen zu stellen. ;) Mein Sohn hat den Test dann auch überhaupt nicht als Testsituation erlebt, sondern fand es sogar eher spannend und es hat ihm Spaß gemacht.

Herausgekommen ist dann, dass mein Sohn in vielen Bereichen eine Hoch- bis Höchstbegabung hat. Genaueres schildere ich dann in einem anderen Thread, weil es da passender ist und ich da einige Fragen hätte.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Das freut mich für euch, dass es so gut für euch beide gelaufen ist. Noch mehr würde ich mich freuen, wenn ihr jetzt maßgeschneiderte Förderung bekommt, damit dein Sohn da abgeholt wird, wo er steht und sich angemessen weiter entwickeln kann.

Wenn er jetzt also erwiesenermaßen weit überdurchschnittlich begabt ist, wird es ihm gut tun, sich geistig auszupowern. Ich weiß, dass der Vergleich ziemlich blöd klingt, denn Kinder sind keine Hunde. Ich hoffe auch, dass du mir für den Vergleich nicht böse bist. Aber wenn man einen Husky in eine zwei Zimmer Wohnung in der Stadt einsperrt und nur zum Geschäft kurz mal bis zum nächsten Baum geht, wird der Hund auch unglücklich, wenn er seine Stärken nicht entfalten kann. Ähnlich ist es bei hoch begabten Kindern eben auch, dass sie leiden, wenn sie nicht auf ihrem Niveau herausgefordert gefordert und gefördert werden.

Und du wirst das schon richtig machen, dass du ihm das als sportliche Herausforderung anbietest. Dann wird ihm das auch keinen Druck machen. Wichtig ist eben, dass du ihn forderst und nicht überforderst oder vorführst als Wunderkind. Aber da habe ich bei dir gar keine Bedenken.

Vielleicht hat das auch noch nebenbei gute Auswirkungen auf seine Psyche, damit er sich wohler in seiner Haut fühlt. Denn Neurodermitis hat manchmal auch zumindest teilweise einen psychischen Aspekt, der die Anlage verstärken kann.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


@trüffelsucher: keine Sorge, den Vergleich mit dem dem Hund nehme ich dir in keinster Weise übel. Ich finde ihn auch nicht unpassend. Und ein wenig sehe ich es ja auch so.

Bezüglich Lernen hat er hier leider wirklich zu wenig "Auslauf". Da sitzen wir wirklich in einer schlechten Ecke. Es gibt ja nicht einmal großartige Schulen zur Auswahl. Es gibt ein Gymnasium, das nur 5km von uns entfernt ist. Super. Aber das hat keinen besonders guten Ruf. So, und das nächste Gymnasium gibt es dann erst in 35km Entfernung. Hat als Schwerpunkt aber Sprachen und geht mit Schwerpunkt also nicht in die Hauptrichtung meines Sohnes. So und dann, ja dann stehe ich bald an mit der Auswahl an Schulen. :shock:

Schulisch gesehen müsste wirklich ein Umzug her, aber ich glaube, dass das weder meinem Sohn noch mir gut tun wird. Und bezüglich Haut kann ich mir auch vorstellen, dass du da gar nicht so verkehrt liegst. Auch diese Gedanken hatte ich bereits bezüglich seiner Neurodermitis.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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