Die Milch von Kühen mit Hörnern - ist sie besser?

vom 28.05.2012, 14:48 Uhr

Ich habe vor Kurzem etwas „merkwürdiges“ gehört und wüsste mal gerne ob ihr auch schon davon gehört habt. Eine Frau aus dem Dorf kauft auf Anraten des Kinderarztes immer eine bestimmte Milch für ihre Tochter. Bei dieser Milch handelt es sich um Kuhmilch, welche jedoch noch nicht abgekocht ist. Mir ist dabei klar, dass sie also noch nicht Pasteurisiert ist und ich weiß dass der Vorgang des Pasteurisierens wichtige Kulturen zerstört, sodass oftmals Allergien auftreten können.

Jedoch hat ihr Kinderarzt ihr das wohl anders erklärt. Die Milch, welche sie kauft stammt von Kühen, bei welchen die Hörner nicht abgeschnitten wurden. Durch das Abschneiden der Hörner wird wohl ein Schmerz- und Stresshormon freigegeben und geht auch in die Milch über. Diese Hormone würden dann Allergien auslösen. Ich habe das noch nie gehört. Ihre Tochter verträgt auch nur diese Milch. Ich glaube eher, dass es etwas mit dem Vorgang des Pasteurisierens zu tun hat. Was meint ihr dazu? Habt ihr das schon mal gehört?

» Lara2011 » Beiträge: 1466 » Talkpoints: 0,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Dass das Abkochen oder sonst wie haltbarmachen durch Hitze diverser Grade das Eiweiß der Milch verändert ist zu erwarten. Auch, dass sich dadurch die Verträglichkeit verändert, ist zumindest in der Theorie nachvollziehbar.

Dass das Abschneiden der Hörner dann praktiziert wird, wenn die Kühe durch wenig artgerechte Haltung sich dadurch verletzten, habe ich irgendwo gelesen. Sprich: Im Umkehrschluss würde ich erwarten, dass die Kühe auch artgerecht gehalten werden, die ihre Hörner behalten dürfen, denn Kühe die gut gehalten werden, sind auch nicht aggressiv.

Von daher würde ich vermuten, dass es nicht direkt von den Hörner kommt, ob die Kuh gestresst ist, sondern von der Art und weise, wie die Kuh leben darf. Da ich aber kein Tierarzt bin und keine Blutproben von Kühen zu nehmen pflege ist das nur eine persönliche Meinung.

Benutzeravatar

» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Die Hörner haben nicht das geringste mit der Qualität der Milch zu tun, auch wenn Demeter etwas anderes behauptet. Aber Kinesiologie und Kristallografie sind nun nicht die überzeugenden Methoden. Man könnte es auch mit dem Pendel oder einer Glaskugel versuchen.

Wie die Schmerzen bei der Enthornung so lange Stresshormone verursachen sollen, das kann ich nicht nachvollziehen. Das Zerstören der Hornanlagen findet normalerweise in den ersten Lebenswochen statt. Nach der Heilung ist das Tier schmerzfrei. Das erste Kalb und damit die erste Milch kommen 27 Monate später. Da sind eher Stresshormone wegen der Geburt da, die Enthornung hat keinen Einfluss.

Definitiv gesünder ist Biomilch. Aber 70 Prozent der Biokühe sind enthornt, denn nur Demeter verbietet es. Die Weidehaltung und die natürliche Ernährung mit Gras sorgt für ein besseres Fettsäureprofil. Milch von alten Rassen, die auf der Weide stehen, vertragen oft auch Menschen, die sonst Probleme haben. Die Hörner sind dabei egal.

Rohmilch ist noch eine andere Nummer. Sie enthält viele Enzyme, ist nährstoffreicher, bringt Milchsäurebakterien mit und stärkt das Immunsystem. Allerdings kann sie gefährliche Keime enthalten und ist daher nicht geeignet für Kinder unter 5 Jahren, Schwangere, alte oder kranke Menschen. Kocht man die Milch ab, ist alles gut. Aber dann ist Pasteurisieren schonender.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^